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Nachts lockt das Verlangen

Nachts lockt das Verlangen

Titel: Nachts lockt das Verlangen
Autoren: Barbara Dunlop
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zierten Lucas und Konrad oft das Cover des Seattle Entrepreneur. Sein weltmännisch und sexy Image war es gewesen, das Monica zu Konrad hingezogen hatte.
    Gerade mal fünf Minuten hatte sie gebraucht, um sich in ihn zu verlieben. Und obwohl sie später wütend auf sich selbst war, weil sie sich so leicht hatte verführen und täuschen lassen, und fuchsteufelswild auf Konrad, den Verführer, so wusste Devin doch, dass Monica nie aufgehört hatte, ihren Ehemann zu lieben.
    „Wie weit willst du gehen?“, fragte Lucas.
    Devin wünschte sich, sie hätte die Doppeldeutigkeit der Frage ignorieren können. Noch mehr wünschte sie sich, dass ihr Gesichtsausdruck sie nicht verraten hätte.
    „Ich meine das Joggen“, sagte Lucas mit einem wissenden Grinsen.
    „Ich weiß, was du gemeint hast.“
    „Aber ich bin offen für andere Vorschläge …“
    „Träum weiter.“
    „Es sind doch deine Träume, offensichtlich.“
    „Reiß dich zusammen. Drei Kilometer.“
    „Mehr nicht?“
    Zornig funkelte sie ihn an. „Also gut, acht.“ So würde sie zwar später ins Bett kommen, aber das war es wert, wenn sie Lucas damit bewies, dass sie kein Schwächling war.
    Er zuckte nur mit den Schultern. „Hier lang.“ Er deutete auf einen Weg, der sich den Hügel hinunter nach Puget Sound schlängelte. Gleichzeitig winkte er zum Haus hinter ihm, was eine Art von Zeichen gewesen sein musste, denn sofort erstrahlten Lichter entlang des Weges. Sie erleuchteten den smaragdgrünen Rasen, volle Büsche und wohlduftende Blumenbeete.
    Okay, sosehr sie die Demarcos hasste, sosehr sie es hasste, hier bleiben und um ihre Rechte für Amelia kämpfen zu müssen, sie musste doch zugeben, dass dies ein wunderschönes Anwesen war.
    Devin startete in einem ruhigen Tempo.
    Lucas lief ein Stückchen vor ihr, und sie beschleunigte, um aufzuholen. Er vergrößerte seine Schritte, damit er in Führung blieb, und sie verfluchte ihn leise. Der Angeber.
    „Was ist das?“, fragte sie und deutete auf ein entferntes und nur spärlich beleuchtetes Gebäude auf einem Hügel. Zur Hälfte sprach Neugier aus ihr, die andere Hälfte wollte ihm schlicht beweisen, dass sie mit Leichtigkeit joggen und ein Gespräch führen konnte.
    „Die Ställe“, sagte Lucas. „Reitest du?“
    Sie schüttelte den Kopf. Reiten war nichts, was Mittelklassekinder lernten, die in der Stadt aufwuchsen.
    „Dann probier es aus, solange du hier bist.“
    „Ich hab nicht vor, so lang hier zu sein.“
    Er streifte sie mit einem Blick, eine Brise vom Meer strich durch sein kurzes dunkles Haar. „Gibt es da etwas über den Gerichtstermin, was du weißt und ich nicht?“
    „Ich hoffe, sie verlegen ihn vor.“
    „Warum?“
    Die Antwort war doch klar. „Damit Amelia und ich nach Hause können.“
    „Und wenn ich gewinne?“ Seine Stimme klang sanft in der kühlen Nachtluft.
    Sie warf den Kopf zurück, sie durfte nichts als Selbstvertrauen zeigen. „Das einzige, was für dich spricht, ist dein Geld.“
    „Geld hilft.“
    „Und es korrumpiert.“
    Der Weg wand sich um eine Kurve, und sie begannen, leicht bergauf zu laufen. Devin atmete tief, entschlossen, das Tempo zu halten.
    „Amelia hat jede Menge eigenes Geld“, betonte er.
    „Ich vermute, das wird treuhänderisch verwaltet.“ Sie wollte nichts mit Amelias Vermögen zu tun haben.
    „Stimmt. Vorläufig. Aber wer immer ihre Anteile von Pacific Robotics managen wird, bestimmt auch über ihr Geld. Und es wäre gut, wenn derjenige weiß, was er tut.“
    „Ich kann einen Geschäftsführer einstellen.“
    „So wie ich ein Kindermädchen anstellen kann.“
    „Dir ist klar, wie die Lösung des Problems aussieht, oder?“
    „Ich übernehme die Vormundschaft und stelle dich als Kindermädchen ein?“
    Und Amelia wäre Lucas’ Launen und Kontrolle ausgesetzt? Niemals. „Ich übernehme die Vormundschaft und stelle dich als Geschäftsführer ein.“
    „Nie im Leben.“ Lucas beschleunigte sein Tempo, als sie die Ställe erreichten. Das Bootshaus und die Anleger kamen weit unten an der Küste in Sicht.
    Sie kämpfte, um Schritt zu halten.
    Es gelang ihr, mit Lucas gleichzuziehen, aber er zog das Tempo weiter an. Sie holte wieder auf, und erneut beschleunigte er.
    Ihr Atem ging unregelmäßig, und sie hatte längst jeden Anschein ihres üblichen Schritts aufgegeben. Alles, was sie vorwärtstrieb, waren Adrenalin und Frustration und der sinnlose Versuch, sich nicht von Lucas schlagen zu lassen.
    „Du solltest vielleicht deine Kräfte
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