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Nachts lockt das Verlangen

Nachts lockt das Verlangen

Titel: Nachts lockt das Verlangen
Autoren: Barbara Dunlop
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klar vor Augen, während er sich zwei Fingerbreit Macallan Whiskey einschenkte. „Selbstständig und gerade eben so über die Runden kommend, in einem am Meer gelegenen Cottage, in einer ländlichen Gemeinde mit Haustieren und Picknicktischen. Bestimmt geht sie zu Bürgerversammlungen und backt Kekse für gute Zwecke. Und Amelia vergöttert sie. Nein, das letzte, was wir wollen, ist, sie zu einer noch sympathischeren armen Verwandten zu machen.“
    „Eine sympathische arme Verwandte?“ Es war Devins erstaunlich scharf klingende Stimme. Aufrecht und mit selbstbewussten Schritten durchquerte sie den Raum. Sie trug ein loses T-Shirt und eng anliegende Leggins, dazu weiße Sportschuhe.
    „Immerhin hast du mich nicht bedauernswert genannt“, sagte sie.
    Byron fasste sich als Erster und trat vor, streckte eine Hand aus. „Byron Phoenix. Freut mich, Sie kennenzulernen, Ma’am.“
    „Anwalt?“, fragte Devin und senkte misstrauisch den Blick, als sie ihm kurz die Hand schüttelte.
    Byron lachte spöttisch auf. „Erweiterter Familienkreis.“
    „Er war mit meiner Mutter verheiratet“, erklärte Lucas.
    „Du hast einen Stiefvater?“ Devin war sichtlich überrascht.
    Byron lachte herzlich.
    „Ich war zweiundzwanzig, als sie geheiratet haben. Wir haben nicht Fangen gespielt.“
    „Entschuldige, das wusste ich nicht“, sagte Devin.
    „Ich hätte dir beibringen können, Stiere zu fangen“, bemerkte Byron.
    „Ein Drink gefällig?“, fragte Lucas, sich seiner Manieren erinnernd.
    „Nein danke.“ Sie spähte hinaus in den Garten. „Und ich brauche das Mitleid des Gerichts nicht. Ich werde dich in einem fairen Kampf besiegen. Gibt es da draußen irgendwo eine gute Strecke zum Joggen?“
    „Hast du das gehört?“, fragte Lucas an Byron gerichtet. „Sie geht joggen. Die Frau scheint der Inbegriff aller Tugenden zu sein. Ich nehme an, du bist auch noch Vegetarierin und abstinent natürlich sowieso.“
    Devin musterte ihn verächtlich. Dann schnappte sie sich sein Glas und nahm einen ordentlichen Schluck. „Ich bin kein Inbegriff von irgendwas“, sagte sie und gab ihm das Glas zurück. Ihre Stimme klang nur leicht belegt von dem unverdünnten Whiskey.
    Byron konnte sein Lachen kaum zurückhalten. „Die Frau hat Feuer im Hintern. Dumm gelaufen, Lucas. Ein vertrocknetes Mauerblümchen hätte dir das Leben leichter gemacht.“
    „Nach dem Joggen schlafe ich besser“, sagte Devin. „Und da ich den Luxus meines eigenen Bettes nicht habe und Amelia gewöhnlich gegen vier wach wird, würde ich gern eine kurze Runde drehen, wenn das okay für dich ist.“
    „Eine der Haushälterinnen kann so lange bei Amelia bleiben“, bot Lucas an.
    Devin kreuzte die Arme vor der Brust. „Ich überlasse meine Nichte doch nicht dem Personal.“
    „Ich ziehe meine frühere Kritik zurück.“ Er musterte sie. „Du bist nicht der Inbegriff aller Tugenden, du bist eine Puristin.“
    „Ich versuche nur zu überleben.“ Für einen Moment wirkte sie verletzlich.
    Lucas spürte einen Anflug von Mitgefühl. Devins Schwester mochte das Herz seines Bruders gebrochen haben und Devin mochte Konrad für Monicas Tod verantwortlich machen, aber sie hatten beide einen schrecklichen Verlust erlitten.
    Er leerte sein Glas. „Ich zeig’s dir.“
    „Zeigst mir was?“
    „Wo du joggen kannst.“
    „Es reicht, wenn du mir die Richtung zeigst. Ich finde schon allein hin.“
    Aber Lucas hatte sich entschieden. „Wir treffen uns am Pool. Unten, hinter der Küche.“
    Devin wusste nicht, warum sie gewartet hatte. Auf dem Anwesen konnte sie schließlich nicht verloren gehen. Der riesige Garten war gut beleuchtet, und sie war ziemlich sicher, dass er auch eingezäunt war – und sie hatte bestimmt nicht vor, sich so weit vom Herrenhaus zu entfernen, dass sie es nicht mehr sehen konnte.
    Unterwasserlichter brachten das klare Wasser im Pool zum Leuchten. Sie kam nicht umhin, die abgestuften Terrassen und Rasenflächen zu bewundern, die ihn umgaben.
    „Bereit?“ Lukas’ Schritte erklangen auf den Holzstufen, die von einer Sonnenterrasse hinunter zum Pool führten. Er trug Sportschuhe, leichte schwarze Shorts und ein ärmelloses graues T-Shirt.
    „Ich brauche keinen Babysitter“, stellte sie klar, während sie sich nach allen Kräften bemühte, seinen wohl definierten Bizeps und die breiten Schultern nicht anzustarren. Niemand hatte behauptet, dass die Demarco-Männer unattraktiv wären. Mit ihren dunklen Augen und den männlichen Gesichtszügen
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