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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)
Autoren: Lisa Hendrix
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hatte, schlang Eleanor einen Arm um Gunnars Taille. Er gab ihr einen Kuss auf ihr Haar. »Bist du so weit.«
    »Bist du es?«
    »Zum ersten Mal seit sechshundert Jahren.«
    Ein wenig später, kurz bevor die Sonne am Horizont erscheinen würde, nahm er Eleanors Hände.
    »Wenn ich anfange, meine Gestalt zu wechseln, dann lauf.«
    Sie nickte. »Das werde ich. Aber es wird nicht geschehen.«
    Er warf einen Blick über die Schulter zu Torvald, der einige Meter entfernt stand, um sie noch immer vor Cwen zu schützen, und auf den Raben, der ganz in der Nähe auf dem Boden hockte, bereit, an Torvalds Stelle zu treten. »Sie ist stur.«
    Torvald nickte. »Ari würde sie in Sicherheit bringen. Aber das wird nicht nötig sein.« Er wandte den Blick nach Osten. »Verzeiht, Mylady.« Er streifte seine Bruche ab – das letzte Kleidungsstück, das er noch trug – und verstaute sie mit seinen restlichen Sachen in der Satteltasche. »Es geht los.«
    Licht erstrahlte in der Ferne über dem Meer. Die Geräusche, die seine Gefährten bei ihrer Gestaltwandlung von sich gaben, erstarben zu nichts, als Gunnar in die Sonne starrte, so lange, bis er es nicht mehr aushalten konnte. Und auch dann konnte er sich kaum davon losreißen, um sich Eleanor zuzuwenden.
    Doch den Göttern sei Dank, dass er es doch tat. Brand hatte recht. Es gab keinen schöneren Anblick als den des Sonnenlichts in Eleanors Augen. Es ließ sie strahlen und tönte ihre Wangen golden, selbst die Stelle, wo Cwens Magie eine Narbe hinterlassen hatte. Er berührte ihr Haar und spürte, wie es sich erwärmte. Sie war so schön. Sie gehörte ihm.
    Mit einem Triumphschrei hob er sie hoch, drehte sich mit ihr im Kreis und rief gen Himmel: »Dieses Mädchen nehme ich zur Frau, Freya, um sie vom heutigen Tag an für immer zu behalten. Lass alle Menschen Zeugen dessen sein und wissen, dass ich ihr mein Schwert übergeben werde, sobald wir in Sicherheit sind.«
    Eleanor warf den Kopf in den Nacken und lachte, so voller Freude, dass es sogleich sein Herz berührte. Abermals wirbelte er sie herum, langsamer dieses Mal, während sie sein Ehegelöbnis erwiderte. »Und ich nehme dich, Gunnar, als meinen angetrauten Mann, um dich auf ewig zu begleiten, in Krankheit und Gesundheit, in guten und schlechten Zeiten, in Reichtum und Armut, in allen Tagen und Nächten meines Lebens. Nun sind wir verheiratet.«
    »Wir sind verheiratet. Und am liebsten würde ich sofort bei dir liegen«, sagte er seufzend, »aber wir müssen losreiten.« So gab er ihr nur einen hastigen, aber leidenschaftlichen Kuss als Vorgeschmack auf mehr.
    »Ich bin Zeuge dessen, dass ihr nun Mann und Frau seid«, sagte Ari und rappelte sich auf. »Bei den Göttern, ist das schön, dich zu sehen, Gunnar! Wir haben uns viel zu erzählen, aber jetzt möchte ich erst einmal deiner Ehefrau gratulieren.«
    »Später, und mit Kleidern am Leib«, sagte Gunnar. »Wir müssen von hier verschwinden. Zieh dich an! Ich sattle das Pferd.«
    Rasch suchten sie alles zusammen, und Gunnar half Eleanor hinauf auf Rosabelle. Als er die Gurte ein letztes Mal überprüfte, hob er den Kopf und sah seine Frau an. Seine Frau. »Bist du dir wirklich sicher?«
    Sie nickte. »Vertrau mir.«
    »Mir bleibt wohl kaum etwas anderes übrig, Mylady. Ihr besitzt mein Herz.« Er schwang sich auf sein Pferd, und sie machten sich auf den Weg nach Durham.
    Erst als sie das Tal hinter sich gelassen hatten und sich im offenen Land befanden, wo sie sicher waren, dass niemand ihnen auflauern konnte, entspannten sie sich allmählich. Trotzdem trieben sie die Pferde weiter an, um so schnell wie möglich voranzukommen. Irgendwann begann Ari Fragen zu stellen, über alles, was im Zusammenhang mit Cwen geschehen war. Eleanor erzählte ihm bereitwillig alles, was er wissen wollte. Gunnar jedoch war erstaunt.
    »Erinnerst du dich nicht an alles, was passiert, wenn du der Vogel bist? Das hat Brand mir jedenfalls erzählt.«
    »Normalerweise schon«, antwortete Ari. »Aber die Erinnerung an letzte Nacht bleibt verschwommen. Genau das ist es ja, was mich ärgert, dass etwas so Wichtiges aus meinem Gedächtnis verschwindet, ganz gleich, ob Vogel oder nicht. Erzählt mir genau, was passiert ist.«
    Abwechselnd erzählten Gunnar und Eleanor und lieferten so einen ausführlichen Bericht des nächtlichen Geschehens, von dem Moment an, als Eleanor in den Teich hineingewatet war, bis dahin, als sie mit Hilfe des echten Amuletts Gunnar zur Freiheit verholfen hatte. Ari hörte
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