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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde
Autoren: Lisa Hendrix
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allein die ihren waren. Er hob den Kopf, nur so weit, dass er unter der Kapuze ihrem Blick begegnen konnte.
    Dann aber schoss plötzlich ein schwarz-weißer gefiederter Pfeil schreiend durch die offene Tür, stürzte sich nach unten auf Steinarrs Kopf und riss ihm die Kapuze herunter – in genau dem Moment, als alle sich in Richtung des Lärms umdrehten.
    »Ihr seid es!«, sagte Gervase de Clifton. »Verriegelt die Tür! Verhaftet diesen Mann!«
    Steinarr und Ari warfen die Umhänge ab und griffen nach ihren Schwertern, aber der schreiende Vogel stieß abermals hinunter auf Steinarrs Kopf und stürzte sich anschließend mit gespreizten Klauen auf Aris Gesicht. Ari hielt sich gerade noch rechtzeitig eine Hand vors Gesicht, und der Vogel riss und schlug und verkrallte sich, als sei er von einem Dämon besessen. Mit einem Schrei schnappte Ari sich den Vogel aus der Luft und schleuderte ihn zur Seite.
    Nur für den Moment eines Herzschlags waren Steinarr und Ari abgelenkt, und die Männer des Sheriffs nutzten die Gunst dieses Augenblicks. Die Tür wurde zugeschlagen, und sogleich waren Steinarr und Ari von einem Dutzend Männern mit gezogenen Waffen umringt. Der Vogel flatterte über ihren Köpfen herum und krakeelte wie verrückt.
    »Halt!«, rief Edward über den Tumult hinweg. »Ihr wollt Männer in einer heiligen Kirche verhaften, und das auch noch während einer königlichen Zeremonie? Erklärt Euch, Mylord Sheriff!«
    »Verzeiht, Euer Gnaden, aber einer dieser Männer hat Sir Guy de Gisburne getötet.« Der Sheriff schritt nach vorn und gab seinen Männern ein Zeichen. Während die Elster zum Gewölbe der Kirche hinaufflog und sich dort niederließ, zerrten vier kräftige Männer Steinarr und Ari durch das Kirchenschiff und zwangen sie vor den Füßen des Königs auf die Knie. Matilda wollte zu ihnen laufen, aber Robin hielt sie mit einem warnenden Blick zurück.
    Der Sheriff packte Steinarr an den Haaren und riss ihm den Kopf in den Nacken. »Das ist der Mann, der als la Roche bekannt ist. Er hat Sir Guy getötet und ist anschließend in die Wälder geflüchtet.«
    »Leider tat ich das nicht, Euer Gnaden«, sagte Steinarr. »Das heißt, ich schickte den Sheriff und seine Männer sehr wohl auf eine muntere Verfolgungsjagd, aber ich habe Gisburne nicht getötet, so oft ich es mir auch vorgenommen hatte.«
    »Einen Mord zu planen, mag eine Sünde sein, aber ein Verbrechen ist es nicht«, sagte der König. »Genauso wenig wie eine Hochzeit zu planen das Gleiche ist, wie mit seiner Gemahlin ins Bett zu gehen.«
    Der Priester errötete, Bruder Tuck hingegen lachte herzhaft, ebenso wie die meisten der übrigen Anwesenden.
    »Und wie der Zufall es will«, sprach Edward weiter, »weiß ich, wer Gisburne getötet hat, denn derjenige hat es mir bereits gestanden.«
    De Cliftons Miene verdüsterte sich. »Und wer ist derjenige, Euer Gnaden?«
    »Ich«, sagte Robin laut und deutlich. »Ich habe ihn getötet.«
    »Dann ergreift
ihn!
«, befahl der Sheriff einmal mehr, und seine Männer drängten nach vorn.
    Der König hob einen Finger, und abermals rührte sich niemand vom Fleck. »Hört Euch an, was er zu sagen hat, bevor Ihr etwas unternehmt.«
    Robert trat vor, noch immer sichtbar hinkend, aber erhobenen Hauptes. »Mein Cousin, Guy, war entschlossen, mich davon abzuhalten, die Aufgabe zu lösen, die der König und mein Herr Vater mir gestellt hatten. Er griff mich an, und als meine Begleiter seine Männer überwältigten, nahm er meine Schwester als Geisel. Also kämpfte ich gegen ihn und tötete ihn in diesem Kampf.«
    »Aber Euer Zetermordiogeschrei richtete sich doch gegen la Roche!«, sagte der Sheriff.
    »Damit Ihr vorbeireiten würdet und ich mich auf den Weg zum König machen konnte.«
    »Ich sagte ihm, er solle es so machen, Mylord«, erklärte Steinarr. »Da Ihr mich dazu brachtet, Sir Guy zu helfen und Robin, äh, Lord Robert, aufzuhalten, musste ich fürchten, dass Ihr daran beteiligt wart, ihn vom König fernzuhalten.«
    »Eh? Der Teil der Geschichte war mir noch gar nicht bekannt.« Edward sah den Sheriff stirnrunzelnd an, und dieser erbleichte. »Dazu will ich später noch eine Erklärung von Euch hören, de Clifton, und wenn Ihr Sheriff bleiben wollt, sollte es eine zufriedenstellende sein. Kann irgendein Mann hier Lord Roberts Worte bestätigen?«
    »Ich bin kein Mann, Euer Gnaden«, sagte Matilda, »aber es ist die Wahrheit.« Will und Tuck pflichteten ihr lauthals bei.
    »Sie ist seine Schwester«,
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