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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang
Autoren: Brian Lumley
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dafür.«
    Danach blieb nur noch Zeit für gegenseitiges Händeschütteln zwischen den beiden Organisationen. Dann machten sich Trask und seine Leute auf dem Weg zum Boarding ihres Qantas VTOL Skyskip -Flugzeuges ...
    Aber als sie am Flugsteig in der Schlange standen, spürte Jake, dass ihn jemand beobachtete und schaute auf die glasfaserverstärkte Scheibe, die den Flugsteig von der Aussichtsplattform trennte. Auf der anderen Seite der Trennwand sah er, verzerrt durch die anderen Passagiere, die an der spiegelnden Scheibe vorbeiliefen, ein pockennarbiges Gesicht, dessen Blick auf ihn gerichtet war. Einen Moment trafen sich ihre Augen, bevor Jake wegsah.
    Er schaute weg, aber nur einen Moment ...
    ... bis etwas in seiner Erinnerung Klick machte und ihn zusammenzucken und noch einmal schauen ließ. Das Gesicht war verschwunden.
    Ben Trask, der direkt hinter ihm stand, hatte seine Reaktion bemerkt und erkundigte sich: »Ist irgendwas?«
    Jake runzelte die Stirn und schüttelte dann den Kopf. »Nein«, sagte er. »Ich denke nicht. Aber einen Moment lang glaubte ich, ich hätte jemanden ... gesehen.«
    Trask sah ihn mit einem bestimmten Blick an, während er den Kopf ein wenig zur Seite legte: »Oder vielleicht machen Sie sich Sorgen, dass jemand Sie erkannt hat?«
    Jake zuckte unsicher mit den Achseln. »Das auch. Aber hier in Australien? Unwahrscheinlich.«
    Sehr unwahrscheinlich, ja. Denn wie Jake schon sagte, es war sehr unwahrscheinlich, dass dieser miese, mörderische Bastard von einem Schläger – dass das Gesicht eines Mannes, der schon viel zu lange in seinen schlimmsten Albträumen vorkam, einer von Luigi Castellanos Soldaten, den er seit einer gewissen abscheulichen Nacht in Marseille nicht vergessen hatte – sich hier herumtrieb.
    Dann zuckte er wieder die Achseln und verdrängte den Gedanken. Es war Teil seiner stärker werdenden Obsession, mehr nicht. Von Zeit zu Zeit entdeckte er solche Gesichter, wo auch immer er hinschaute; und das, obwohl es einige von ihnen gar nicht mehr gab, denn sie waren durch seine Hand gestorben. Aber trotzdem sah Jake noch einmal durch die Glasscheibe, bevor er durch die Passagierbrücke lief.
    Und natürlich war da niemand ...
    Als das VTOL Skyskip startete, sich senkrecht in die Luft erhob und am Himmel beschleunigte, befand sich der pockengesichtige Mann in einer Telefonzelle und führte ein Ferngespräch nach Palermo.
    »Es gibt keinen Zweifel«, sagte er auf Italienisch. »Ich würde den Kerl überall wiedererkennen. Er ist gesund und munter und hier sind ganz viele komische Dinge passiert, ja! Da in Xanadu: Man sagte mir, dass dort eine Seuche wütete und ein durch einen Unfall ausgelöstes Feuer brannte es bis auf den Grund nieder. Aber ich sag dir, Luigi, einige der Leute der Crew, die hinterher dort waren und aufräumten – weißt du, so Leute vom Militär? –, sie waren hier am Flughafen, um Cutter und diese anderen Briten zu verabschieden. Allesamt die besten Kumpels, weißt du? Mich würde mal interessieren, woher du wusstest, dass dieser Jake Cutter überhaupt schon draußen war ...
    Wusstest du das nicht? Du hast dich nur für Xanadu interessiert ...?
    Und ich ... ich stelle zu viele Fragen? Ja, ich weiß. Du hast recht, tut mir leid. Was jetzt?
    Herausfinden, wer die Briten sind? Ihnen folgen, mit dem nächsten Flieger? Sicher, das kann ich machen. Ich kann das englische Konto benutzen und etwas Spaß haben? Hey, das gefällt mir!
    Äh, ja ...?
    Wenn ich nicht herausfinde, wer sie sind, brauche ich nicht nach Marseille ... oder irgendwohin ... zurückzukommen. In Ordnung, Luigi, ich habe verstanden. Aber sag mir ...« Da hielt er inne und blickte das Telefon böse an. Denn es surrte nur noch leise vor sich hin und die ach so dunkle Stimme am anderen Ende der Leitung war nicht mehr da ...
    An Bord des Skyskips, mit dem sie tatsächlich die äußere Erdatmosphäre streiften, machte sich Ben Trask daran, das Paket zu öffnen, das ihm der Major überreicht hatte. Als glänzende Metallhaken zum Vorschein kamen, bewegliche, fischschuppenartige Plättchen mit scharfen Spitzen, hielt er inne, erblasste und wickelte das Ding wieder ein.
    Da er so etwas schon auf Starside in der außerirdischen Vampirwelt gesehen hatte, wusste er genau, um was es sich handelte: Es war ein Kampfhandschuh, wie ihn die Wamphyri benutzten!
    Aber dann schaute Trask auf, den Hauptgang hinunter zu David Chung. Die Farbe kehrte in sein Gesicht zurück und er lächelte ein trauriges,
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