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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang
Autoren: Brian Lumley
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sich Liz an seine Jacke. »Das Möbius-Kontinuum?«
    »Ja«, bestätigte er ihr. »Wir ... ich meine ich kann es tun.«
    »In die Blasenkuppel«, bat sie ihn. »Ben ist dort oben. Es gibt etwas, was ich ihm sagen muss. Wir sind in eine Falle getappt, Jake, wir alle, und ich glaube, wir sind immer noch in Gefahr. Malinari war in meinem Geist und hat Ben imitiert! Aber am Ende – kurz bevor er mich an diesem Ort zurückließ – war ich in seinem Geist! Telepathie funktioniert beidseitig, aber meine Stärke ist das Empfangen. Und Malinari ... er war ach so selbstsicher! Ich fürchte, er hat diesen Ort sabotiert! Ich habe es dort gespürt, in seinem Geist.«
    »Als du nach mir riefst«, antwortete Jake. »Da hörte ich etwas von dem, was er zu dir sagte. Du hast recht. Er war sehr selbstsicher. Vielleicht zu sicher.«
    Liz nickte und wiederholte: »Zur Kuppel, auf der Spitze des Kasinos. Bring uns dort hin.«
    »Halt dich an mir fest!«, befahl Jake ihr, denn er war über Xanadu geflogen und kannte deshalb die Koordinaten. Und Korath kannte die Zahlen ...
    In seinem Ausguck inmitten der Klippen erlaubte Malinari es seinen Fingern über die Ansammlung von Schaltern zu streichen und erwägte seine Möglichkeiten. Inzwischen wurde das Mädchen in seinem Garten resorbiert und das war wirklich zu schade ... dass er nicht bei ihr bleiben konnte, in ihrem Geist, um ihr zu erklären, was mit ihr passierte und ihre Angst spüren konnte; aber nein, schließlich hatte er andere Dinge zu erledigen.
    Sein Nebel lag in der Luft; er war knietief und wirbelte in Xanadu von einem Ende des Resorts zum anderen. Er war wie Spinnenweben, dieser Nebel, denn er übermittelte selbst das kleinste Zucken seinem Herrn und Schöpfer. Er war ein Medium für seine Sonden, er konnte dadurch die menschlichen Fliegen berühren, die in seinem Netz »gefangen« waren; er kannte den Aufenthaltsort von jedem Menschen in Xanadu. Aber es gab einige, für die er keinen Nebel brauchte.
    Zum einen war da der Lokalisierer: Verletzt saß er da unten in seinem Auto und hielt sich den Kopf ... welch ein Jammer, dass das Gelände dort nicht vermint war. Dann waren da noch der sogenannte Seher und Ben Trask zusammen in der Beobachtungskuppel. Bei dieser kurzen Distanz waren ihre Talente wie Magnete, die Malinaris Aufmerksamkeit auf die oberste Kuppel richteten; er konnte sie dort spüren! Aber die Blase war vermint; er brauchte nur einen bestimmten Schalter der Sammlung umzulegen.
    Wieder ruhte seine Hand gierig über dem Hauptschalter ... Aber nein, er musste sich an den ursprünglichen Plan halten, ihnen die Fehler in ihrem Tun aufzeigen, bevor er sie sterben ließ. Zuerst das gesamte Gebiet um sie herum, damit sie sehen konnten, dass sie wirklich in eine Falle getappt waren, und dann würde er sich nach innen vorarbeiten und sich die Blase selbst bis zum Schluss aufsparen.
    Jetzt waren seine Finger sicher und schnell, als er nacheinander die Schalter für den äußeren Ring umlegte ...
    Durch das heruntergelassene Fenster des Autos bemerkte der Lokalisierer plötzlich eine seltsame Gestalt, die sich im Nebel abzeichnete. Der Nebel um ihn herum war sehr dicht, legte sich über das Auto und versperrte ihm die Sicht. Aber Chung war schon an weit übleren Orten gewesen und er war mit einer Maschinenpistole ausgestattet.
    Die seltsam hinkende, nebelverhüllte Gestalt kam näher und Chung richtete den Lauf seiner Waffe auf sie. Dann sah er einen Reflektor strahlen, seufzte und entspannte sich wieder ein wenig. Es war ein Soldat – ein Unteroffizier, der einen anderen Soldaten auf der Schulter trug, was die vielarmige, monströse Silhouette erklärte. Sobald Chung diesen Gedanken verarbeitet hatte, stieg er aus dem Auto und rief:
    »Hier drüben! Bringen Sie ihn zum Auto.« Hinter den beiden torkelte eine dritte Gestalt, die sich kaum auf den Füßen halten konnte. Er erkannte den stolpernden Nachzügler als Stabsfeldwebel »Red« Bygraves und ging ihm entgegen. »Geht es Ihnen gut?« Er stützte ihn am linken Arm, sodass das Gewicht des Stabsfeldwebels auf ihm lag. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich werde es überleben!«, knurrte Bygraves. Als er die Ungeduld, die Dringlichkeit in den Augen des Lokalisierers sah, fragte er: »Was ist los?«
    »Ihr Funkgerät«, erkundigte sich Chung. »Funktioniert es? Können Sie den Hubschrauber nach unten rufen? Ich weiß, wo der Bastard ist! Ich weiß, wo Malinari sich versteckt!«
    Bygraves Augen leuchteten wild und kämpferisch.
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