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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang
Autoren: Brian Lumley
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verabschieden.
    Das britische Team war gemäß neuer Vorschriften gegen die Beulenpest geimpft worden – denn die australischen Behörden bestanden darauf, dass niemand den Kontinent betreten oder verlassen durfte, ohne vorher schutzgeimpft worden zu sein – und Trask und der Major unterhielten sich bei einem Getränk in der Abflughalle unter vier Augen. Jake, Liz und der Rest des Teams saßen mit Bygraves und Davis an einem Tisch und schwiegen sich überwiegend an. Es war eine Art Nachwirkung, dass es nicht viel zu sagen gab. Aber Trask und der SAS-Major wollten es nicht dabei belassen.
    »Also geht es weiter«, schlussfolgerte der Major. »Für Sie zumindest.«
    »Für uns scheint es nie zu enden«, antwortete Trask. »Gerade wenn wir denken, dass es enden könnte, passiert etwas Neues. Nicht immer so schlimm wie das, was wir gerade durchgemacht haben, aber immer schlimm genug.«
    »Und Sie können nicht aufgeben«, stellte der Major fest; es war keine Frage, sondern eine Tatsache.
    »Niemals!«, grollte Trask. »Dieses Mal ist es für mich etwas Persönliches. Aber ob persönlich oder nicht, es ist immer gleich. Wir haben all dies schon vorher gesehen und wir werden es wieder sehen. Ja, und wir werden es durchziehen, bis zum bitteren Ende. Aber ich ... ich werde nicht zur Ruhe kommen, bis dieser hier tot ist. Oder bis ich tot bin. Einer von uns beiden.«
    »Malinari?«
    »Genau der. Ich will, dass dieser Bastard stirbt, stirbt, stirbt! Ich werde ihn fangen, koste es, was es wolle. Wie Lardis Lidesci sagen würde, das ist mein Schwur. Ha! Mein Szgany-Eid, aye!«
    »Tja, Sie haben ein gutes Team, das Sie unterstützen kann«, sagte der Major und ließ seinen Blick über die Leute schweifen, die bei seinen Männern saßen. »Verdammt seltsame Leute, aber sie sind gut. David Chung zum Beispiel. So ein kleiner, ruhiger Mann – mit seinem eingebauten Radarschirm. Und der Große, Ian Goodly, mit dem ich nicht gern Karten spielen möchte. Und Liz, die die Gedanken von anderen hören kann. Mit ihr würde ich definitiv keine Karten spielen! Und Jake ... ich kann einfach nicht glauben , was er tut! Mag sein, dass es mir das Leben gerettet hat, aber ich glaube es immer noch nicht.«
    »Ich weiß«, antwortete Trask. »Und es macht es nicht besser, dass es etwas ist, über das ich nicht reden darf. Oder etwas, worüber wir nicht reden dürfen. Aber da Sie Teil des SAS sind, bin ich sicher, dass Sie es verstehen. Jedenfalls – vielleicht hilft Ihnen das – ist es selbst für mich manchmal kaum zu glauben. Manchmal wache ich auf und denke, ich hatte einen Albtraum. Und das Schlimme daran ist, dass ich der Einzige bin, der wirklich weiß, dass es wahr ist!«
    Der Major schüttelte den Kopf und meinte: »Seltsame, seltsame Leute – aber ich bin froh, Sie alle kennengelernt zu haben.«
    »Das Kompliment kann ich nur zurückgeben«, erwiderte Trask. »Es tut mir nur leid, dass ...«
    »Ich weiß«, unterbrach ihn der andere. »Der einzige Trost ist das, was wir erreicht haben. Denn lassen Sie uns ehrlich sein: Kein Mensch kann etwas wie das überleben, ohne den Verstand zu verlieren. Diese vier Leben haben vielleicht tausende gerettet.«
    Aber Trask schüttelte den Kopf. »Denken Sie noch mal nach!«, forderte er seinen Gesprächspartner auf. »Tausende? Es gibt über sechs Milliarden Menschen auf diesem kleinen Planeten. Und so viele haben wir gerettet. Oder wir haben angefangen, sie zu retten.«
    Nach einer Weile sagte der Major. »Wenn ich Sie so reden höre, weiß ich, dass es das wert war.«
    In dem Moment rief Liz zu ihnen hinüber: »Das Boarding beginnt.«
    »Es ist Zeit zu verschwinden!«, sagte Trask und stand auf. Als der Major ihm die Hand entgegenstreckte, sah Trask sie an, schüttelte sie und fügte hinzu: »Ich weiß noch nicht mal Ihren Namen!«
    »Ich heiße Tom!«, verriet ihm der andere.
    »Einfach Tom? Major Tom?«
    »Das sollte genügen«, grinste der Major.
    Trask lächelte auch und sagte: »Nun dann, Major Tom, die Ground Control wartet auf uns.«
    Der Major hatte ein dickes, 50-Zentimeter-langes Paket bei sich, das er nun Trask überreichte. »Das ist für Sie!«, erklärte er. »Die Männer fanden es, als sie hinabgingen, um die unterirdischen Räume, Tunnel und Rohre in Xanadu zu verbrennen. Es wurde auch mit angesengt, deshalb kann ich ihnen versichern, dass es nicht verseucht ist. Ich halte nicht viel von Trophäen-Jagd, nicht nach einem Job wie diesem. Vielleicht finden Sie einen Nutzen
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