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Nachtflamme: Roman (German Edition)

Nachtflamme: Roman (German Edition)

Titel: Nachtflamme: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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herumschlagen musste. Nachdenklich blickte er aus dem Fenster.
    »Fox?«
    »Hmm?« Er drehte sich um. Da war sie schon wieder. »Was ist? Ist irgendwas passiert?«
    »Nein. Na ja, außer dem Großen Bösen nichts. Du hast jetzt zwei Stunden lang keine Termine, und da Alice nicht da ist, habe ich gedacht, wir könnten doch jetzt darüber reden. Ich weiß, dass du auch andere Dinge zu tun hast, aber …«
    »Nein, das ist okay.« Bei diesem Thema konnte er sich wenigstens auf etwas anderes konzentrieren als auf diese schönen grünen Augen und ihre weichen, feuchten Lippen. »Möchtest du eine Cola?«
    »Nein, danke. Weißt du eigentlich, wie viel Kalorien darin sind?«
    »Sie ist es wert. Setz dich.«
    »Ich bin zu nervös.« Layla ging im Büro auf und ab und rieb die Hände aneinander. Mit jedem Tag, an dem nichts passiert, werde ich nervöser, was dumm ist, weil es ja eigentlich eine Erleichterung ist. Aber seit wir alle am Heidenstein waren, ist nichts, absolut nichts passiert.«
    »Und da haben wir den höllischen Dämon auch nur mit Stöckchen und Steinen beworfen.«
    »Ja, und Gage hat auf ihn geschossen. Oder Cal …« Sie schaute Fox an. »Ich fange immer noch an zu zittern, wenn ich daran denke, wie Cal einfach in diese schwarze, wabernde Masse hineingetreten ist und sein Messer hineingestoßen hat. Und jetzt nichts, fast zwei Wochen lang. Vorher haben wir ihn fast täglich gesehen, gespürt oder von ihm geträumt.«
    »Wir haben ihn verletzt«, erinnerte Fox sie. »Er muss erst mal seine Wunden lecken.«
    »Cybil meint, das nächste Mal wird es viel schlimmer werden. Sie recherchiert jeden Tag stundenlang, und Quinn schreibt ständig. Ich bin als Einzige das erste Mal mit so etwas konfrontiert, und ich habe den Eindruck, sie kommen nicht richtig weiter.« Sie fuhr sich mit der Hand durch die dunklen Haare. »Was ich meine, ist … Vor ein paar Wochen hatte Cybil doch scheinbar eine echt starke Spur, wohin Ann Hawkins mit ihren Kindern gegangen ist.«
    Seine Vorfahren, dachte Fox. Giles Dent, Ann Hawkins und die Söhne, die sie miteinander hatten. »Aber sie hat zu nichts geführt, ich weiß. Wir haben ja darüber geredet.«
    »Ich habe aber trotzdem das Gefühl, dass es einer der Schlüssel ist. Es sind unsere Vorfahren, deine, Cals und Gages. Es spielt möglicherweise eine Rolle, wo sie zur Welt gekommen sind, und seit wir einige von Anns Tagebüchern haben, waren wir uns ja auch alle einig, dass es noch mehr geben muss, in denen vielleicht auch mehr über Giles Dent als Vater ihrer Söhne steht. Wer war er, Fox? Ein Mann, ein Hexer, ein guter Dämon, wenn es so was gibt? Wie hat er Lazarus Twisse festhalten können seit jener Nacht im Jahr sechzehnhundertzweiundfünfzig bis zu der Nacht, als ihr drei …«
    »… ihn herausgelassen habt«, beendete Fox den Satz für sie, aber Layla schüttelte den Kopf.
    »Das musste so sein – darüber sind wir uns doch einig. Es gehörte zu Dents Plan oder seinem Zauber. Aber wir wissen immer noch nicht mehr als vor zwei Wochen. Irgendwie stecken wir fest.«
    »Vielleicht ist Twisse nicht der Einzige, der sich erst mal neu orientieren muss. Immerhin haben wir ihn verletzt«, wiederholte Fox. »Das ist uns noch nie zuvor gelungen. Wir haben ihm Angst eingejagt.« Bei der Erinnerung daran leuchteten seine goldbraunen Augen zufrieden auf. »Bisher konnten wir alle sieben Jahre nur dafür sorgen, dass ihm nicht allzu viele Leute in die Hände fielen, und am Ende haben wir hinter ihm her gewischt und aufgeräumt. Aber jetzt wissen wir, dass wir ihn verwunden können.«
    »Das reicht aber nicht.«
    »Nein, das stimmt.« Dass sie feststeckten, war zum Teil seine Schuld, musste er zugeben. Er hatte sich zurückgezogen, damit Layla die Fähigkeit, die sie beide besaßen, nicht anwenden konnte.
    »Was denke ich jetzt?«
    Sie blinzelte verwirrt. »Entschuldigung?«
    »Was denke ich?«, wiederholte er und sagte im Kopf das Alphabet auf.
    »Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich keine Gedanken lesen kann, und ich will nicht …«
    »Und ich habe dir gesagt, es ist zwar nicht genauso, aber nahe daran.« Er lehnte sich an seinen wuchtigen alten Schreibtisch, damit sie mehr auf Augenhöhe waren. Sein Hemd stand am Hals offen, und seine welligen braunen Haare fielen ihm auf den Kragen. »Du bekommst Eindrücke, ein Gefühl, sogar ein Bild im Kopf. Versuch es noch einmal.«
    »Einen guten Instinkt zu haben ist nicht das Gleiche wie …«
    »Das ist Blödsinn. Du brauchst doch keine
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