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Nachruf auf eine Rose

Titel: Nachruf auf eine Rose
Autoren: Elizabeth Fenwick
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Rechtsbeistände, die beste EDV und die beste Buchhaltung leisten, um auch weiterhin erfolgreich zu sein. Wir haben es dabei mit einer Welt für sich zu tun.
    Die Drahtzieher hinter den Kulissen sind wohlhabend, gut organisiert, einfallsreich und schlau. Sie gehen über Leichen und haben keinerlei Gewissensbisse. Und nur, wenn wir unser Bestes geben, wird es uns gelingen, es mit ihnen aufzunehmen und sie zu besiegen. Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.»
    Cator erhielt für seine Ausführungen den größten Beifall, und als Davey und Fenwick in der Mittagspause bei einem Glas Bier zusammensaßen, war Fenwick erstaunt über Daveys skeptische Haltung.
    «Du stimmst also nicht mit Cator überein?»
    Morgan schüttelte den Kopf. «Alles ein einziger Verschwörungsquatsch, wenn du mich fragst. Natürlich kann man mit Verbrechen große Geschäfte machen, das weiß doch jeder. Doch die meisten Verbrechen sind stümperhaft geplant, und Verbrecher sind eitel. Ich habe in meinem ganzen Leben noch keines dieser Superhirne getroffen, du etwa?»
    «Vielleicht darum nicht, weil das genau die sind, die wir nie zu fassen kriegen.»
    Mit dieser Bemerkung erntete Fenwick lautes Gelächter. «Du hast etwas von einem Intellektuellen an dir, mein Junge. Das wäre was für dich, einmal einen Erzverbrecher dingfest zu machen – so einen richtig dicken Brocken, an dem du dich festbeißen kannst. Ich bin da etwas realistischer. Willst du noch ein Bier?»
    «Nein danke, ich muss langsam los.»
    «Du wirst doch jetzt nicht noch zur Arbeit fahren?»
    «Ich werde wohl müssen. H.-B. hat eine Besprechung anberaumt. Es geht um die Umverteilung von Ressourcen, die Neuzuweisung von Fällen, Abordnungen usw. Wenn ich nicht dabei bin, werden alle meine Leute morgen früh andere Aufgaben haben, als ich ihnen zugedacht hatte.»
    «Ich sehe schon, er ist immer noch der Alte. So gehe hin und kämpfe den gerechten Kampf, mein Freund. Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Glück.»
     
    Die Besprechung zog sich lange hin. Zum Osterwochenende rechnete man mit vielen Einsätzen, und der Assistant Chief Constable wollte so viele Beamte wie möglich an der Südküste stationieren, um für eventuelle Zwischenfälle gewappnet zu sein. Er wusste, dass organisierte Gruppen vorhatten, Krawall zu schlagen, und war nicht erpicht auf irgendwelche Großbrände auf seinem Hoheitsgebiet.
    Fenwick stöhnte innerlich, als er an die zusätzliche Arbeit, den Bereitschaftsdienst und die langen Schichten denken musste, die das Osterwochenende mit sich bringen würde – ausgerechnet zu Beginn der Schulferien.
    Harper-Brown schloss die Sitzung, indem er die Anwesenden ziemlich schroff anhielt, effizient zu arbeiten.
    Fenwick wollte endlich nach Hause. Das Letzte, was er an diesem Abend noch brauchte, waren Harper-Browns berüchtigte Worte «Ach, und noch eins …». Und so hatte er bereits den obersten Treppenabsatz erreicht, als ihn das Schicksal doch noch ereilte.
    «Ach, Chief Inspector, eins noch. Ja, ja, Sie, Fenwick. Kommen Sie bitte mit in mein Büro.»
    «Ja, Sir.» Fenwick überspielte sein resigniertes Seufzen durch ein gekünsteltes Hüsteln und folgte seinem Vorgesetzten widerstrebend. Als er auf dem Korridor Superintendent Quinlan, seinen Chef in Harlden, antraf, raunte Fenwick ihm im Vorbeigehen zu: «Irgendein Problem?»
    Quinlan zuckte die Achseln und schüttelte ratlos den Kopf. «Nicht, dass ich wüsste.»
    Als sie schließlich im Büro des Assistant Chief Constable angekommen waren, ließ Harper-Brown die Tür offen stehen. Demnach konnte es sich nicht um eine Katastrophe handeln.
    «Wie war die Konferenz heute?»
    «Die Konferenz? Ach ja, heute Morgen. Gut, wirklich gut. Ein Beitrag, der von Commander Miles Cator, war besonders stark.»
    Ein unwilliger Ausdruck huschte über Harper-Browns Pokerface, der jedoch rasch einer höflichen Neugier Platz machte.
    «Ach, Cator war auch dort? Wie wirkte er auf Sie?»
    «Beeindruckend, Sir, wirklich beeindruckend. Natürlich noch jung, aber ziemlich helle. Scheint ein fähiger Polizist zu sein.»
    Harper-Brown wich Fenwicks Blick aus und nestelte geschäftig in den Papieren auf seinem Schreibtisch.
    «Kam er Ihnen nicht, wie soll ich sagen, ein bisschen wie ein Showman vor? Sie wissen schon, mehr Schein als Sein?»
    «Keineswegs, Sir. Was er von seinen Methoden berichten konnte, schien alles wohl begründet, und seine Erfolge spre chen für sich. Natürlich ist er in gewisser Weise ein
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