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Mythor - 131 - Der goldene Strom

Mythor - 131 - Der goldene Strom

Titel: Mythor - 131 - Der goldene Strom
Autoren: Wolf Paul
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gegen seinen Rundschild und schleuderte ihn einige Schritte über die Plattform.
    Sofort waren Agon und Lonsa, die beiden Schwertkämpfer, zur Stelle und führten ihre Klingen gegen das Monstrum. Die beiden Lanzenkämpfer Merbon und Fast fügten dem Yarlfresser mit ihren Spießen ebenfalls Wunden zu, doch konnten sie ihn damit nicht bewegen, sich von seiner Beute zu lösen.
    »Huuk! Soot!« rief Berbus, am Boden liegend, und gab den Bogenschützen, die auf den Flankenzinnen standen, mit der Hand ein Zeichen.
    Die beiden Wälsenkrieger ließen ihre Pfeile von den Sehnen schnellen, und diese bohrten sich in das dunkle Fleisch. Aber das Untier schien diese Nadelstiche überhaupt nicht zu spüren. Statt sich zurückzuziehen, schoben sich die Lippenwülste des gewaltigen Maules immer weiter über die Plattform des Turmes.
    »Sieh sich das einer an!« rief Gerrek. »Der Yarlfresser bläht seinen Körper noch weiter auf.«
    Tatsächlich war zu erkennen, daß der Fleischberg sich streckte und immer mehr an Umfang gewann.
    »Er bläht sich auf, um seinem Körper ein größeres Fassungsvermögen zu geben«, erklärte Proscul. »Er kann seine Körpergröße verdreifachen und Carlumen spielend darin unterbringen.«
    »Dazu dürfen wir es nicht kommen lassen!« rief Sadagar. »Wir müssen etwas unternehmen!«
    Gerrek holte tief Luft und schickte dann einen langen Flammenstrahl gegen den Fleischberg. Nachdem Gerrek kein Feuer mehr hatte und die Rauchschwaden sich verzogen hatten, war eine große Brandwunde zu sehen. Aber auch diese Verletzung schien dem Yarlfresser nichts auszumachen. Er plusterte sich weiter auf und hatte fast schon die Größe der Fliegenden Stadt erreicht.
    »Haltet dieses Ding weiter in Schach!« befahl Sadagar. »Wir müssen das Bugkastell halten, sonst sind wir verloren.«
    Gerrek schickte wieder einen Flammenstrahl gegen das Ungeheuer, der diesmal aber schon schwächer ausfiel. Berbus stand wieder auf den Beinen und ging mit seiner Streitaxt unerschrocken gegen den Yarlfresser vor. Dabei feuerte er seine sechs Wälsenkrieger an.
    Sadagar begab sich zu Fronja und Glair. Die rotbemantelte Hexe hatte die Augen geschlossen und ihre beringten Hände ausgestreckt. Fronja mußte sie stützen. Proscul stand nur etwas ratlos daneben.
    »Könnt ihr mit eurer Magie nichts ausrichten?« fragte der Steinmann, an Fronja gewandt. »Dieses Ding muß doch irgendwie eine verwundbare Stelle haben.«
    »Glair gibt ihr Bestes, und ich unterstütze sie«, sagte Fronja müde.
    »Aber dieses Untier scheint kein lebenswichtiges Organ zu haben, an dem man es treffen könnte.«
    »Ich sehe einen Schatten«, murmelte Glair.
    »Er steckt tief im Innern des Fleischbergs. Dieser Schatten ist Herz und Gehirn zugleich, er beseelt den Yarlfresser. Diesen Schatten müßt ihr vertreiben.«
    »Aber wie sollen wir an ihn herankommen?« fragte Sadagar. »Da müßten wir uns schon auffressen lassen.«
    »Jawohl…«
    Sadagar zuckte zusammen und blickte Glair ungläubig an.
    »Ist das dein Ernst, Hexe?«
    Aber Glair schwieg.
    »Wenn keiner wagt, in dieses Tier einzudringen, dann bleibt uns dieses Schicksal ohnehin nicht erspart«, sagte Fronja. Als Glair erschauerte, drückte sie die Hexe fester an sich und flüsterte ihr zu: »Ist ja schon gut. Ich bin bei dir.«
    »Mythor!« stammelte Glair da. »Er wagt es!«
    »Was?« rief Sadagar aus und wich zurück. Eine Ahnung beschlich ihn, die ihn das Ärgste für Mythors Schicksal befürchten ließ. Er sah Mythor wieder vor sich, wie er mit den DRAGOMAE-Kristallen spielte, und sein seltsamer Zustand fiel ihm wieder ein.
    Sadagar wirbelte herum und eilte zur Bodenklappe.
    »Komm, Gerrek!« rief er dem Beuteldrachen zu, aus dessen Nüstern nur noch winzige Flämmchen kamen. »Wir müssen uns um Mythor kümmern. Der Hitzkopf ist vermutlich drauf und dran, sich verspeisen zu lassen.«
    Ohne sich darum zu kümmern, ob der Beuteldrache ihm folgte, eilte er die Treppe des Turmes hinunter. Er vernahm Gerreks Trampeln aber gleich darauf hinter sich. Noch ehe Sadagar das Ende der Treppe erreicht hatte, erklang ein verhaltener Aufschrei über ihm, und dann prallte ein schwerer Körper auf ihn und riß ihn mit sich in die Tiefe.
    Sadagar schlug schmerzhaft auf dem Boden auf, und dann fiel auch noch Gerrek auf ihn.
    »Verzeihung«, sagte der Beuteldrache und zeigte ein entschuldigendes Grinsen. Er half Sadagar auf die Beine, nahm seinen Schwanz unter dem Arm und folgte ihm zur Brücke.
    »Du solltest dein Anhängsel
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