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Mythor - 131 - Der goldene Strom

Mythor - 131 - Der goldene Strom

Titel: Mythor - 131 - Der goldene Strom
Autoren: Wolf Paul
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von Berbus mit der Streitaxt behandeln lassen, wenn es dir dauernd im Wege ist«, sagte Sadagar und rieb sich die schmerzenden Körperstellen.
    Als der Steinmann den Kommandostand betrat und ihn leer vorfand, war er nicht überrascht. Er wandte sich der Bodenluke zu, hinter der der Fluchtweg für Notfälle lag und auf dem man durch das Widdermaul ins Freie gelangen konnte.
    Die Luke stand offen, wie nicht anders erwartet. Damit war klar, daß Mythor diesen Weg genommen hatte. Nur führte er im Moment nicht ins Freie, sondern geradewegs in den Bauch des Yarlfressers.
    »Mythor wird doch nicht…«, meinte Gerrek zweifelnd.
    »Er hat!« bestätigte Sadagar und fügte entschlossen hinzu: »Und wir werden ihm folgen.« Sadagar deutete zum Steuertisch, wo alle acht DRAGOMAE-Kristalle zu der bereits bekannten Figur zusammengefügt waren. »Mythor hat nur Alton bei sich.«
    »Sollen wir die Zauberkristalle mitnehmen?« fragte Gerrek, der sich ins Unvermeidliche gefügt zu haben schien.
    »Rühr sie nicht an!« rief Sadagar aus. »Ich vermute, daß Mythor mit dieser Zusammenstellung etwas bezweckt. Ich hoffe für ihn, daß ihm die DRAGOMAE-Kristalle magische Kraft verleihen. Komm jetzt, Gerrek!«
*
    Als Sadagar das Ende des Fluchtwegs erreichte, stemmte er sich mit den Händen gegen den Öffnungsrand und ließ die Beine langsam durchgleiten. Aber er fand keinen Boden, und so ließ er sich einfach fallen.
    Er landete auf weichem, schleimigen Untergrund und sank bis über die Knöchel darin ein. Er hatte den Atem bis jetzt angehalten, und als er nun die Luft einsog, drehte es ihm fast den Magen um.
    »Huch, wie stinkt es hier!« rief Gerrek von oben. »Und was sind das für Geräusche?«
    Von irgendwoher erklang ein regelmäßiges Glucksen und Schmatzen. Zwischendurch war ein Pochen zu hören, dem eine Reihe ähnlicher Laute folgte.
    »Laß dich einfach fallen!« rief Sadagar verhalten. Er hatte einige Messer gezogen und hielt sie fächerartig mit der Linken an den Klingen.
    Ein plumpsendes Geräusch hinter ihm, dem eine leichte Erschütterung folgte, zeigte ihm an, daß Gerrek ihm gefolgt war. Plötzlich gab es ein Schnalzen wie von einer Peitsche. Etwas Klebriges traf Sadagar im Gesicht und zerrte an ihm. Er stemmte sich gegen den Zug, nahm gleichzeitig mit der Rechten eines der Messer am Griff und durchtrennte den klebrigen Strang.
    Ein Surren erklang, gleich darauf wiederholte sich das Schnalzen mehrfach. Sadagar spürte, wie sich an mehreren Körperstellen solche Klebestränge an ihm festsetzten und sich wie Sehnen zu spannen begannen.
    »Was soll das!« rief Gerrek angewidert aus. Im gleichen Moment entstieg seinen Nüstern eine Flammenzunge.
    Gerrek befreite sich damit von einer Reihe langgestreckter, näßlich glänzender Fühler, die sich aus der Tiefe des Schlundes nach ihm gereckt hatten und ihn zu einer zuckenden Öffnung ziehen wollten.
    Im Schein des Feuers konnte Sadagar erkennen, wo sich die klebrigen Fühler an ihm festgesetzt hatten. Sie hatten sich diesmal vor allem um seine Beine geschlungen. Plötzlich strafften sie sich ruckartig und rissen ihm die Beine unter dem Körper weg.
    »Sadagar!« rief Gerrek entsetzt und eilte ihm nach, als sich die Fühler immer rascher zusammenzogen und Sadagar in Richtung der zuckenden Öffnung zogen.
    Der Steinmann warf sich herum, so daß er mit dem Messer seine Beine erreichen konnte. Er durchtrennte einige der Stränge, konnte sich jedoch nicht ganz befreien.
    Gerrek erreichte ihn, warf sich einfach auf ihn und durchtrennte mit einem Flammenstrahl die restlichen Stränge.
    »Du hast mir die Zehen versengt«, sagte Sadagar und stand auf.
    »Das hat man davon«, erwiderte Gerrek knurrend. »Ich hätte dich ruhig in dieser Verdauungsöffnung verschwinden lassen sollen.«
    »Soviel ich gesehen habe, ist das ohnehin der einzige Weg, den wir nehmen können«, meinte Sadagar. »Auch Mythor muß ihn gegangen sein.«
    Gerrek schluckte hörbar, aber er sagte nichts. Er streckte den Arm aus, bekam Sadagar an der Schulter zu fassen und hielt sich an ihm fest.
    »Wir sind gleich dran«, murmelte Sadagar wie zu sich. Das Schmatzen war nun so nahe, daß Gerrek meinte, der zuckende Muskel würde sich jeden Augenblick um ihn schließen.
    »Mach jetzt Feuer, Gerrek!« befahl Sadagar. »Und richte es direkt auf die Ränder, damit sich der Muskel weit öffnet und uns nicht erdrücken kann.«
    Gerrek tastete sich an Sadagars Seite. Als er neben dem Steinmann stand spie er Feuer. In seinem
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