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Mythor - 124 - Zeichen des Lichts

Mythor - 124 - Zeichen des Lichts

Titel: Mythor - 124 - Zeichen des Lichts
Autoren: Wolf Paul
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hatte ihm alles Wichtige erzählt. Daß er zusammen mit Necron aufgebrochen war, um den Spuren des Meisterritters Guinhan in die Schattenzone zu folgen, in der Hoffnung, Carlumen zu finden… Daß Luxon zum Shallad gekrönt worden war… Daß ein Magier aus einem fernen Westreich die Neue Flamme von Logghard entführt hatte und daß Luxon Vorbereitungen für einen Feldzug gegen dieses Reich der Zaketer traf… Ja, und daß Odam und Necron Alptraumritter waren und damit einem Orden angehörten, von dem es hieß, daß er längst nicht mehr existierte – Coerl O’Marn soll der letzte Alptraumritter gewesen sein.
    Odam enthielt ihm nichts von seinem Wissen vor, aber über persönliche Dinge hatten sie nicht gesprochen. War es natürlich, daß man sich nach eineinhalb Jahren Trennung entfremdete? Es war aber auch möglich, daß sich Odam einfach darum sorgte, daß Necron aus dem Orden der Alptraumritter austreten könnte.
    Sie erreichten den Yarl, der sich in den Boden gegraben hatte, so daß nur sein Rückenpanzer daraus hervorsah. In dem Führerhäuschen regte sich nichts.
    »Ist da jemand?« rief Mythor hinauf.
    »Dumme Frage«, kam es mürrisch von oben, und dann erschien ein von grauem Haar umwölktes Haupt in einem Seitenfenster. »Ich habe schon längst an eurem Geruch erkannt, daß ihr Fremde seid, und eure Frage bestätigt mir das. Welcher Fänger läßt seinen Yarl schon allein sterben?«
    Mythor war betroffen, weil er nicht bemerkt hatte, daß das Tier verendet war.
    »Können wir etwas für dich tun, Fänger?«
    »Ihr könnt mich in Ruhe lassen«, antwortete der Alte.
    »Wir möchten dich nur um einige Auskünfte bitten, dann ziehen wir uns zurück«, rief Mythor hinauf.
    »Schert euch fort!«
    »Kennst du Tansar, Ormon und Arcor?« fragte Mythor. »Wir haben die drei Yarlfänger an der Straße des Bösen kennengelernt und ihnen geholfen. Wir sind Freunde.«
    »Tansar! Ormon! Arcor!« sagte, der Alte, jeden Namen besonders betonend. »Wer kennt die nicht. Tüchtige Burschen. In jungen Jahren war ich auch erfolgreich. Aber jetzt erlebe ich nur noch Enttäuschungen… Ich glaube, ich werde ein Luminat. Seht diesen Yarl, ist es nicht ein Prachttier? Den ganzen Herbst über habe ich gegen ihn gekämpft, bis ich ihn endlich gezähmt hatte. Ich dachte, daß ich ihn noch rechtzeitig zum Markt nach Arylum bringen könnte. Aber dann ist er plötzlich zusammengebrochen. Ich habe noch nie zuvor einen größeren Yarl gesehen, aber er war schon zu alt… so wie ich. Ich werde auf seinem Rücken überwintern. Grüßt Tansar, Ormon und Arcor von Babacam.«
    »Wie lange ist es noch bis Arylum?« fragte Mythor.
    »Ihr habt Tokuane, schnelle Tiere, ich habe es an ihrem Galopp gehört«, sagte Babacam. »Noch einen Tagesritt. Aber was wollt ihr als Fremde in Arylum? Wißt ihr nicht, daß die Fastenzeit begonnen hat?«
    »Vielleicht suchen wir eine Überfuhr nach Tata«, meinte Mythor.
    Der Alte stieß einen krächzenden Laut aus und meinte dann:
    »Das ist ein böser Scherz. Laßt die Toten ruhen. Tata gibt es schon seit einem Menschenalter nicht mehr. An Stelle der Insel klafft ein riesiges Nebelloch, das alles verschlingt.«
    Mythor war für einen Moment sprachlos, dann sagte er:
    »Das kann nicht sein. Wir haben mit eigenen Augen gesehen, wie Yarltransporte auf der Straße des Bösen tatasische Sklaven zur Schattenzone bringen. Wir haben selbst gegen die Dämonendiener gekämpft.«
    »Friede den Toten«, sagte Babacam salbungsvoll, dann fügte er zurechtweisend hinzu: »Es ist nicht recht, die Toten zu verleumden und falsches Zeugnis wider sie abzulegen. Was ihr gesehen habt, war der Einzug der Tatasen in die Ewigkeit. Kein Lyrer würde es wagen, die Straße der Toten zu entehren.«
    Nun wurde Mythor klar, wie es den tatasischen Dämonenpriestern möglich war, ihre Opfer ungehindert durch fremdes Land in die Schattenzone zu verschleppen. Die Lyrer verschlossen sich einfach vor der Wahrheit und verschanzten sich hinter einem Lügengebilde, um ihr Gewissen nicht zu belasten.
    »Warum seid ihr gegen Fremde so abweisend?« fragte Mythor.
    »Lyrland ist ein geheiligter Boden«, kam die Antwort. »Wer dies beherzigt und wer unsere Gesetze befolgt, der ist gar nicht mehr fremd. Merkt euch das. Und noch etwas. Wenn ihr wirklich nach Arylum zieht, dann kehrt erst einmal in der Herberge von Morik ein. Er ist ein guter Freund von mir und wird euch aufnehmen, wenn ihr meinen Namen nennt. Aber kommt ihm nicht mit dummen Fragen! Und
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