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Mythor - 124 - Zeichen des Lichts

Mythor - 124 - Zeichen des Lichts

Titel: Mythor - 124 - Zeichen des Lichts
Autoren: Wolf Paul
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seines Schwertes zeigte, daß es sich um eine wertvolle Waffe handeln mußte.
    An seiner Seite ritt ein Wesen, das mit dem Tokuan, auf dem es saß, mehr Ähnlichkeit als mit einem Menschen hatte, und sein Anblick flößte Morik Unbehagen ein. Zu der Gruppe gehörte auch noch ein zarter Jüngling, der sich bescheiden im Hintergrund hielt.
    Der Anführer zügelte seine Echse vor Morik und sprang aus dem Sattel. Er lächelte freundlich und sagte:
    »Mein Name ist Mythor. Dies muß die Herberge von Morik sein. Wir kommen auf Empfehlung von Babacam, dem Yarlfänger. Er meinte, daß Freunde von ihm hier gewiß freundliche Aufnahme fänden, auch wenn sie Fremde sind.«
    »Mein Haus steht jedem offen«, sagte Morik. »Aber ihr solltet wissen, daß Fastenzeit ist.«
    »Wir werden dir bestimmt nicht zur Last fallen«, versicherte Mythor. »Gleich morgen wollen wir weiter nach Arylum.«
    Morik wies auf den Stall, in dem letzte Nacht das Urteil über sein Weib und den Fremden gefällt worden war, und hieß sie, dort ihre Tokuane unterzubringen. Danach wollte er ihnen ihre Unterkunft zeigen.
    Ohne sich weiter um die Fremden zu kümmern, ging er ins Haus.
*
    Der Stall war sauber und gut gelüftet und bot Platz für dreißig Tokuane. Die Echsen folgten willig in die abgegrenzten Stände und machten sich sofort über die Futtertröge her. Nur Odams Tokuan weigerte sich, den ihm zugewiesenen Platz aufzusuchen. Der Prinz der Düsternis fand die vermutliche Ursache, als er sich zu Boden beugte und einige dunkle Flecken auf dem Stroh entdeckte.
    »Blut!« stellte er fest.
    Sie riefen Morik, und der erklärte:
    »Das Blut stammt von einem Tokuan, der wild geworden war und daher geschlachtet werden mußte.«
    Der Herbergswirt zuckte erschrocken zusammen, als Gerrek, der hinter ihm stand, einen seltsam knurrenden Laut von sich gab.
    »Keine Angst«, sagte der Beuteldrache beruhigend. »Das ist nur mein Magen, der vor Hunger knurrt. Ich frage mich, ob Tokuanfleisch bekömmlich ist.«
    »Es ist Fastenzeit«, sagte Morik nachdrücklich. »Aber es wird sich schon einiges Karges für euch finden.«
    »Das hört sich ja verheißungsvoll an«, meinte Gerrek und schnitt dem enteilenden Herbergsbesitzer eine Grimasse.
    Odam hatte sein Tier in einen anderen Stand geführt, kehrte aber zu der blutbesudelten Stelle zurück. Er durchwühlte das Stroh und förderte etwas zutage, das wie ein fingerlanger Holzsplitter aussah.
    »Seht euch das an«, rief er seinen Kriegern zu, die sofort zu ihm kamen. »Necron, das geht auch dich an.«
    Der Steinmann gesellte sich zu ihnen, und sie sprachen leise miteinander.
    »Was ist?« wollte Mythor wissen.
    »Seht euch inzwischen die Unterkünfte an«, riet Odam. »Wir kommen gleich nach.«
    Während Necron bei Odam und seinen Kriegern im Stall zurückblieb, begab sich Mythor mit den anderen zu dem langgestreckten Hauptgebäude. Ein bärtiger, grobschlächtiger Mann in einem bodenlangen Kapuzenmantel erwartete sie an der Tür und führte sie wortlos durch einen Gang zu einem großen Schlafsaal mit gut und gerne fünfzig in zwei Reihen geschlichteten Strohsäcken.
    »Meine Kameraden und ich haben die fünf ersten Lager auf der linken Seite«, sagte der Bärtige. »Es wäre höflich, würdet ihr euch in den rückwärtigen Teil zurückziehen.«
    Mythor stimmte zu und stellte sich und seine Begleiter vor.
    »Japal«, sagte der Bärtige nach einigem Zögern und ging dann davon. Als er zu einer Tür am Ende des Ganges kam, drehte er sich noch einmal um. »Meine Freunde und ich, wir machen Jagd auf Yarls und Tokuane. Ich sehe sofort, wie gut Reiter und Tokuan zusammenpassen. Ihr habt euch recht ungeschickt angestellt.«
    »Gut beobachtet«, sagte Mythor anerkennend. »Wir reiten unsere Tiere noch nicht lange. Wir haben sie einer Räuberbande abgenommen.«
    »So, so«, sagte Japal und wollte durch die Tür verschwinden, aber Mythor sagte schnell:
    »Außer dem alten Babacam kennen wir noch drei Yarlfänger, mit denen wir uns ausgezeichnet verstanden haben. Sie heißen Tansar, Ormon und Arcor.«
    »Sie waren vor kurzem hier«, sagte Japal schon weniger abweisend, »sind aber gleich wieder zum Markt nach Arylum weitergezogen. Sie haben euer Kommen nicht angekündigt.«
    »Sie werden es wohl eilig gehabt haben«, meinte Sadagar.
    Japal blickte zu ihm und ließ dann seinen Blick über Aedas Haar gleiten.
    »So wird es gewesen sein«, sagte er. Er stieß die Tür endgültig auf, und bevor er hindurchschritt, sagte er: »Zur
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