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Mythor - 109 - Der Götterbote

Mythor - 109 - Der Götterbote

Titel: Mythor - 109 - Der Götterbote
Autoren: Terrid Peter
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Körper sackte gegen Mythor.
    »Du kannst ruhig weiterziehen«, sagte Yoter. »Niemand wird dir folgen. Wir haben sie geschlagen, alle.«
    Mythor starrte in die Augen des Shrouks.
    »Meine Leute waren wunderbar«, sagte Yoter. Seine Stimme wurde immer schwächer und unverständlicher.
    »Du auch, mein Freund«, sagte Mythor, aber das konnte Yoter schon nicht mehr hören.
    Sanft ließ Mythor den leblosen Körper des Shrouks auf den Boden gleiten. Dessen Reittier gab ein klägliches Stöhnen von sich. Mythor wußte, daß das Tier nicht mehr zu retten war, also unterzog er sich der grausamen Pflicht, es von, seinem Leiden zu befreien.
    Müden Schrittes kehrte er zur Gruppe zurück. Alle hatten ihn gesehen, er brauchte keinem zu erklären, was geschehen war.
    »Yoter hat uns den Rücken freigekämpft«, sagte Mythor halblaut. »Wir können jetzt zur Dämonenleiter zurückkehren.«
    Jarana stieß ein müdes Lachen aus.
    »Dann vorwärts, auf in den Tod!«
    Mythor hatte nicht mehr die. Kraft, darauf zu antworten.

10.
    »Das letzte Ufer«, sagte er und deutete nach vorn. »Die erste Stufe der Dämonenleiter ist erreicht.«
    Mythor starrte auf das Bild, das sich ihm bot.
    Er sah nur einen riesigen Wirbel, eine gigantische Masse, die sich unaufhörlich drehte, ein Mahlstrom des Grauens.
    Schwarze Nebel zogen als Fetzen durch das Höllengebräu, Treibgut, Wracks, sogar einige Kadaver wirbelten in großer Geschwindigkeit.
    »Dorthin geht es nach Yhr, nach Carlumen « , sagte er. »Diesen Weg wirst du gehen müssen, wenn du dein Ziel erreichen willst.«
    Mythor nickte. Er war mit ihm allein, die anderen hielten sich entfernt auf. Er hatte das geschickt eingefädelt, es war Mythor nicht entgangen.
    »Ich werde diesen Weg gehen.«
    »Du willst wirklich?«
    »Gibt es einen anderen Weg?«
    »Du suchst danach?«
    Mythor zuckte mit den Schultern. Was machten die Freunde in diesem Augenblick? Heiter plaudern würden sie sicherlich nicht, dazu war weder Grund noch Anlaß vorhanden. Wahrscheinlich besprachen sie die Lage, und die Farben, die sie für ihre Gemälde nahmen, schwankten vermutlich zwischen Dunkelgrau und Ebenholzschwarz.
    »Es ist ein zweifelhaftes Ziel.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich weiß vieles, was dir verborgen ist, Mythor. Ich kann dir einen anderen Weg eröffnen.«
    »Du, Siebentag?«
    »Ich, niemand sonst. Dies ist mein Auftrag, meine Botschaft.«
    »Laß hören.«
    Mythor lehnte sich gegen einen Fels und hielt Alton über den Knien. Siebentag stand vor ihm und sah ihm in die Augen.
    »Du bist der Sohn des Kometen, du hast es immer wieder bewiesen.«
    »Pah«, machte Mythor.
    »Du achtest dich selbst zu gering. Das liegt nicht zuletzt an deinem Umgang.«
    »Menschen wie ich – und du«, antwortete Mythor.
    »Du irrst. Es sind Menschen, gewiß, mit ihren Vorzügen, aber auch mit ihren Nachteilen. Du bist anders als sie. Die nächste, eine höhere Stufe des Lebens, wartet auf dich. Ich habe dich geprüft, wie es mein Auftrag ist, und ich befinde dich für würdig, diese nächsthöhere Stufe zu erklimmen.«
    Mythor lächelte nicht. So seltsam sich Siebentags Rede auch anhören mochte, Mythor ahnte, daß etwas daran war. Siebentag faselte nicht, das war deutlich zu hören.
    »Was schlägst du vor?«
    »Ich werde dich, wenn du dich für den richtigen Weg entschieden hast, an einen Ort führen, der deiner würdig ist. Du wirst dort unter deinesgleichen sein, unter Helden, deren Namen weithin bekannt sind – nicht unter Namenlosen, deren kleinliche Scharmützel dich zermürben und auslaugen, denen du nicht über den Weg trauen kannst.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich werde es dir zeigen – sieh!«
*
    »Ich bin es satt«, knurrte Jarana. »Zu kämpfen verstehe ich wahrlich, aber hier? Wenn mich eine der scheußlichen Bestien reißt, von denen die Schattenzone wimmelt, wer wird mir ein würdiges Grab bereiten, mein Andenken hochhalten? Wer wird meiner Zaubermutter von meinen Taten künden? Niemand.«
    »Wir werden hier elend und ruhmlos zugrunde gehen«, murmelte Verica. »Nur Kampf, nichts sonst, bis zum bitteren Ende.«
    »Dir fehlen die Männchen«, sagte Harvise.
    »Ich brauche keine «, stieß Verica grimmig hervor. »Wozu wären sie nütze in dieser Welt?«
    »Frag Fronja«, gab Harvise zur Antwort.
    Die Tochter des Kometen hatte sich zusammengekauert wie ein kleines Kind, die Arme um die Knie geschlungen.
    »Sie weiß, was Liebe ist«, fuhr Harvise fort. »Nicht wahr? «
    Fronjas Augen blickten voll
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