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Mythor - 109 - Der Götterbote

Mythor - 109 - Der Götterbote

Titel: Mythor - 109 - Der Götterbote
Autoren: Terrid Peter
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als nächstes zutragen würde.
    »Lauft!« schrie er. »Rennt um euer Leben.«

9.
    Die Lungen schmerzten. Unglaubliche Anstrengungen lagen hinter Mythor. Er war kaum zur Ruhe gekommen, hatte sich nicht erholen können. Nach den Anspannungen der letzten Stunden kam nun der rasende Lauf, Yoter entgegen. Die Beine schmerzten, der Atem ging pfeifend, aber es gab nur diesen einen Weg.
    Hinter Mythor brodelte es, ächzte der Boden immer lauter und vernehmlicher. Schreien ertönte von den Zinnen der Feuerburg.
    Mythor blieb einen Augenblick lang stehen.
    Panik hatte fast alle ergriffen, die er sehen konnte. Das galt für die Shrouks wie für Moogeths Sklaven und Mythors Gefährten. Denn sie alle spürten, daß sich etwas Ungeheuerliches abspielte.
    Um mehr als Mannshöhe stieg die gesamte Burg aus dem Boden. Feuerlanzen schossen seitwärts hinauf und hüllten die Burg ein. Das magische Feuer hatte sich einen anderen Weg gebahnt, einen, auf dem es Moogeth und seinen Wachen den Tod brachte.
    Die Mauern brachen auseinander. Die Fenster sprangen aus den Fassungen und riesige Feuersäulen schossen daraus in alle Himmelsrichtungen. Ein Turm wankte und stürzte dann ins Innere des Glutorkans hinein, der in Moogeths Zwingburg tobte.
    Die Sklaven rannten, was ihre Beine und Lungen hergaben. Ihres Anführers beraubt, wußten sie nicht mehr, was sie zu tun hatten. Yoter hatte größte Mühe, seine Shrouks leidlich zusammenzuhalten. Auch sie fürchteten sich vor nichts so sehr wie vor dem Feuer; vielleicht eine dumpfe Erinnerung an den Augenblick ihrer Entstehung in der Höllenesse.
    Immer höher stieg der gewaltige Brand. Im Innern dieses Feuersturms mußte jedes Leben längst erloschen sein.
    Mythor wußte aber, daß die Jagd damit noch nicht beendet war. Nur acht der Moogeth-Lebensgemeinschaft hatten in ihrer Zwingburg ein selbstgeschaffenes Grab gefunden. Die anderen aber lebten, und sie würden bald auf der Bildfläche erscheinen, um den Tod ihrer Gefährten zu rächen.
    Mythor konnte sich ausrechnen, daß ein Herrschaftssystem wie das der Moogeth eine so demütigende Niederlage, wie Mythor sie ihnen beigebracht hatte, schwer überleben konnte. Wenn die Unterdrückten erst einmal begriffen, daß man ihren Schreckensherren durchaus zuleibe rücken und sie erfolgreich bekämpfen konnte, dann war die Zeit für einen allgemeinen Aufstand reif, der das Moogeth-Gebilde hinwegfegen mußte. Um dieser Gefahr zu entgehen, mußten die Moogeth jeden einzelnen der Flüchtlinge einholen und töten.
    »Yoter, kennst du den Weg zurück zur Dämonenleiter?«
    Der Shrouk machte eine Geste der Bestätigung.
    »Ich führe euch.«
    »Du hast uns sehr geholfen, Yoter!« rief Mythor. »Ich danke dir!«
    Yoter machte eine Geste, die Verlegenheit ausdrückte. Offenbar war er es nicht gewohnt, gelobt zu werden. Einem Shrouk widerfuhr dergleichen wohl auch nicht oft.
    Mythor setzte sich wieder in Bewegung. Auch wenn die Glieder schmerzten und die Knochen zu ächzen schienen, er mußte sich von diesem Ort des Schreckens entfernen. So seltsam es klang, nur in der Nähe der Dämonenleiter war er vor Moogeths Nachstellungen einigermaßen sicher. Daß sich Moogeth mit den Dämonen anlegen würde, wagte er nicht zu glauben.
    Die Shrouks hatten lange vergeblich nach Mythor und seinen Gefährten gesucht, und sie waren überglücklich, ihn gefunden zu haben. Da sie entschieden frischer waren als Mythors Freunde, halfen sie denen, wo sie nur konnten. Scham beschlich Mythor, wenn er daran dachte, wie oft er und seine Freunde gegen Shrouks gekämpft hatten.
    In den nächsten Stunden legte Mythor eine beachtliche Strecke Weges zurück – so viel, daß er zu glauben wagte, das Moogeth-Abenteuer sei vielleicht doch schon überstanden.
    Dann aber mußte er einsehen, daß er sich verrechnet hatte. Moogeth hatte noch andere Möglichkeiten zur Verfügung. Zum ersten Mal begriff Mythor, wie es Moogeth möglich war, mit vergleichsweise wenig Kriegern so viele andere Wesen zu unterdrücken.
    Träger der Lebensgemeinschaft waren offenbar die Medusen. Sie waren in der Lage, kleinere Truppenverbände mit unglaublicher Geschwindigkeit von einem Ort zum anderen zu bewegen. Märsche, für die normale Krieger Tage gebraucht hätten, legten sie samt ihrer Last binnen weniger Stunden zurück. Sie waren wohl auch in der Lage, aus der Luft heraus die Bewegungen der Feinde zu beobachten und an Moogeth zu melden.
    Anders ließ sich kaum erklären, daß plötzlich eine neue Streitmacht
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