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Mystic

Mystic

Titel: Mystic
Autoren: Mark T. Sullivan
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hielten einander fester. Gallagher betete, dass sie in ihm die gleiche Stärke spüren möge, die er in ihr fühlte. Andie hatte keinen Schluck mehr getrunken seit der Nacht, als er sie bewusstlos neben dem Tagebuchteil ihrer Mutter gefunden hatte. Und kein einziges Mal hatte sie seither das Bedürfnis nach Alkohol geäußert. Sie drehte sich in seinen Armen, so dass sie mit dem Rücken an ihm stand. Dann legte sie die freie Hand auf ihren Bauch und lächelte ihn an, während die Zeremonie in dem sich sanft neigenden Sonnenlicht dieses Juninachmittags in Dakota weiterging.
    Long Lance hörte auf zu singen. Er rauchte und gab die Pfeife an die Versammelten weiter. Ein Weidenpfahl war neben dem Grab mit den Kreisen aufgestellt, an dem ein Mantel aus Büffelfell und ein Stück Hirschleder hingen, auf das ein Gesicht gemalt war. Professor Barrett flüsterte, dass das Bild Many Horses’ Seele darstelle. Frauen mit Schalen, die mit Nahrungsmitteln gefüllt waren, umrundeten das Grab, die Kreise und den Pfahl. Sie umarmten das Bild und setzten dann ihre Schalen davor ab.
    Dann traten vier junge Mädchen nach vorn, und Long Lance legte ein Stückchen Nahrung in ihren Mund und ließ sie aus einer Schale trinken, die Kirschsaft enthielt, wie Barrett erklärte.
    Als sie geendet hatten, nahm Long Lance das Lederbündel auf und sagte: »Du wirst jetzt auf eine lange Reise gehen. Dein Vater und deine Mutter und deine Verwandten und viele andere Menschen haben dich geliebt.«
    Dann ging er viermal um den zweiten Kreis herum. Als er die ersten drei Male an den südlichsten Punkt des Kreises kam, hielt Long Lance Many Horses’ Bündel in die Höhe und rief: »Sieh immer auf dein Volk zurück, auf dass es den heiligen Pfad mit festem Schritt gehen möge!«
    Tief unter ihnen am Fluss blies eine Böe bleiches Laub von den Pappeln, und es wirbelte im Licht des späten Nachmittags empor. Barrett beugte sich noch einmal herüber, um etwas zu erklären, aber Gallagher kam ihm zuvor.
    »Ich weiß«, flüsterte er gebannt. »Many Horses geht über den Fluss.«
    »Nicht alles von ihr«, flüsterte Andie. Sie drückte Gallaghers Hand auf ihren Bauch, der schon sechs Monate wuchs. »Ein Teil von Sarah ist hier. Kannst du sie nicht fühlen?«

Danksagungen
    Ich stehe in der Schuld meiner Agentin Linda Chester, meiner weisen Ratgeberin und Freundin, und ihrer unermüdlichen Partnerin Joanna Pulcini. Ihre Begeisterung und Unterstützung haben mich über die Jahre getragen. Genauso danke ich Ann McKay Thorman, meiner Lektorin, und Lou Aronica, meiner Verlegerin.
    Dank auch an meinen Freund Damian Slattery, dessen kritische Reaktionen und freundliche Aufmunterung mich zu einem besseren Autor gemacht haben; und meiner Frau Betsy, die immer meine erste Leserin ist.
    Viel schulde ich den folgenden Anthropologen und Ethnologen: Pater Raymond Bucko; Richard (Fire) Lame Deer und Richard Erdoes, den Autoren von
Lame Deer, Seeker of Visions
; William S. Lyon, Autor von
Black Elk: Then and Now
; William K. Powers, Autor von
Yuwipi: Vision and Experience in Oglala Ritual
; Joseph Epes Brown, Herausgeber von
The Sacred Pipe: Black Elk’s Account of the Seven Rites of the Oglala Sioux
; Renée Sampson Flood, Autor von
Los Bird of Wounded Knee
; und Richard Jensen, R. Eli Paul und John E. Carter, Autoren von
Eyewitness at Wounded Knee
. Ihre Arbeiten gaben mir Einblick in das Denken der Sioux-Schamanen. Jeder Irrtum bei der Interpretation geht jedoch allein zu meinen Lasten.
    Ich danke auch Steve Eddy, Joe Citro und Chris Whelton dafür, dass sie ihre Kenntnisse und Forschungen über die spiritualistischen Aktivitäten der Gebrüder Eddy aus Chittenden, Vermont, im neunzehnten Jahrhundert mit mir geteilt haben; und ich danke Bobby Sand für seine Erläuterungen zum Rechtssystem des Staates Vermont.

Über Mark T. Sullivan
    Mark T. Sullivan ist Journalist und wurde bereits zweimal für den Pulitzer Prize for Investigative Reporting nominiert. Der Autor lebt nach Stationen in Boston, Agades/Westafrika, Washington, D.C. und Vermont heute mit seiner Familie in Montana.
     
    Besuchen Sie den Autor im Web unter www.marktsullivan.com.
    Weitere Informationen, auch zu E-Book-Ausgaben, finden Sie bei www.fischerverlage.de

Impressum
    Covergestaltung: bürosüd°, München
    Coverabbildung: plainpicture/ssg
    Die amerikanische Originalausgabe erschien 1999 unter dem Titel ›Ghost Dance‹ bei Avon Books, New York,
    a division of William Morrow, New York.
    Copyright ©
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