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Mylady Adelshochzeit 01

Mylady Adelshochzeit 01

Titel: Mylady Adelshochzeit 01
Autoren: Mary Brendan , Mary Nichols
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eheliche?“
    „Dein Vater und Mr. Cartwright sind einst in gewisser Weise Freunde gewesen, obwohl dieser Mann keine nennenswerte Kultiviertheit und Erziehung vorzuweisen hatte. Sie begegneten sich des Öfteren auf dem Viehmarkt und redeten bei diesen Gelegenheiten auch über ihre Geschäfte. Mr. Cartwright meinte, dass unser Name in Verbindung mit seinem Reichtum eine der einflussreichsten Dynastien des Königreiches begründen könnte. Miss Cartwrights Mitgift wäre äußerst ansehnlich ausgefallen, außerdem erklärte Cartwright sich bereit, die Schulden deines Vaters zu begleichen, die zu diesem Zeitpunkt beträchtlich hoch waren. Auch wollte er uns Bargeld zur Verfügung stellen, alles, um seiner Tochter einen Titel zu verschaffen. Das Angebot klang zu verlockend, dein Vater konnte nicht widerstehen. Er akzeptierte eine Vorauszahlung, die Mr. Cartwright nach deiner Abreise selbstverständlich zurückverlangt hat. Unglücklicherweise war das Geld aber zum Großteil bereits ausgegeben, um diesen desaströsen Ball auszurichten und einige neue Einrichtungsgegenstände zu erwerben, mit denen dein Vater Cartwright beeindrucken wollte. Zudem hatte er mich angewiesen, einige neue Roben schneidern zu lassen, da dein Vater die Ansicht vertrat, es sei eine Frage des Stolzes, unseren Stand auch in unserer äußeren Erscheinung zu zeigen, daher müsse seine Gemahlin nach der neuesten Mode gekleidet sein.“
    „Er hat diese Vereinbarung über meinen Kopf hinweg getroffen und sich nie auch nur nach meinen Wünschen erkundigt“, meinte Roland und fragte sich, ob die zwischen ihren Vätern ausgehandelte Verlobung für Miss Cartwright eine ebensolch große Überraschung dargestellt hatte wie für ihn.
    „Das bedaure ich sehr, indes nahm er an, du würdest gewiss zustimmen, wenn du von der Mitgift hörtest. Du solltest ihn nicht verdammen, Roland. Zu seiner Zeit war es üblich, dass die Eltern die Ehen für ihre Kinder arrangierten, und diese haben sich nur selten über die Wahl ihrer Eltern beschwert. Man sah die Ehe als eine Art Geschäft an, um bedeutende Familien zu verbinden. Benötigte ein Mann mehr, als seine Frau ihm im Schlafzimmer bieten konnte, fand er dies leicht anderswo, und solange er taktvoll und diskret vorging und sie sich demgegenüber blind stellte …“
    „Die Zeiten haben sich geändert, Mama. Ich ziehe es vor, mir meine Braut selbst zu wählen, und ganz gewiss erwarte ich nicht, dass sie sich blind stellt, wie du es nennst.“
    „Gibt es denn eine Dame, die …?“
    „Nein. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, in einem Krieg zu kämpfen, da blieb mir keine Zeit, eine Dame zu umwerben.“
    „Dann ist es noch nicht zu spät.“
    „Gute Güte! Du erwartest doch wohl nicht, dass ich diesem Küken den Hof mache, so als ob es die letzten sechs Jahre nicht gegeben hätte.“
    „Nein. Ich kann verstehen, dass du das nicht möchtest, und es würde ohnehin nicht gut gehen. Bei zwei solch starken Persönlichkeiten, wie ihr beide es seid, wären Meinungsverschiedenheiten gewiss an der Tagesordnung. Sie wird sich gewiss keinem Mann unterordnen, gleich, ob er ihr Gatte ist oder nicht.“
    „Wie weit ist dieser Rechtsstreit gediehen?“
    „Ich habe keine Ahnung, man hat mich nicht ins Vertrauen gezogen. Mountford indes kann dir gewiss Auskunft geben.“
    „Der neue Earl ist also endlich heimgekehrt“, sagte Mrs. Elliott, während sie sich aus einer Gemüseterrine bediente, die Charlottes Lakai ihr hinhielt. Eine Einladung nach Mandeville nahm Mrs. Elliott immer gerne an, wenn auch nur, weil man hier üppiges Essen serviert bekam, das weitaus besser war als alles, was sie im Pfarrhaus auf den Tisch bringen konnte. An diesem Abend hatte Charlotte Reverend Elliott, seine Gemahlin und deren Sohn Martin eingeladen, der erst kürzlich zum Hilfspfarrer geweiht worden war und nun auf seine erste Anstellung wartete. Außerdem speisten auch Sir Gordon, Lady Brandon und ihre zwanzig Jahre alte Tochter Martha mit ihr.
    „Der Reverend sah ihn nach Hause reiten“, fuhr Mrs. Elliott fort. „Er hatte kein Gepäck, und begleitet wurde er lediglich von einem äußerst schäbig wirkenden Mann in Armeekleidung, nicht wahr, Elliott?“
    „Ja“, stimmte der Pfarrer zu. „Ich habe ihn kaum wiedererkannt, so staubig und von der Reise beschmutzt, wie er war.“
    „Wissen Sie denn, ob er zu bleiben gedenkt?“, fragte Sir Gordon. Er und seine Gemahlin genossen beide ihr gutes Leben und waren beinahe so rund, wie sie groß
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