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My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser

Titel: My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser
Autoren: Sissi Flegel
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»War ja ein echt bescheuertes Angebot. Obwohl - täglich Pizza...«
    Â»Ist ungesund.« Manfred lächelte zur Abwechslung Markus an. »Wolltest du nicht zum Training? Auf, Junge, nur keine Müdigkeit vorschützen. Faulheit ist aller Laster Anfang.«
    Â»Das sagst ausgerechnet du, Paps.«
    Marta und ich räumten die Küche auf, das heißt, ich schrubbte freiwillig den Tisch, an dem solche Sachen erledigt werden wie Brote schmieren, Äpfel schälen, Teig rühren, essen und Hausaufgaben machen.
    Als Marta schließlich den Boden gewischt hatte, war auch der Tisch absolut blitzblank, und ich machte mich auf die Suche nach Manfred, denn man kann nicht erwarten, dass der erste Überredungsversuch gleich von Erfolg gekrönt ist.
    Martas Vater lag wieder mit geschlossenen Augen in der Hängematte unterm alten Apfelbaum, der diese winzigen Schrumpeläpfel produziert, die so mühsam zu schälen sind.
    Â»Manfred«, hauchte ich, um seine Seele, die, wie er immer sagt, sehr empfindsam ist, nicht zu erschrecken.
    Â»Manfred?« Ich stieß die Hängematte leicht an.
    Â»Manfred??«
    Â»Manfred???«
    Ich hatte mein gesamtes Einfühlungsvermögen verbraucht. »Manfred!!!«
    Blitzschnell hob er ein Lid. »Du ruinierst meinen Verdauungsschlaf.«
    Â»Ich muss mit dir reden!!!«
    Er stöhnte. »Ich nicht.«
    Â»Hör mir einfach zu, Manfred. Es handelt sich ja nur um die Ferien...« Nachdem ich ihm die vollständige Story berichtet hatte, weshalb Marta an meiner Stelle in ein Camp reisen würde, und ich schon dachte, er sei ein Opfer meiner
Überzeugungskunst geworden, hob er nur lässig das eine Lid. »Meine Liebe, es bleibt bei meinem Nein.«
    Â»Aber -« Entgeistert sah ich auf seine geschlossenen Augen. Ich hätte ihn aus seiner verdammten Hängematte schütteln können, so wütend war ich.
    Â»Du vergeudest deine Zeit«, murmelte er, und ich wusste, das war die Wahrheit.
    Wie flüssiges Magma in einem Vulkanschlot brodelte die Wut in meinem Inneren. Ich rannte in die Küche, wo Marta in aller Ruhe die grünen Schrumpeläpfel schälte, knallte Hefte und Bücher auf den Tisch und machte mich an die Hausaufgaben nach dem Motto: Je schneller ich die erledige, desto rascher kann ich mich der Jobsuche widmen.
    Es hätte ja so gemütlich sein können in der Küche, wenn nicht das Schreckgespenst »Feriencamp« vor meinem inneren Auge herumgegeistert wäre!
    Als ich mit allen Aufgaben fertig war, schüttete Marta gerade die Apfelstücke mit etwas Wasser in einen Topf, stellte ihn auf den Herd, drückte mir den Rührlöffel in die Pfote und schrieb die Hausaufgaben von mir ab.
    Da kam Manfred, um sich seine Nachmittagsteemischung zusammenzustellen. Er murmelte was von Ginseng, Ingwer, Bohnenkraut und Süßholz - schon beim Hören fragte sich mein Magen, ob er nicht Krämpfe bekommen solle.
    Manfred ließ das Wasser drei Minuten kochen - exakt drei Minuten, wegen der Keime und so, er checkt das mit der Eieruhr ab -, goss dann das Drei-Minuten-Wasser über die abartige Mischung, räusperte sich lächelnd und sagte: »Zippi Hopp, ich habe mir dein Anliegen durch den Kopf gehen lassen. Wir können dir nicht helfen. Erstens nehmen wir, wie ich schon erwähnte, keine Almosen an. Zweitens betrügen wir deinen Vater nicht.«

    Â»Paps, du bist ja so grausam«, heulte Marta auf.
    Â»In einem Fall wie dem euren spricht man von notwendiger Grausamkeit«, entgegnete er und verschwand mit dem dampfenden Teepott in Richtung Garten, Richtung Hängematte, Richtung Stressvermeidung.
    Ich muss sagen, Menschen wie Marta und mir spielt das Leben sehr, sehr übel mit.

Ein ordentliches Mus
    A n dem Nachmittag des Tages, der später zu dem ganz besonderen, weil nachhaltig lebensverändernden werden sollte, hingen Marta und ich in ihrem Zimmer ab und bliesen Trübsal. Kurzzeitig erwogen wir, Jobs als Ferien-Babysitter zu suchen, aber mir graute ja, wie gesagt, davor, weil ich null Ahnung im Umgang mit den Zwergen hatte. Marta meinte, diesbezüglich hätte sie geradezu ausufernde Erfahrungen gesammelt, schließlich hätte sie ihren Bruder Michel zu einem fröhlichen Neunjährigen erzogen, aber gerade deshalb lehne sie den Job im Grunde genommen ab.
    Diese Verantwortung! Absolut niederdrückend sei die. Nie nachlassende Aufmerksamkeit! Zu keiner Zeit könne
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