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My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser

Titel: My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser
Autoren: Sissi Flegel
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sogar helfen?«
    Hubertus sagte das so nett, dass ich ihn mir sofort als Vater wünschte und herausplatzte: »Immer werde ich in ein Feriencamp abgeschoben. Immer.«
    Â»Das ist wirklich ein hartes Schicksal, Zita-Zippi.« Er setzte sich. »Stefan, ich denke, ich trinke nun doch ein Glas Wein.«
    Ich wollte aber nicht, dass sich Olga auch noch einmischt, und sagte: »Ich suche einen Ferienjob. Haben Sie einen für mich? Ich mache alles außer Babysitten.«
    Olga musste gelauscht haben. Sie erschien nämlich umgehend mit einem Tablett, auf dem drei Gläser, eine Flasche Wein für die Männer und Mineralwasser für mich standen. Während mein Pa mit gerunzelter Stirn und heftig zuckender Augenbraue die Flasche entkorkte, schilderte ich Hubertus meine Gründe. Der Mann hatte zwar eine unmögliche Art, sich anzuziehen, aber davon abgesehen war er im Augenblick meine einzige Job-Hoffnung.
    Meinem Vater war mein Geständnis furchtbar peinlich. »Es tut mir leid, Hubertus, aber Zippi will einfach nicht einsehen, dass -«
    Â»Wie alt bist du?«, unterbrach ihn Hubertus. »Elf? Zwölf?«
    Â»Ich bin dreizehn!«, platzte ich heraus - und biss mir sofort auf die Zunge. Mann, war ich blöd! Ich hätte fünfzehn sagen sollen! Mindestens!!
    Â»So alt schon?«
    Â»Ich bin eigentlich beinahe vierzehn«, schob ich nach.
    Â»Na, dann...« Hubertus lehnte sich gemütlich zurück. »Wenn es so ist, kann ich euch beiden ein Angebot unterbreiten. Wie wäre es, Stefan, wenn du deiner Tochter erlauben würdest, die Sommerferien...«
    Ein paar Sätze später wäre ich Hubertus am liebsten um
den Hals gefallen. Aber so was tut man nicht. Nicht, wenn man eigentlich schon fast vierzehn Jahre alt ist. Und erst recht nicht, wenn man weiß, dass man Angebote nachbessern kann. Das zeigt nämlich, dass man ein ernst zu nehmender Verhandlungspartner und nicht leicht übers Ohr zu hauen ist. Deshalb legte ich meine Hände auf die Knie und sagte höflich: »Ich nehme Ihren Vorschlag gerne an, allerdings stelle ich eine Bedingung.«
    Â»Und die wäre?«, entgegnete Hubertus ernst.
    Â»Ich gehe nicht ohne meine beste Freundin Marta.«
    Die linke Augenbraue meines Vater zuckte wild, Hubertus schluckte trocken, einmal, zweimal, und meinte, als er seine Sprache wiedergefunden hatte: »Einverstanden. Ich erwarte euch beide am ersten Ferientag. Die Adresse, Prospekte, Wegbeschreibung und Arbeitsbedingungen gehen morgen mit der ersten Post an euch. Dagegen hast du doch keine Einwände, Stefan?«
    Â»Ich fühle mich etwas überrumpelt«, krächzte mein Pa. Ehrlich, er krächzte! »Aber... nun ja, wenn du, Hubertus, sicher bist, dass es das Richtige für meine Tochter ist, will ich nicht in der Spielverderber-Ecke stehen.«
    Â»Gut. Dann sind Zippi und ich uns einig und wir beide gehen essen.« Hubertus wuchtete sich aus dem Sessel. Den Wein hatte er nicht angerührt. Er legte den Arm um mich und schüttelte mich ein bisschen. »Mädchen, Mädchen, du imponierst mir. Du weißt, was du willst.«
    Obwohl Hubertus eine so ätzende Kleidung trug und ich mich als ernst zu nehmende Verhandlungspartnerin behauptet hatte, fiel ich ihm jetzt um den Hals. »Na klar, mein Vater würde mich sonst gnadenlos unterbuttern. Vielen, vielen Dank für den Job!«
    Ich wartete noch, bis sich die Aufzugtür hinter den beiden
geschlossen hatte, dann raste ich an Olga vorbei - die natürlich wieder gelauscht hatte - zum Treppenhaus, nahm immer zwei Stufen auf einmal, war in Windeseile unten und sah, wie die Männer in den Jeep stiegen. OA - aha.
    Im Rennen fischte ich mein Handy aus der Jeanstasche und keuchte, als sich Marta meldete: »Hey, ich hab die irrsinnigsten Neuigkeiten! Hab für uns beide den tollsten Job an Land gezogen! Bin gleich bei dir!«
    Ich rannte und rannte, und als die Ampel Rot zeigte, hüpfte ich auf der Stelle. Seit meine Mutter weggegangen war, hatte ich mich nicht mehr sooo gefreut. Mensch, die Ferien waren gebongt! Und wie sie gebongt waren! Hundertmal besser als jeder andere Ferienjob! Tausendmal besser als mit Cas an die Côte zu fahren! Abertausendmal besser als Babysitting!
    Meine Nase und meine Beine liefen, auf meiner Stirn sammelte sich der Schweiß, ich spürte, wie mein grünlich verfärbtes T-Shirt hochrutschte... dann, endlich, bremste ich vor Martas Haus.
    Das ist,
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