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Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands

Titel: Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands
Autoren: Amy Cameron
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gemeinsame Sache gemacht.«
    »Vielleicht war es John Boyds schlechtes Gewissen, das ihn später veranlasste, Artairs Tochter zu adoptieren«, bemerkte Mhairie, ohne auf Blaans Fragen einzugehen. Der aber starrte sie weiterhin durchdringend an.
    »Warum hast du Angus geheiratet?«
    Mhairie holte tief Luft. »Angus hat mir vorgelogen, dass Artair tot sei. Und ich erwartete doch sein Kind. Da habe ich Angus’ Drängen nachgegeben und ihm verschwiegen, dass ich schwanger war. Ja, ich wollte es ihm als sein eigenes unterschieben, aber ich habe es am Tag unserer Hochzeit verloren …« Mhairies Stimme brach, bevor sie in Tränen ausbrach.
    Lili war wie gelähmt. Langsam konnte sie sich zusammenreimen, was damals geschehen war. Sie wollte aufspringen und Mhairie trösten, doch da war Blaan bereits auf die alte Frau zugetreten und reichte ihr ein Taschentuch.
    »Lass uns Frieden machen, Mhairie Maclachlan! Ich habe kein Recht, dich zu verurteilen. Ich habe meinen Bruder damals in Nova Scotia zu dem Schiff gebracht. ›Hol dir deine Braut!‹, habe ich ihm noch kurz vor dem Ablegen zugerufen. Und was antwortete er? ›Ich hoffe, sie hat einen guten Mann gefunden und mein Kind wächst behütet auf.‹ Er wäre wohl nie ins Tal von Strathconon zurückgekehrt, wenn er nicht erfahren hätte, dass dieser »gute« Mann Angus Munroy gewesen ist. Und ich bin mir ganz sicher, die beiden Männer haben um dich gekämpft. Auf Leben und Tod.«
    Mhairies Schluchzen verstummte. Blaan setzte sich leise neben ihr auf einen Stuhl und starrte in die Ferne. Genauso wie Alec vorhin, so als reise er in die Vergangenheit. Doch dann fiel sein Blick auf Lili, und das schien ihn auf der Stelle in die Gegenwart zurückzuholen.
    »Sie waren doch an Hogmanay in Inverness dabei. Wer sind Sie eigentlich?«
    »Gordon Makenzies Tochter. Und ich bin gekommen, um zu erfahren, ob mein Vater ein Meuchelmörder war, wie die Munroys auf Scatwell Castle behaupten, oder nicht.«
    Ein Beben lief durch den Körper des alten Mannes. Er starrte Lili sprachlos an.
    »Nein, er war kein feiger Mörder«, mischte sich Alec entschieden ein. »Er bestellte Angus Munroy unter dem Vorwand, ihm Wkisky verkaufen zu wollen, zur der Brücke über den River Ness. Als er sich zu erkennen gab, verhöhnte Angus ihn, seinen Vater und überhaupt die ganze Familie. Es kam zu einer Prügelei, in dessen Verlauf Angus Gordon fast über das Geländer in den Fluss geworfen hätte. Gordon aber konnte sich wehren. Er war ja war viel jünger und stärker. Er zwang seinen Widersacher auf die Knie und fragte ihn, ob er seinen Vater auf dem Gewissen habe. Angus soll erwidert haben, ja, er habe diesem nutzlosen Hurenbock den Rest gegeben. Daraufhin hat Gordon ein Strumpfmesser gezogen – den Sgian Dubh seines Vaters. Eines der wenigen persönlichen Dinge, die man ihm damals mit ins Heim gegeben hatte. Er wollte ihn nicht töten, er wollte nur ein Geständnis aus seinem Mund, doch Angus hörte nicht auf, Gordon zu verhöhnen. Da stach er zu, um den Gegner zum Schweigen zu bringen.«
    »Und hat man ihm vor Gericht geglaubt?«
    »Nein, die Munroys sind eine einflussreiche Familie, die ihren Geschäftssitz schon damals in Inverness hatte. Da hatte ein hergelaufener Schwarzbrenner kaum eine Chance. So wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er aus Hass gegen den Clan der Munroys einen Menschen getötet hatte …« Alec stockte und sah Lili herausfordernd an. »Und, was denken Sie nun über Ihren Vater?«
    »Ich denke, es hat genug Opfer in dieser mörderischen Fehde gegeben, und ich wünsche mir von Herzen, dass diese Feindschaft endlich ein Ende findet.«
    »Jetzt reden Sie schon genauso fromm daher wie Ihr Großvater. Artair machte mich manchmal schier wahnsinnig, wenn er seine milden fünf Minuten hatte. Mir war er immer lieber, wenn er sich mit Angus prügelte. Das war immerhin eine ehrliche Auseinandersetzung. Oder das Messer, das Gordon in die Hand nahm, um dem Mistkerl den Garaus zu machen«, ereiferte sich Blaan.
    »Sie ist die Frau von Sir Niall Munroy, solltest du wissen, lieber Blaan«, klärte Alec seinen Freund auf. »Sie muss versöhnlich reden, wenn sie nicht wie Caitlin enden will.« Der Hohn in seiner Stimme war unüberhörbar.
    »Ihr könnt ja gern damit weitermachen, Ihr unversöhnlichen alten Männer. Ich habe genug von Hass und Tod. Aber keine Sorge, ich werde das Schicksal der armen Caitlin nicht teilen, denn ich werde in absehbarer Zeit nach Edinburgh zurückkehren. Die
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