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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr!
Autoren: Alfred Bekker
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zwischenzeitlich sogar schon daran gedacht, das Star Corps zu verlassen und einen Job anzunehmen, der sich mit seinem Familienleben besser vereinbaren ließ.
    Aber das kam für ihn allenfalls in Frage, wenn der Krieg gegen die Kridan zu einem Ende kam und die zum Bund der Solaren Welten gehörenden Planeten nicht mehr von einer Invasion bedroht waren.
    Aber wann wird das sein? , überlegte er. Angenommen, das Star Corps schafft es tatsächlich mit seinen bescheidenen Kräften, dem Heiligen Imperium der Kridan Paroli zu bieten – was kommt danach?
    Der Konflikt zwischen den sauroiden Starr und den menschenähnlichen J'ebeem schwelte schon lange vor sich hin, und beide Seiten gaben sich redlich Mühe, die Menschheit in diesen Konflikt hineinzuziehen. Nur der geschickten Diplomatie Hans Bensons, des Vorsitzenden des Hohen Rates, verdankte man es, dass die Solaren Welten bisher nicht in den Strudel dieser Ereignisse hineingerissen worden waren.
    Ein Zweifrontenkrieg, so lautete die Analyse vieler Militärfachleute und politischer Beobachter, hätte für die Solaren Welten das Ende bedeutet. Eine Zerreißprobe, die dieses nach außen hin noch keineswegs gefestigte Staatengebilde nicht überstanden hätte, das langsam begann, mehr zu sein als nur eine Ansammlung menschlicher Kolonien, die gemeinsame Interessen verfolgten. Das Star Corps galt als Symbol dieser entstehenden Einheit.
    Gegenwärtig war es allerdings hoffnungslos überfordert. Das lag nicht nur an der haushohen Überlegenheit der kridanischen Flotte, sondern auch daran, dass die Mitgliedsplaneten der Solaren Welten nur zögernd verstanden, wie wichtig eine gemeinsame Raumstreitkraft für die Sicherheit der Menschheit war.
    Nein, in dieser Situation das Star Corps aus privaten Gründen zu verlassen, das wäre Clifford Ramirez so vorgekommen, als ob er gleichzeitig die Ideale über Bord warf, an die er zutiefst glaubte. Die Ideale einer geeinten Menschheit, die ihren Platz im Universum gefunden hatte und nach den Sternen griff. Eine Raumkugel mit einem Durchmesser von hundert Lichtjahren galt als Hoheitsgebiet der Solaren Welten. Viel zu groß , dachte Ramirez nicht zum ersten Mal. Viel zu groß, gemessen an den Möglichkeiten, die das Star Corps derzeit hat.
    Aber diese Raumkugel, deren räumlicher, kultureller und wirtschaftlicher Mittelpunkt nach wie vor das Sol-System bildete, war in den ersten beiden Jahrhunderten der menschlichen Expansion ins All entstanden. Eine wilde Phase der Kolonisierung mit zum Teil abenteuerlichen, primitiven Antriebssystemen und unzureichender Überlichtkommunikation. Der Kontakt zwischen manchen Kolonien und der Erde war teilweise über Jahre hinweg abgebrochen.
    All diesen Menschen da draußen im All konnte man jetzt schlecht sagen, dass es strategisch günstiger wäre, sich auf ein kleineres Gebiet zurückzuziehen. Das war unmöglich. Jeder, der innerhalb der Solaren Welten eine Wahl zum Ratsherrn gewinnen wollte, hätte politischen Selbstmord begangen, wenn er so etwas auf seine Fahnen geschrieben hätte.
    Es wird noch eine lange Zeit dauern, bis wir wirklich in der Lage sind, uns zu verteidigen. Wir können von Glück sagen, dass keiner unserer Nachbarn unsere Schwäche ahnt oder ernsthaft versucht, sie auszunutzen.
    »Was machen Sie auf Merkur?«, fragte einer der anderen Passagiere. Er hatte Clifford schon ein paar Mal wegen irgendwelcher Belanglosigkeiten angesprochen, aber der Star Corps Lieutenant hatte jedes Mal dafür gesorgt, dass das Gespräch auf das Mindestmaß beschränkt blieb.
    Auf eine ausgiebige Unterhaltung verspürte Ramirez im Moment keine Lust. Zu viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf, als dass er sich auf irgendeinen Kerl konzentrieren konnte, dem einfach nur langweilig war. »Ich wohne in Beethoven City.«
    »Da will ich auch hin. Ich bin Ingenieur und für die Wartung von Fräsmaschinen zuständig. In Beethoven gibt es davon jede Menge.«
    Clifford Ramirez hörte nicht hin, als sein Gegenüber anfing, die Vorzüge unterschiedlicher Fräsmaschinen aufzuzählen, die in den Minen im Umkreis von Beethoven City eingesetzt wurden.
    »Ich war für ein paar Tage auf der Erde, um etwas Urlaub zu machen. Mal wieder frische Luft unter freiem Himmel schnappen. Ich weiß, manche Leute finden es nicht weiter schlimm, ihr ganzes Leben in künstlich geschaffenen Umgebungen zu verbringen, auf Raumschiffen oder in Siedlungen auf lebensfeindlichen Welten. Aber mir geht das nicht so. Glauben Sie mir, ich wäre nicht auf
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