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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr!
Autoren: Alfred Bekker
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Prolog
     
    Eines der größten, lange Zeit ungelösten Mysterien der Astronomie war das Auftauchen des legendären Planeten Vulkan im Sol-System. Dieses Rätsel geht auf das Jahr 1855 zurück, als Urbain Invertier, der damalige Leiter des Pariser Observatoriums, Abweichungen in der Merkurbahn feststellte. Er erklärte diese Abweichungen mit dem Vorhandensein einer noch unbekannten Masse, die innerhalb der Merkurbahn um die Sonne kreisen musste.
    Leverrier vermutete einen oder mehrere Planeten im Inneren der Merkurbahn.
    Am 26. März 1859 beobachtete der französische Astronom Dr. Lescarbaults für etwa eine Stunde einen kleinen Planeten, der vor der Sonnenscheibe sichtbar wurde, und von dem Leverrier annahm, dass es die von ihm gesuchte Masse im Inneren der Merkurbahn war.
    Da er glaubte, dieser Planet müsste aufgrund der Sonnennähe aus geschmolzener Lava bestehen, gab er ihm den Namen »Vulkan«. Man hielt es sogar für möglich, dort noch eine ganze Reihe weiterer Trans-Merkur-Objekte zu finden, für die (analog zu den Begriffen »Planetoiden« und »Asteroiden«) die Gattungsbezeichnung »Vulkanoiden« eingeführt wurde.
    1871 stieß der Züricher Astronom Rudolf Wolf auf astronomische Aufzeichnungen, in denen zwei bisher unbekannte Himmelskörper verzeichnet wurden, die mit einer Umlaufbahn von 26 und 38 Tagen die Sonne umkreist hatten.
    Am 4. April 1875 entdeckte der deutsche Astronom Heinrich Weber den Planeten »Vulkan« genau an der zuvor von Leverrier vorausberechneten Stelle. Diese Entdeckung wurde durch Fotografien der Observatorien von Madrid und Greenwich untermauert.
    Die für lange Zeit letzte Sichtung des Vulkan erfolgte am 29. Juli 1878 durch die amerikanischen Astronomen Watson und Swift. James D. Watson war Professor für Astronomie an der Universität Michigan. Zusammen mit seinem New Yorker Kollegen Lewis Swift, der sich unter anderem durch die Mit-Entdeckung des 1992 zurückgekehrten Kometen Swift-Tuttle in den Annalen der Astronomie verewigte, beobachtete Watson während einer Sonnenfinsternis zwei kleine Lichtpunkte in der Nähe der Sonne. Zuerst glaubten sie, die Sterne Thaet und Zeta Cancri vor sich zu haben, doch diese Sterne standen in einer ganz anderen Position. Erst als sie ihre Beobachtungen mit den von Leverrier veröffentlichten Berechnungen verglichen, war ihnen klar, was sie vor sich hatten.
    »Vulkan« war offensichtlich ein Doppelplanet oder ein Planet mit einem sehr großen Mond, bei dem das gemeinsame Gravitationszentrum nicht mit dem Gravitationszentrum des größeren Planeten identisch ist, wie es etwa beim Verhältnis Erde/Erdmond der Fall ist.
    Nach der Erfindung des Antigrav entwickelte sich die irdische Raumfahrt im 21. Jahrhundert rasant. Allerdings galt dabei das Interesse kaum der glühend heißen Region jenseits der Merkurbahn. Der menschliche Expansionsdrang richtete sich nach außen, auf den interstellaren Raum.
    Dennoch hätte der mysteriöse Doppelplanet Vulkan in den folgenden Jahrhunderten entdeckt werden müssen – auch wenn viele Astronomen glaubten, dass die Sichtungen im 19. Jahrhundert auf Messfehler zurückzuführen seien. Daher gab sich der Wissenschaftliche Mainstream mit Einsteins Erklärung der Merkur-Bahnschwankungen durch die Relativitätstheorie zufrieden.
    Aber konnte es wirklich eine derartige Serie von Messfehlern gegeben haben?
    Erst die Ereignisse des Jahres 2236 brachten Licht ins Dunkel …
     
    aus: »Mysterien der Astronomie« von Dan Leslie,
    Christophorer-Ordensname: Bruder Daniel.
    Im Datennetz abrufbar seit 01.05.2249
     
     
    Der erste Kridan-Krieg tobte mit unverminderter Heftigkeit. Unsere Verbündeten, die Xabong, waren aus dem Triple-Sun-System vertrieben worden, und jeder, der etwas davon verstand, wusste, dass irgendwo in den Weiten des Alls eine Lawine auf jenes fragile Staatsgebilde zurollte, das man offiziell den »Bund der Solaren Welten« nannte.
    Die Rüstung lief auf Hochtouren, aber alle Analysen zeigten, dass wir langfristig gegen die gewaltigen Flotten des Heiligen Imperiums der Kridan keine Chance haben würden.
    Genau in diesem Moment tiefster Depression und militärischer Hoffnungslosigkeit tauchte mitten im Sol-System eine Bedrohung auf die selbst die Kridan-Gefahr in den Schatten stellte …
     
    Aus den Erinnerungen von Admiral Gregor Rudenko,
    seit Februar 2252 im Datennetz abrufbar
    unter dem Titel »Wir beschützten die Sterne –
    Über die Geschichte des Star Corps«
    (ergänzte Fassung Juni
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