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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr!
Autoren: Alfred Bekker
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primitiven Sender zu konstruieren.«
     
     
    »Was ist hier los?« Don Grams war der Kommandant von Mercury Castle.
    Das Raumfort umkreiste den Merkur in Äquatorhöhe und verfügte über Hangars für zehn bewaffnete Raumboote und mehrere Dutzend Shuttles. Außerdem gab es Unterkünfte für die hundert Mann Besatzung.
    Es verfügte über Raketensilos und insgesamt fünfzig Gauss-Geschütze. Don Grams bekleidete den Rang eines Commanders, wobei es sich in diesem Fall nicht um einen militärischen Rang handelte, sondern um eine Bezeichnung innerhalb des Sicherheitsdiensts der Company.
    Die Mercury Mining Company hatte ihre Rangstufen denen der Raumstreitkräfte angeglichen. Weil die Company höhere Gehälter zahlte als das Star Corps, war dieser Sicherheitsdienst mit Männern und Frauen gespickt, die ihr Handwerk auf der Ganymed-Akademie gelernt und einige Jahre gedient hatten.
    Commander Don Grams war ein grauhaariger Mann, dessen linke Gesichtshälfte blau verfärbt war. Grams hatte auf einem Star Corps Schiff der Dreadnought-Klasse gedient und war von einer Tetra-Strahlen-Emission versengt worden, die durch den Beschuss eines Kridan-Schiffs ausgelöst worden war. Ein halbes Jahr hatte Grams im künstlichen Koma verbracht, und es war lange Zeit nicht klar gewesen, ob er überleben würde.
    Seit seiner Genesung galt er nach den Kriterien der Raumstreitkräfte als dienstuntauglich. Dass er durchaus noch zu einigem fähig war, bewies er seit einem Jahr als Kommandant von Mercury Castle.
    »Temporärer Ausfall sämtlicher Systeme«, meldete sein Stellvertreter Baranov, seines Zeichens Lieutenant Commander des Company-Sicherheitsdienstes. Baranov versuchte ein paar Schaltungen vorzunehmen. Er drückte Knöpfe, tippte mit den Fingern auf Touchscreens und versuchte einen Menü-Zugang zu bekommen. Schließlich schüttelte er den Kopf. »Sir, da läuft nichts mehr!«
    Don Grams knöpfte die Uniformjacke mit dem Emblem der Company zu. Zwar war nicht die ganze Merkur-Nacht von 58 Tagen zum Schlafen da, aber in diesem Fall war der Commander mitten aus dem Tiefschlaf gerissen worden. Er wollte gerade etwas sagen, als plötzlich die Bildschirme wieder ansprangen. Dutzende Kontrolllämpchen blinkten auf. Ein Alarmsignal ertönte.
    »Probiert da einer unserer Ingenieure mal aus, was die Systeme aushalten, oder was wird hier eigentlich gespielt?«, knurrte Grams.
    »Systeme arbeiten wieder. Es muss eine Re-Initialisierung von drei Teilsystemen durchgeführt werden«, meldete Lieutenant Commander Baranov. Er wandte sich an Lieutenant Sorini, eine junge Frau von Mitte zwanzig, die normalerweise die Ortung überwachte. »Was ist mit dem Shuttle, das kurz vor dem Systemausfall abzustürzen drohte?«
    »Ich habe keine Ahnung, Sir. Die Ortung funktioniert nur teilweise. Sie gehört zu den Systemen, die erst reinitialisiert werden müssen.«
    »Gibt es Kontakt zu den Patrouillenbooten?«, fragte Commander Grams.
    »P-1 meldet sich gerade«, erklärte Baranov.
    »Auf den Schirm damit!«
    Auf einem der großen Bildschirmwände in der Zentrale von Mercury Castle erschien das Gesicht eines Mannes mit gelockten Haaren.
    »Hier Lieutenant Vanderbreek, Patrouillenboot P-1. Wir hatten einen mehrminütigen Totalausfall aller Systeme. Es gelang uns leider erst jetzt, Kontakt zu Ihnen aufzunehmen.«
    »Wir sind hier ebenfalls davon betroffen worden«, erwiderte Grams. »Haben Sie irgendeine Ursache für Ihre Probleme ausmachen können?«
    »Nein, Sir, wir widmen uns an Bord der P-1 noch der Systemstabilisierung. Glücklicherweise befanden wir uns zum Zeitpunkt des Ausfalls in einer stabilen Umlaufbahn.«
    »Gibt es irgendwelche Hinweise darauf, was mit dem Shuttle vom Typ Madison Arrow passiert ist, das kurz zuvor zu havarieren drohte?«
    Lieutenant Vanderbreek schüttelte den Kopf. »Sehr wahrscheinlich hatte Shuttle D-3334 dieselben Probleme wie sämtliche Einheiten in unmittelbarer Umgebung des Merkur. Man könnte fast an die zerstörerische Wirkung eines starken elektromagnetischen Impulses denken, aber dagegen sind unsere Schiffe abgeschirmt.«
    Sorini meldete sich zu Wort. »Commander? Hier kommen Meldungen aus Goethe und Beethoven herein. Danach hat es Systemausfälle auch auf der Merkur-Oberfläche gegeben. Bis zu zehn Minuten ist jegliche Energie ausgefallen. Selbst die künstliche Schwerkraft funktionierte nicht mehr. Es herrscht Ausnahmezustand in Dostojewskij City. Das Oberkommando des Star Corps und der Hohe Rat der Solaren Welten sind
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