Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr!
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Vergangenheit Revue passieren – sondern die Zukunft oder das, was er dafür hielt.
    Schlaglichtartig sah er sich von Sandrine verabschieden. Irgendeine Mission in irgendeinem hinteren Winkel des Niemandlandes rief, jener Region zwischen den Solaren Welten und dem Imperium der Kridan, die zurzeit noch einen Puffer zwischen beiden Sternenreichen darstellte. Er sah Tränen in ihren Augen, als sie eine Nachricht über das Datennetz erhielt, in der sie darüber informiert wurde, dass Lieutenant Clifford Ramirez nicht zurückkehren würde. Er glaubte, ihr Weinen zu hören, das sich mit dem Weinen seines Sohnes Lester vermischte. Clifford sah Lester als erwachsenen Mann in der Uniform der Marines. Anschließend in einem schweren Panzeranzug.
    Die Zeit verrann wie in Zeitlupe, während das Shuttle auf den Planeten zuraste. Dann erfolgte der Aufprall.
    Trotz der Antigravaggregate ächzte das Metall und drückte sich an verschiedenen Stellen ein. Beulen wölbten den Boden. Die D-3334 schrammte auf den beschädigten Antigravkissen über den unebenen Untergrund.
    Ein schräg ansteigender Hang auf der rechten Seite sorgte dafür, dass sich das Shuttle auf die Seite legte und schließlich umkippte.
    Schreie gellten durch die Kabine des Madison Arrow. Die Passagiere hingen in ihren Gurten.
    Das Metall auf der rechten Seitenfront, auf dem das Shuttle jetzt über das Lavagestein rutschte, ächzte und verbog sich. Dann war mit einem Ruck plötzlich alles ruhig.
    Clifford Ramirez schloss für einen Moment die Augen. Du lebst noch. Das ist doch auch schon was. Mehr, als du in dieser Situation erwarten kannst. Er atmete tief durch, löste den Gurt und half dem Copiloten dabei, dasselbe zu tun.
    Die anderen Insassen halfen sich ebenfalls gegenseitig. Es herrschte lautes Stimmengewirr, vermischt mit Schmerzensschreien.
    Clifford spürte auch bei sich ein paar schmerzende Stellen, insbesondere, wo sich der Gurt in sein Fleisch gegraben hatte. Wer mit blauen Flecken davonkommt, hat sicher Glück gehabt! , dachte er.
    Er wandte sich an den Copiloten. »Helfen Sie den anderen. Ich werde inzwischen checken, ob irgendwelche Systeme auch nur halbwegs funktionieren.«
    »Ein funktionierendes Funkgerät wäre nicht schlecht!«, mischte sich Matthews ein.
    Ramirez überprüfte seinen Kommunikator. Er war außer Betrieb und ließ sich auch nicht einschalten. Dasselbe galt für die Kommunikatoren aller anderen und die Funkanlage des Shuttles. Die Bilanz war wirklich ernüchternd. Nicht einmal die Funktionen für Notsignale funktionierten.
    Wie kann das sein? , fragte sich der Rudergänger der STERNENFAUST. Er überprüfte die Systeme des Bordrechners. »Energetisch ist alles tot. Hier geht gar nichts mehr. Selbst der automatische Notruf hat ausgesetzt.«
    »Aber es ist anzunehmen, dass er spätestens beim Aufprall automatisch aktiviert wurde. Das bedeutet, man wird im Raumfort registriert haben, wo wir sind!«
    »Zumindest ungefähr«, schränkte Clifford ein. »Das reduziert zumindest das in Frage kommende Suchgebiet.« Er sah auf die wie gefroren wirkende Anzeige des Energiestatus. »Es wird hier bald schon sehr kalt werden.«
    Grady deutete durch die Frontscheibe. Am Horizont war ein leichter, zunächst kaum merklicher Schimmer zu sehen. »Dahinten wartet die Höllenglut auf uns. Wir sind irgendwo in der Zone der Morgendämmerung gelandet.«
    Matthews verzog das Gesicht vor Schmerzen. Sein Bein hatte bei dem Aufprall etwas abbekommen. Außerdem hielt er sich dauernd den Nacken und war nicht in der Lage, den Kopf gerade zu halten. »Gelandet? Das ist wirklich gut. Gelandet … « Sein Lächeln war grimmig. »Und was die Höllenglut dahinten angeht – die wird uns wohl nicht gefährlich werden, denn ich schätze mal, dass wir alle schon erfroren sind, bevor es dazu kommt.«
    Einige Augenblicke lang herrschte Schweigen. Matthews, der eigentlich die Aufgabe des Kommandanten wahrnahm und von dem alle erwarteten, dass er kühl und überlegt handelte, schien seine Führungsrolle nahezu kampflos an Clifford Ramirez abgetreten zu haben. Dessen Auftritt hatte eine ganze Reihe der Betroffenen beeindruckt. Instinktiv orientierten sie sich am Rudergänger der STERNENFAUST.
    Sollte ich Kommandoqualitäten haben, dann werde ich wohl kaum noch Gelegenheit haben, sie unter Beweis zu stellen. »Wenn sich hier irgendjemand mit Funktechnik auskennt, möge er sich bitte melden!«, wandte er sich an die anderen Passagiere. »Vielleicht bekommen wir es hin, einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher