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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht
Autoren: Rita Mae Brown
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von Komitees klarkommt. Ich dachte, Monticello sei ihr Lieblingsprojekt.« Fair fuhr sich mit den Händen durchs Haar, dann setzte er seine Kappe wieder auf.
    »Ist es auch, aber sie hat versprochen, einige Kandidaten herumzuführen, und das Personal von Montpelier ist überlastet.« Harry musste nicht erklären, dass in diesem Wahljahr jeder, der für ein öffentliches Amt kandidierte, und sei es als offizieller Hundefänger, eher sterben würde, als die Rennen zu verpassen und sich die Gelegenheit entgehen zu lassen, ein Foto von sich am Haus der Madisons in die Lokalzeitung zu bringen.
    »So, ich muss in den Stall.« Chark klopfte Harry auf die Schulter. »Komm zu mir, wenn die Rennen vorbei sind. Ich hoffe, wir werden was zu feiern haben.«
    »Klar.«
    Fair, der von Colbert Mason, dem Präsidenten des Nationalen Jagd- und Hindernisrennverbandes, fortgerufen wurde, winkte und ließ Harry und Addie allein.
    »Adelia!«, rief Arthur Tetrick, dann bemerkte er Harry, und ein breites Lächeln ging über sein kantiges, feines Gesicht.
    Während er herankam, um mit »den Mädels«, wie er sie nannte, zu plaudern, nickte und winkte Arthur den Leuten zu. Der beliebte Rechtsanwalt war nicht nur Rennbahndirektor von Montpelier, sondern häufig auch Bahnrichter bei anderen Hindernisrennen. Als Testamentsvollstrecker von Marylou Valiant war er zudem der Vormund ihrer beiden Kinder – der Vater lebte nicht mehr –, bis Adelia in diesem Monat einundzwanzig würde und ihr beträchtliches Erbe antrat. Obwohl Chark älter war als seine Schwester, kam auch er vor Addies Geburtstag nicht an sein Geld heran. Seine Mutter war der Meinung gewesen, dass Männer, da sie langsamer reifen, ihr Erbe später antreten sollten. Sie hätte nicht falscher liegen können, was ihre Sprösslinge betraf, denn Charles war besonnen, wenn nicht gar geizig, wogegen Addies Lebensphilosophie das finanzielle Äquivalent zum Bibelspruch »Schauet die Lilien auf dem Felde« war. Doch Marylou, die vor fünf Jahren verschwunden und für tot erklärt worden war, hatte entscheidende Jahre in der Entwicklung ihrer Kinder verpasst. Sie hatte nicht wissen können, dass ihre Theorie in diesem Fall umgekehrt zutraf.
    »Ah, wie aus dem Ei gepellt«, neckte Addie ihren Vormund, während sie seine Weste und sein Sakko aus feinem englischen Tweed begutachtete.
    »Ich kann nicht schäbig herumlaufen. Mrs Scott würde zurückkommen und mir die Hölle heiß machen. Harry, es freut uns, dass Sie uns heute aushelfen.«
    »Mach ich doch gern.«
    Er legte seine Hand auf Addies schmale Schulter und murmelte: »Morgen – eine kleine Sitzung.«
    »Ach, Arthur, du willst immer nur über Aktien reden und Obligationen und -«, sie äffte seine ernste Stimme nach, als sie rezitierte: »- NIE DAS KAPITAL ANRÜHREN. Das hängt mir zum Hals raus! So was Langweiliges.«
    Er kicherte. »Trotzdem, wir müssen vor deinem Geburtstag noch einmal über deine Verantwortung reden.«
    »Warum? Wir reden einmal im Monat über diesen Mist.«
    Arthur zuckte die Achseln, seine strahlenden Augen suchten Unterstützung bei Harry. »Wein, Weib und Gesang sind die Laster der Männer. In deinem Fall sind es Pferde, Jockeys und Gesang. Du wirst keinen Penny mehr übrig haben, wenn du vierzig bist.« Sein Ton war locker, doch sein Blick war eindringlich.
    Bedachtsam trat Addie einen Schritt zurück. »Fang bloß nicht von Nigel an.«
    »Nigel Danforth ist so attraktiv wie eine Investition in der Wüste Gobi.«
    »Ich mag ihn.« Sie presste die Lippen zusammen.
    Arthur schnaubte. »Sich zu verantwortungslosen Männern hingezogen fühlen ist ein Laster der Frauen in eurer Familie. Nigel Danforth ist deiner nicht wert, und -«
    Addie schob ihren Arm durch Harrys, während sie Arthurs Satz für ihn beendete: »- er hat es bloß auf dein Geld abgesehen, glaub mir.« Sie seufzte aufgebracht. »Ich muss mich fertig machen. Wir können nach den Rennen darüber streiten.«
    »Es gibt nichts zu streiten. Absolut nichts.« Arthurs Ton wurde milder. »Hals- und Beinbruch. Wir sehen uns nach den Rennen.«
    »Bestimmt.« Addie bugsierte Harry zur Waage, während Arthur sich zu Fair und den anderen vergnügten Bahnrichtern begab. »Du wirst Nigel mögen – du kennst ihn noch nicht, oder? Arthur ist ein alter Trottel, wie immer.«
    »Er ist besorgt um dich.«
    »Na, prima.« Addies Miene hellte sich auf. »Nigel reitet für Mickey Townsend. Hat gerade bei ihm angefangen. Ich hab ihm aber geraten, sich am Ende jedes Tages
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