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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht
Autoren: Rita Mae Brown
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wieder bewegte.
    »Sargent ist zurückgekommen«, sagte Cynthia. »Hat sich an Addie rangemacht. Und hat Coty, der bis dahin ganz zufrieden war, aufgehetzt, höhere Forderungen zu stellen.«
    »Oh, das muss Arthur eine Heidenangst eingejagt haben«, entfuhr es Herbie.
    »Nicht so sehr wie der Anblick von Marylous Christophorusmedaillon um Addies Hals, vor dem Colonial-Cup-Rennen«, sagte Cynthia.
    »Er dachte, sie wüsste Bescheid?«, fragte Miranda.
    »Ihm wurde klar, dass Sargent oder Coty das Medaillon an sich genommen haben musste. Er fürchtete, Nigel – Sargent – hätte es Addie erzählt, und sie würde es nach dem Rennen Rick erzählen. Man stelle sich seinen Schock vor, als er das königsblaue Medaillon sah, unmittelbar bevor sie auf die Bahn rausging«, sagte Rick.
    »Ich war erschüttert, als ich es sah.« Mim schüttelte den Kopf.
    »Sargent und Coty haben ihn schwer geschröpft. Er hatte nichts anderes im Sinn, als sie zu töten. Addie hat alles durcheinandergebracht«, fügte Cynthia hinzu.
    »Und was ist mit Linda und Will? Sie sind immer noch verschwunden.«
    Rick drehte die Handflächen nach oben. »Weiß ich nicht. Wir haben keine Ahnung, ob sie noch am Leben sind. Ihre Abwesenheit wird gewiss von niemandem bedauert, und ich bezweifle, dass Arthur sich genötigt sah, sie umzubringen. Ich glaube nicht, dass sie etwas wussten. Wir wissen nur, dass Dealer früher oder später manchmal bekommen, was sie verdienen.«
    Während die Gruppe redete, fütterte Harry die Katzen und den Hund mit Brocken von den Schinkenbroten, die Market mitgebracht hatte.
    »Was hatten die Damen zu bedeuten?«, fragte Mim.
    »Arthur sagte, die hatten nur den Sinn, uns alle verrückt zu machen. Verfluchte Dame, hat er gesagt und mir ins Gesicht gelacht. Marylou war eine verfluchte Dame, als sie ihn wegen Mickey fallen ließ. Arthur ist explodiert … und hat sie erwürgt.«
    »Addie hat Glück, dass sie noch lebt«, sagte Miranda leise. »Die armen Kinder. Was die alles durchgemacht haben.«
    »Ja.« Mim nahm ein Taschentuch aus ihrer Handtasche und betupfte sich die Augen.
    Mrs Murphy warf ein: »Männer wie Arthur sind es nicht gewöhnt, abgewiesen zu werden.«
    »Hier, nimm noch ein bisschen Schinken.« Miranda bot der Katze ein Stück an, weil sie das Miauen als Bitte um Futter deutete.
    »Ich wette, er hat Mickey Townsend an jenem schrecklich verregneten Tag von der Straße abgedrängt – er verlor langsam die Beherrschung.« Miranda erinnerte sich an den kalten Tag.
    Harry beobachtete Pewter, die hinauflangte und sich ein halbes Schinkenbrot schnappte. »Market, wir könnten uns Pewter teilen. Wie wär’s, wenn ich sie jeden Abend mit nach Hause nehme, und tagsüber kann sie im Laden arbeiten und auch hier?«
    »Ja!«, miaute Pewter.
    Market lachte. »Denk nur, wie viel Geld ich dadurch sparen würde!«
    »Ja, Pewter ist ein Tiger im Tran«, zog Mrs Murphy ihre Freundin auf.
    Das Telefon klingelte. Harry ging ran. »Oh, hallo, Mrs Carpenter. Es geht? Großartig. Warten Sie, ich gebe Ihnen meine Kreditkartennummer.« Harry zog eine Kreditkarte aus ihrer Geldbörse und las ihre Nummer ab.
    »Was kaufen Sie?«, erkundigte sich Miranda.
    »L.L. Bean macht mir in Sonderanfertigung ein Paar Gummistiefel in meiner Größe mit dreißig Zentimeter hohen Schäften.«

 
53
     
    Mrs Murphy wartete gelassen auf einem Heuballen. Pewter blieb drinnen bei Harry. Mrs Murphy gefiel es ganz gut, noch eine Katze im Haus zu haben. Tucker hatte auch nichts dagegen.
    Dieses Wochenende war so viel los gewesen, jetzt musste sie allein sein, um ihre Gedanken zu sammeln. Sie hörte das Quieken aus dem Innern des Heuballens. Als eine ahnungslose Maus herausschoss, packte Mrs Murphy sie mit einem pfeilschnellen Schlag.
    »Dich hätten wir!«
    Die Maus hielt unter der Katzenpfote still. »Mach’s fix. Ich will nicht leiden.«
    Mrs Murphy hob ihre Pfote vorsichtig an einer Seite an, um die dunklen Knopfaugen zu sehen. Sie erinnerte sich an die Hilfe von Mims Stallmäusen. »Ach, geh. Ich wollte dir bloß beweisen, dass ich schneller bin als du.«
    »Du wirst mich nicht töten?«
    »Nein, aber renn nicht herum, wo Harry dich sehen kann.«
    »Mach ich nicht.« Das kleine Geschöpf flitzte zurück in den Heuballen, und Mrs Murphy hörte aufgeregtes Quieken. Dann ging sie aus dem Stall und sah durchs Küchenfenster. Harry goss ihren Tee auf, was sie mindestens zweimal täglich tat. Mrs Murphy war verblüfft, wie göttlich, wie erhaben, wie einmalig
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