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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht
Autoren: Rita Mae Brown
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Palme!«, klagte die geschmeidige Katze und sprang aus dem Postbehälter.
    »Wozu machst du dir die Mühe?« Pewter streckte sich auf dem Boden des Karrens aus. »Sie wollte nichts von Lindas Leiche hören. Jetzt wird sie auch nicht zuhören.«
    Mrs Murphy sprang auf den Tisch, rieb sich an Harrys Schulter, dann streckte sie die Krallen aus und zog den L.L.-Bean-Katalog zu Harry hin.
    »Murph -« Harry legte die Hand auf den Katalog, aus Angst, die Katze würde ihn zerfetzen. »Hmm.« Sie überflog die Seiten, voll mit Waren, die so präzise wie möglich abgelichtet waren.
    Sie stürzte einen Schluck heißen Tee herunter, sprang auf und wählte die gebührenfreie Nummer.
    »Kann ich bitte Ihren Vorgesetzten sprechen?«
    »Sicher.« Die Frauenstimme am anderen Ende war freundlich.
    Harry wartete einige Augenblicke und hörte dann: »Hallo, L.L. Bean, womit kann ich Ihnen dienen?«
    »Ma’am, verzeihen Sie die Störung. Meine Frage hat nichts mit L.L. Bean zu tun, aber kennen Sie ein Versandhaus, das auf Messer spezialisiert ist?«
    »Lassen Sie mich kurz überlegen«, sagte die Stimme einer Frau mittleren Alters. »Joe, wie heißt die Firma in Tennessee, die auf Jagdmesser spezialisiert ist?« Im Hintergrund war eine schwache Stimme zu hören. »Smoky Mountain Messerwerke in Sieverville, Tennessee.«
    »Vielen Dank.« Harry notierte die Information. »Sie haben mir sehr geholfen. Dürfte ich einen Vorschlag zu Ihren Stallstiefeln machen? Ich meine die hohen Gummistiefel, ich sag immer Stallstiefel dazu.«
    »Natürlich. Wir hören immer gerne von unseren Kunden.«
    »Also, die Bean-Stiefel, die Sie seit 1912 herstellen, ich liebe diese Stiefel. Ich habe meine zweimal neu besohlen lassen.«
    »Das freut mich zu hören.«
    »Aber Damengrößen haben keinen dreißig Zentimeter hohen Schaft. Unsere haben bloß gut zwanzig Zentimeter, und ich arbeite auf einer Farm. Ich hätte liebend gern einen Dreißig-Zentimeter-Schaft.«
    »Wie ist Ihre Schuhgröße?«
    »Einundvierzig.«
    »Dann sollten Sie diesen Stiefel in einundvierzigeinhalb tragen – ein bisschen größer für dicke Socken.«
    »Ja, danke für diesen Tipp.«
    »Hören Sie, können Sie mich morgen wieder anrufen, und ich werde sehen, was wir tun können? Der Verkauf geht rund um die Uhr, aber ich muss bis zur regulären Geschäftszeit warten, um zu sehen, ob ich Ihrer Bitte entsprechen kann. Wie ist Ihr Name?«
    »Mary Minor Haristeen.«
    »Also gut, Miss Haristeen, Sie können mich morgen Nachmittag anrufen. Fragen Sie nach Glenda Carpenter.«
    »Danke, mach ich.«
    Harry drückte auf die Gabel und suchte die Telefonnummer der Firma in Sieverville heraus. Hastig wählte sie die Nummer.
    Ein Mann meldete sich: »Smoky Mountain.«
    »Sir, hallo, hier spricht Mary Minor Haristeen vom Postamt Crozet in Mittelvirginia. Ich versuche, Bestellungen von unseren Kunden nachzuspüren. Einer sagt, er hat sich die Messer zu meinem Postamt schicken lassen, und ich schwöre, sie müssen ans Hauptpostamt in Charlottesville gegangen sein. Das ist sicher nicht Ihr Fehler – so was kommt eben vor.«
    »Na, so was – das könnten eine Menge Bestellungen sein.«
    »Vielleicht kann ich Ihnen helfen. Es müssten entweder Nachbestellungen oder eine größere Bestellung für dieses schöne Stilett sein, oh, jetzt habe ich den Namen vergessen, aber der Griff ist mit Draht umwickelt, und es ist ungefähr dreißig Zentimeter lang.«
    Die Stimme war von Stolz erfüllt. »Sie meinen das Gil Hibben Silver Shadow. Das ist ein tolles Stück Stahl, Schwester.«
    »Ja, ja, das stimmt.« Harry bemühte sich, nicht zu schaudern, da sie wusste, welcher Bestimmung es zugeführt worden war.
    »Warten Sie, ich ruf die Bestellung im Computer auf.« Er summte. »Ja, hier habe ich eine nach Charlottesville. Drei Messer. Bestellt für Albemarle Cutlery. Feiner Laden, hm?«
    »Ja. Sagen Sie, steht auch ein Personenname dabei?« Harry sagte ihm nicht, dass es kein Geschäft namens Albemarle Cutlery gab. Der Name musste eine Finte sein.
    »Nein. Nur das Geschäft und eine Kreditkarte. Die Nummer darf ich natürlich nicht weitergeben.«
    »Nein, nein, das versteht sich, aber jetzt weiß ich wenigstens, wohin die Sendung gegangen ist.«
    »Ist vor zwei Monaten rausgegangen. Ist nicht zurückgeschickt worden. Ich hoffe, alles ist okay.«
    »Sicher. Sie haben mir sehr geholfen.«
    Sie verabschiedete sich und rief dann beim Zentralpostamt an der Seminole Road an.
    »Carl?« Sie kannte die Stimme, die sich
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