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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht
Autoren: Rita Mae Brown
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hineinspringen wie eine Katze.

    Oh, die wilde Wonne, ihre feuchte, kalte Nase an die Scheibe zu drücken, als der Falcon die Farm verließ, und Mrs Murphy auf den Hinterbeinen am Küchenfenster stehen zu sehen. Tucker war überzeugt, wenn sie am Abend zurückkamen, würde Murphy die Fransen der alten Couch zerrupft, die Vorhänge zerrissen und die Telefonschnur zerbissen haben, und das wäre noch das Mindeste. Dann würde die Katze noch mehr Ärger bekommen, während Tucker, gewöhnlich der Sündenbock, ihren Heiligenschein polierte. Wenn sie einen Schwanz hätte, würde sie damit wedeln, so glücklich war sie. So aber wackelte sie mit dem Hinterteil.
    »Tucker, sitz still, wir sind gleich da«, schalt Harry sie.
    »Da ist Mim.« Mrs Hogendobber winkte Marilyn Sanburne zu, deren Kombination von Geld und herrischem Gebaren sie zur Queen von Crozet machte. »Gewalkte Wolle, sehe ich. Sie macht heute auf Bayrisch.«
    »Die Pfauenfeder an ihrem Hut würde mir auch gefallen.« Harry lächelte und winkte ebenfalls.
    »Wie viele Pferde hat sie heute laufen?«
    »Drei. Sie hat ein gutes Jahr mit Bazooka, ihrem großen Wallach. Die anderen zwei sind noch roh und entwickeln sich gut.« Harry benutzte den Ausdruck für ein junges Tier, das noch Erfahrungen sammelte. »Es ist großartig, dass sie den Valiants die Chance gibt, ihre Pferde anzutrainieren. Gutes Material ist das A und O, aber das weiß Mim ja.«
    »Ich fahre auf Ihren Parkplatz. Dann können Sie zu Fuß zum Führring gehen.«
    »Okay.« Harry zog ihre Handschuhe aus der Tasche. Um zehn Uhr morgens betrug die Temperatur sieben Grad. Wenn um zwölf Uhr dreißig das erste Rennen startete, würde sie vielleicht an fünfzehn Grad heranreichen, eine ideale Temperatur für Anfang November.
    »Vergessen Sie Ihr Abzeichen nicht.« Mrs Hogendobber, erheblich älter als Harry, neigte dazu, sie zu bemuttern.
    »Keine Bange.« Harry steckte ihr Abzeichen an, ein grünes Band, auf das in Gold »Richter« aufgeprägt war. »Ich hab sogar eins für Tucker.« Sie befestigte es am Lederhalsband des Hundes.
    Mrs H. sah vorsichtig nach links und nach rechts, bevor sie auf Platz 175 fuhr, den Platz der Heptworth, der Familie von Harrys Mutter, die dem ersten Jagdrennen von Montpelier beigewohnt hatte, das 1928 auf einer Geländestrecke stattfand.
    Harry und Tucker sprangen aus dem Wagen, duckten sich unter der weißen Absperrung hindurch, sprinteten über den weichen, gepflegten Rasen zu den anderen Bahnrichtern im Führring, den hohe Eichen zierten, deren Blätter noch orangerot und gelb gesprenkelt waren. In der Mitte standen ein kleines grünes Gebäude und ein Zelt, wo die Jockeys ihre Seidendresse anzogen und ihre Nummerndecken in Empfang nahmen. Entlang des Führrings waren in einem für die Sponsoren der Veranstaltung reservierten Bereich große gestreifte Zelte aufgestellt. Harry konnte den Schinken riechen, der in einem Zelt brutzelte, und hoffte, dass sie Zeit haben würde, hineinzuhuschen, um frische Schinkenbrötchen und eine Tasse heißen Tee zu sich zu nehmen. Obwohl es sonnig war, ließ ein leichter Wind ihr Gesicht frösteln.
    »Harry!« Fair Haristeen, ihr Exmann und der Rennbahntierarzt, schritt auf sie zu; er sah aus wie Thor persönlich.
    »Hi, Schatz. Ich bin zu allem bereit.«
    Bevor der blonde Riese antworten konnte, kamen Chark Valiant und seine Schwester Adelia vorbei.
    Chark, so genannt, weil er der sechste Charles Valiant war, umarmte Harry. »Wie schön, dich zu sehen, Harry. Das ist ein großartiger Tag für Hindernisrennen.«
    »Allerdings.«
    »Ach, sieh an, Tucker.« Addie kniete sich hin, um sie zu streicheln. »Deinem Richterspruch vertraue ich allezeit.«
    »Einem Corgirichter oder einem Richter Corgi?«, fragte Chark in neckischem Ton.
    »Dem besten Corgi«, antwortete der kleine Hund lächelnd.
    »Bist du bereit?« Harry sah Addie an, die demnächst einundzwanzig wurde und ihrem älteren Bruder in die Welt der Hindernisrennen gefolgt war. Er war der Trainer, sie der Jockey, begabt und mutig.
    »Das ist unser Montpelier.« Sie strahlte, Sonne und Wind hatten bereits Falten in ihr junges Gesicht gegraben.
    »Mim ist am aufgeregtesten von allen.« Chark lachte, weil Mim Sanburne, die mehr Pferde besaß, als sie zählen konnte, vor den Rennen nervöser auf und ab trippelte als die Pferde.
    »Wir haben sie unterwegs überholt. Hatte den Anschein, als wollte sie zum großen Haus.« Harry meinte Montpelier.
    »Ich weiß nicht, wie sie mit ihren Dutzenden
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