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Mr. Benson

Mr. Benson

Titel: Mr. Benson
Autoren: John Preston
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jetzt kein Leben mit Mr. Benson mehr war! Da saß ich sicher und wohlbehalten, zu Füßen meines Meisters, der mir so viel bedeutete und der mich gerettet hatte! Erfüllt von Glück, kuschelte ich mich an seine Knie und dachte, der Abend sei zu Ende; aber Mr. Benson hatte noch mehr in petto.
    »Das wäre also geregelt«, sagte er. »Jetzt zum letzten Punkt auf der Tagesordnung. Jamie, geh rüber an die Wand und mach die Arme breit!« Seine Stimme schlug in Kasernenton um. »Beweg dich!« Ich sprang auf und tat, wie befohlen. Diese Wand – Schauplatz höllischer Folterstunden, als Mr. Benson meine Titten trainiert hatte! Ich streckte die Arme aus. Er kam mir nach und brachte die Fesseln mit. In Sekundenschnelle waren meine Arme und Beine bis zum Äußersten gedehnt. Die Augen der ganzen Gruppe ruhten auf mir. Ich war auf so etwas nicht gefasst. Wollte er eine öffentliche Nummer mit mir abziehen? Es schien so unpassend.
    »Es sieht aus, als kenne Jamie selbst nach wochen- und monatelanger Erziehung seinen Status hier immer noch nicht genau; oder doch so schlecht, dass er wegen eines bloßen Gerüchts von einem törichten Sklaven« – Brendan und Mr. Benson warfen Rocco einen funkelnden Blick zu – »sofort durchdreht. Das werde ich nicht dulden. Zuerst hätte ich ihn ja am liebsten geschlagen. Aber ich merkte, dass das nichts bringen würde. Was ich brauchte, war eine Möglichkeit, ihm zu zeigen, dass er mir gehört und dass ich ihn zu behalten gedenke; so etwas wie ein zweites Brandzeichen. Schon das erste hätte an sich genügen müssen, aber offenbar tat es das nicht.«
    »Jamie«, wandte er sich an mich. »Es gibt kein Ritual, durch das ein Meister und ein Sklave so verbunden würden, wie die Ehe ein Hetero-Paar verbindet. Also habe ich beschlossen, eins zu erfinden, nur für dich allein.«
    Ich hätte mich bei dieser kleinen Rede weitaus wohler und weitaus unbeschwerter gefühlt, wäre ich nicht in meiner besonderen Position gewesen. Mit einem bloßen Liebesgeständnis war kaum zu rechnen, wenn ich, alle viere von mir gestreckt, an einer Backsteinmauer hing. Und auch das metallische Blitzen in Mr. Bensons Hand ließ mich nicht gerade wohler in meiner Haut fühlen. Zum Glück wusste ich nicht, was er tatsächlich vorhatte, als er eine meiner Titten ergriff, dieses plötzliche Druckgefühl entstand und mich dann ein heftiger Schmerz durchbohrte. Ich schrie, nicht nur vor Pein, sondern auch über den Anblick, der sich mir bot: Blut floss aus meiner Brust.
    Meine Tränen konnten die widersinnige Frage nicht verhindern, was Mr. Benson da tat. Mit verschwommenem Blick sah ich die anderen alle lächeln; sie schienen so zufrieden und amüsiert. Da hatten Rocco, Rick und ich so viel zusammen durchgemacht, und jetzt ließen sie mich im Stich? Ich war tief verletzt – bis ich auf die blutige Titte hinunterblickte.
    Da, durch das langsam fließende Blut, sah ich erneut etwas funkeln, aber zu hell für Metall. Mr. Benson kam zurück, um behutsam die Wunde abzuwischen. Und dort, unter dem Blut, war eine kleine goldene Nadel, mitten durch meinen Nippel: eine Hantel mit einem blitzenden Diamanten an jedem Ende. Staunend blickte ich zu Mr. Benson auf.
    »Ich schätze, damit kleben wir jetzt zusammen, du Arschloch«, sagte er.

Hat euch Jamie also seine Lebensgeschichte erzählt. Ich wusste ja, der kleine Bastard führt was im Schilde. Jeden Tag hat er sich stundenlang in seinem Spielzimmerchen verkrochen und die Schreibmaschine benutzt, sooft er allein war. Ich wusste es ja, jedes Mal, wenn ich fort ging.
    Mir ist’s egal, ob er alles zu Papier gebracht hat. Scheißegal. Aber über das Ergebnis muss ich schon irgendwie kichern. Typisch Sklave. Die geheimnissen immer in alles etwas hinein, lauter tieferen Sinn und Tuntenlatein.
    Nicht, dass er gelogen hätte! Im Ganzen jedenfalls nicht. Er hat recht, was unser Kennenlernen betrifft, die Erziehung, die ich ihm verpasste, und das Schlamassel, in das er sich hineinritt. Er hat sogar recht mit der Behauptung, im Grunde sei das Ganze eine Liebesgeschichte. Ich bin Manns genug, um klar zu bekennen, dass ich den kleinen Scheißkerl liebe.
    Aber andere, die diese Geschichte gelesen haben, fragen mich oft nach meiner Sicht der Dinge. Und die weicht hier und da etwas von Jamies Betrachtung ab. Vielleicht interessiert es euch ja.
    Ich erinnere mich noch an den Abend, als ich Jamie zum ersten Mal sah, in dieser Kneipe. Ich hatte mir schon ein paar Typen angeschaut – na, eigentlich jede
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