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Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Titel: Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies
Autoren: Christoph Mauz
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ist auch dabei. Er sitzt in einem Gurkenglas und macht einen wild entschlossenen Eindruck. Im Zimmer von Onkel Schurli herrscht ziemliches Durcheinander. Lauter Zettel mit Notizen, unglaublich viele Bücher mit Lesezeichen oder Post-it Zetteln liegen auf des Onkels Schreibtisch herum.
    Ein Buch liegt geöffnet ganz zuoberst auf dem Haufen. Motte greift es sich und steckt seine Nase rein. Das Buch stammt von Professor Ambronsius Möpplinger. Es heißt „Schamanistik und Zombologie im Pazifischen Raum“. Aufgeschlagen war das Kapitel „Der Zombie als solcher“. Mit wachsender Unruhe liest Motte die aufgeschlageneSeite. Vladi studiert währenddessen eine andere, ziemlich dicke Schwarte. Die ist von einem H. C. Kracher verfasst worden und heißt „Narrische Schwammerln – Mein Kampf mit dem Cäsarenwahn“. Es dürfte nicht sehr interessant sein, Vladi gähnt schon zum wiederholten Male heftig. „Urgermanen und Pilze, eine Kombination für echte Vollidioten!“, stöhnt er und legt das Buch zurück auf den Tisch. „Was für einen Wälzer hast du da?“ Motte hält ihm schreckensstarr das Buch hin. „Aha, vom Professor Möpplinger! Der ist für meinen Alten ein richtiger Säulenheiliger. Was forscht er denn gerade, der Herr Papa?“
    Motte zeigt Vladi das eben aufgeschlagene Kapitel über den Zombie als solchen. „Glaubst du wirklich, der Onkel Schurli meint, dass es hier Zombies …“, stottert er.
    „Zombies? Hier? Bei uns? In Stammersdorf?“ Vladi schüttelt den Kopf. „Wir sind ja nicht im Film!“
    Motte lässt sich nicht so leicht beruhigen. „Ja, aber dein Vater beschäftigt sich doch mit solchen Sachen! Und wenn der sich plötzlich benimmt wie ein Bluthund, der eine Witterung aufgenommen hat, dann sollten wir das ernst nehmen, meine ich!“
    Vladi wird unsicher. „Dafür bräuchten wir mehr Beweise! Aufzeichnungen vom Papa oder so was Ähnliches!“ Beide suchen weiter auf dem Schreibtisch herum. Auchhinter, unter und in den Büchern. „Ich hab was!“, zischt Vladi aufgeregt. Er hält stolz Onkel Schurlis Diktiergerät in den Händen. Er zückt sein Handy und hält es ans Diktiergerät. „Ich nehm das schnell auf! Geh du hinaus und pass auf, ob jemand kommt!“
    Unruhig spaziert Motte vor Onkel Schurlis Arbeitszimmer ein paar Minuten auf und ab. Leise und sehr undeutlich hört er die Stimme seines Onkels aus dem Diktiergerät. Da erklingt Onkel Schurlis echte Stimme, aus dem Erdgeschoß. „Mina!“, ruft die Stimme verzweifelt. „Ich kann mein Diktiergerät nicht finden! Hast du es verräumt? Es ist wichtig!“ Aus dem Heizraum antwortet Tante Mina. Es klingt blechern, aber fröhlich. „Alles muss man selber machen!“, murrt Onkel Schurli, seine Schritte bewegen sich zügig in Richtung Treppe.
    Motte steckt hektisch den Kopf ins Arbeitszimmer.
    „Dein Papa kommt!“, flüstert er.
    „Ich bin gleich fertig!“, flüstert Vladi zurück.
    Motte überlegt fieberhaft, was er tun könnte, um Onkel Schurli aufzuhalten. Im letzten Moment wirft er sich zu Boden. „KHM, du Mistviech! Komm her da!“, ruft er so laut, dass ihn auch Vladi hören muss. „Na, Motte, ist der Käfer wieder ausgebüchst?“, fragt Onkel Schurli abwesend und steigt über Motte drüber. In diesem Moment kommt Vladi aus Onkel Schurlis Zimmer. Stolz hält erdas Gurkenglas in die Höhe. „Ich hab ihn, Motte! Der kleine Racker war in Papas Bücherregal! Aber jetzt hat er Gurkenglasarrest!“
    Onkel Schurli streicht Vladi hastig über den Kopf. „Pass besser auf deinen Käfer auf, sonst passiert ihm noch was! Ich hoffe, der Lauser geht nicht an meine Bücher! Habt ihr mein Diktiergerät gesehen, Burschen?“
    Motte und Vladi schütteln den Kopf und schauen so unschuldig wie nur möglich. Onkel Schurli verschwindet im Arbeitszimmer und kehrt kurz darauf mit dem Diktiergerät wieder. „Wo hab ich nur meinen Kopf?“, brummt er, wünscht Vladi und Motte einen „hervorragenden Tag“, poltert die Treppe hinunter und läuft eilig aus dem Haus.
    Vladis künstliches Grinsen fällt in sich zusammen. „Motte, das musst du dir anhören! Ich hab geglaubt ich bin im falschen Film!“
    „Spiel vor!“, sagt Motte.
Aufnahme von dem Diktiergerät von Prof. Dr. Georg Maroni, Volkskundler und Mystiker
    Es ist Sonntag, der sechste Juli zwotausendundacht. Ich höre wieder die Stimmen! Ich ignoriere sie zwar, denn sie sagen mir, dass ich mich nicht um jeden Blödsinn kümmern soll. Aber das ist kein Blödsinn, um den ich mich da kümmere,
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