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Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Titel: Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies
Autoren: Christoph Mauz
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beginnt panisch zu kreischen, während Shirley kampfbereit ihre Handtasche schwingt. Der Zombie wankt näher, immer näher. Shirley Humperdinger weicht ein paar Schritte zurück. Ein dritter Blitz beleuchtet das Gesicht des Zombies wie ein Bühnenscheinwerfer. Das linke Auge hängt aus der Höhle, das rechte Auge stiert stumpf. Der Zombie stöhnt und fletscht seine grünlich-gelben Zähne, als er Max Humperdinger am Hals packt.
    „Lassen Sie sofort meinen Mann los, Sie Wüstling!“, schreit Shirley Humperdinger und drischt mit ihrer Handtasche auf den Zombie ein. In der Hitze des Gefechts kann sie die Bananenschale nicht sehen, die auf dem Weg herumliegt. Es kommt,wie es kommen muss: Shirley stolpert, sie gleitet auf der Bananenschale aus und schlägt mit dem Kopf auf einer Grabsteinkante auf. Dunkelheit hüllt sie ein. Sie hört die Fanfare nicht, die plötzlich ertönt. Der Zombie hört die Fanfare ebenfalls nicht, weil ihm die Ohren hierzu fehlen. Seine Krallenhände umfassen Max Humperdingers Hals und beginnen, ihn heftig zu rütteln. Die Fanfare wird lauter. Trotz der heftigen Rüttelbewegung schafft es Max Humperdinger, seinen Kopf in die Richtung zu drehen, aus der die Fanfare kommt. Auf seinem wackelnden Gesicht wächst ein glückliches Lächeln. Leider kann er nicht genau sehen, was passiert, da seine Brillengläser mittlerweile mit grünem Schleim verziert sind.
    „Lass sofort den Mann los, du untoter Wurm!“, krächzt eine raue Stimme. Der Zombie rüttelt unverdrossen weiter. „Ich habe gesagt, du sollst ihn loslassen!“, wiederholt die Stimme. Max hört ein sausendes Geräusch und sieht, wie durch einen Schleier, die beiden Kugeln, die, an den Enden einer Schnur hängend, am Hals des Zombies aufprallen. Bolas! Eine gefährliche Waffe! Durch die Wucht des Aufpralls wickelt sich die Schnur heftig um den Hals des Zombies und reißt ihn von den Füßen. Der Zombie kippt nach hinten, Max Humperdinger bleibt im Gras liegen. Eine Hand, die in einem Lederhandschuh steckt, hilft ihm auf die Beine. „Wir sollten schnell abhauen, Mister! Die Biester bleiben selten alleine. Hier wird es gleich von Zombies wimmeln!“
    Max Humperdinger wischt sich die Brille ab und blickt zu seinem Retter empor. „Ich danke Ihnen, Mister …!“
    „Man nennt mich Slim!“, knurrt der Fremde, während er die bewusstlose Missis Humperdinger schultert. „Slim Shredder …“
    „Das ist ja sooooooo cool!“, röhrt der Meier, drückt die Pausetaste und rennt aufs Klo.
    Sein Freund Motte Maroni hockt im Schneidersitz auf dem Teppichboden des meierschen Wohnzimmers und ist standhaft bemüht, den Schinkenkäsetoast, den er vor Beginn des Films gegessen hat, bei sich zu behalten. „Mir ist ja so schlecht!“, denkt Motte und kämpft gegen die aufsteigende Übelkeit.
    Meier kehrt sehr entspannt zurück. „Slim Shredder ist echt mein Held! Der ist ein Wahnsinn! Ich bin ganz weg! Und der neueste Film, „Slim Shredder – Immer wenn er Zombies roch“, ist supertoll, oder?“
    Motte nickt. „Eh!“, röchelt er. „Ganz super!“
    „Okay“, freut sich der Meier. „Wollen wir weiterschauen?“
    „Nein, danke! Für heute hab ich genug.“ Motte wankt auf unsicheren Beinen in Richtung Klo. Der Schinkenkäsetoast hat gewonnen und darf wieder ins Freie. Als der Meier die würgenden Geräusche hört, zuckt er nur mit den Schultern. „Ist er zu stark, bist du zu schwach!“,zischt er mit heiserer Slim-Shredder-Stimme. Dann ruft er: „Händewaschen und spülen nicht vergessen!“, und drückt die Play-Taste.
    Aus dem Klo wimmert es kläglich: „Meier, du kannst mich mal …“

Neuseeland im Sommer
    Schule war gestern! Heute ist der erste Tag der Sommerferien. Zwei Monate Nichtstun ist angesagt. Im Bad herumliegen, Eis essen, lange aufbleiben und jede Menge Freizeit. Das Leben ist wundervoll. Dennoch hängt Motte Maroni trüben Gedanken nach. Obwohl das Wetter super ist und er sich im Stadionbad die Sonne auf den bleichen Bauch brennen lässt. Motte hat Kummer. Nicht, dass ihm die Schule fehlt, aber sein Vater, der wird ihm abgehen. Mottes Vater ist Meeresbiologe und wird in zwei Tagen zu einem längeren Forschungsaufenthalt nach Neuseeland aufbrechen. Das klingt natürlich wahnsinnig aufregend. Das Blöde ist nur, dass Motte nicht mitfahren kann. Das Institut, für welches Vater Maroni forscht,ist ein sehr kleines und hat demzufolge sehr wenig Geld. Deswegen hat sich auch Mottes Vater die teure Reise zu einem großen Teil selbst
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