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Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Titel: Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies
Autoren: Christoph Mauz
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aber er ist leider sehr schreckhaft, und es wird ihm leicht übel. „Motte, alter Junge, wo bist du da bloß hingeraten?“, denkt er. Und: „Was würde Slim Shredder jetzt tun? Der wüsste, was zu geschehen hätte, und der Meier wahrscheinlich auch!“ Blöderweise existiert Slim Shredder nur in der Phantasie einiger Drehbuchautoren, und der Meier, der zwar real existiert, schläft wahrscheinlich tief und fest am anderen Ende von Wien. Oder er ist auf Besuch bei seiner Oma im lieblichen Kleinschweinbarth, um die gute Luft zu genießen.
    „Der Starke ist am mächtigsten alleine!“, knurrt Motte. Den Spruch hat er irgendwo aufgeschnappt, und er findet ihn in diesem Moment, in der Einsamkeit des Stammersdorfer Badezimmers, passend und tröstlich. Motte beschließt, der Sache mit der Melodie auf den Grund zu gehen, möglichst unauffällig und vielleicht ein ganz kleines bisschen heldenhaft.
    Motte schleicht über den Flur, zurück zu seinem Kabinett. Aus dem Arbeitszimmer von Onkel Schurli dringt immer noch Licht. „Nur noch einen kleinen Blick!“, denkt Motte und linst wieder durch den Spalt. Aber er kann nur einen halben Schreibtisch und den linken, heftig wippenden, Fuß vom Onkel Schurli ausmachen. Plötzlich tippt ihm von hinten jemand auf die Schultern, vor Schreck kippt er fast aus den Latschen.
    „Was machst du denn da?“, fragt Vladi interessiert.
    „Offensichtlich einen komischen Eindruck!“, stottert Motte.
    Vladi macht Licht und betrachtet Motte eingehend. „Das ist richtig!“, stellt er fest. „Nasern ist echt nicht nett!“ Das weiß Motte allerdings selber, dass spionieren nicht super ist. Manchmal ist die Neugier eben zwingend.
    „Mich hat das Klappern geweckt, vom Onkel Schurli seiner Schreibmaschine!“, verteidigt er sich.
    „Passt schon, Motte! Ist ja auch wurscht, warum du hier am frühen Morgen herumstehst wie der Ochse vor dem Hoftor. Mir ist jedenfalls der KHM abgehauen, und ich muss ihn finden, bevor jemand versehentlich Mistkäfermus aus ihm macht. Ich hoffe, du bist nicht auf ihn draufgestiegen! Heb mal die Füße!“ Er begutachtet eingehend Mottes Fußsohlen, findet nichts und plaudert munter weiter: „Wäre nämlich nicht das erste Mal, dass einer auf ihn draufsteigt. Zum Glück bringt den Karl-Heinz so schnell nichts um!“
    Motte ist erleichtert, dass Vladi ihm seine Neugierde nicht krumm nimmt. „An die Schreibmaschine von meinem Erzeuger muss man sich erst gewöhnen!“, bestätigt Vladi, während sie auf dem Teppich herumkriechen. „Mit Computern hat er nix am Hut! Das einzige technische Gerät, das er beherrscht, ist sein Aufnahmegerät. Das braucht er nämlich für seine Forschungen. Damit nimmt er Gesänge und Beschwörungen von Ureinwohnern auf! KHM! Kahaeheeem! Puttputtputt! Wo isser denn?“
    Konzentriert suchen Motte und Vladi den Boden ab. Der berühmte Vampir verfolgt sie dabei mit seinen Blicken bis in den letzten Winkel. Vladi klärt Motte darüber auf, dass KHM eigentlich nicht schwer zu finden sei. „Weil er nachts immer seinen Leibriemen trägt. Der ist mit Kristallenbesetzt. Das findet er schmuck, der KHM!“ Plötzlich glitzert unter einer bemalten Holztruhe etwas hervor. „Ja, da isser ja!“, quietscht Vladi freudig und leuchtet mit der Taschenlampe unter die Truhe. „Ich sehe seinen Leibriemen! Die Kristalle reflektieren wirklich super! Ja, da ist er ja, mein Zuckerpüppchen! Mein kleiner Leuchtmistkäfer!“
    Motte lässt sich neben der Truhe auf den geblümten Teppich fallen. Auch er ist froh, dass der Käfer lebend geborgen werden konnte. Er findet den kleinen Kerl ganz niedlich, trotz seines eitlen Getues. „Komm, gib dem Herrchen ein Bussi!“, schnurrt Vladi. Das findet Motte nun übertrieben. KHM aber genießt das Wiedersehen. „Ich trag mein Zuckerkäferchen jetzt in seine ‚Prinzenrolle’, damit er noch ein bisschen zu seinem Schönheitsschlaf kommt!“, ruft Vladi und haut Motte übermütig auf die Schulter. „Danke für die Hilfe! Wir sehen uns um neun beim Frühstück!“
    E-Mail von Prof. Dr. Anselm Maroni
    An: [email protected]
    Betreff: Bin bei den Kiwis
    Lieber Motte,
    bin glücklich in Wellington gelandet. Fühle mich wie von einem Schnellzug geküsst. Bis Frankfurt war der Flug erträglich, danach war er nur mehr lang. Alle drei Stunden haben wir etwas zu essen gekriegt, damit uns nicht fad wird. Zum Glück ist neben mir ein stärkerer Herr gesessen, der sich über meine Portion sehr gefreut hat. Zum Dank dafür hat
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