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Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Titel: Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies
Autoren: Christoph Mauz
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Wirtin Hannelore die gebackene Leber dem Briefträger serviert. „Jawohl, mein Obmann!“, seufzt er und sackt kraftlos auf seinen Schreibtischsessel. Mit knurrendem Magen lauscht er dem diabolischen Lachen, welches aus dem Obmannbüro röhrt.Dem Lachen folgen hektische Geräusche, Rascheln und irres Kichern. Dann ertönt der Befehl: „Preeeeeeebichl! Wir gehen in den Keller. Jetzt geht’s lohooos!“ Beflissen erhebt sich der hungrige Sekretär und schleppt alles in den Keller, was der Obmann in den Keller geschleppt zu haben wünscht.

Da ist etwas im Busch
    Auch an seinem zweiten Stammersdorfer Morgen wird Motte sehr zeitig munter. Obwohl er keinen Albtraum hatte und niemand auf einer Schreibmaschine klapperte. Aber das Vereinshaus der Schrebergartensiedlung, das mit den vielen Zinnen und Türmchen, das lässt ihm keine Ruhe. Und Onkel Schurli hat in den letzten Tagen eine bemerkenswerte Wandlung durchgemacht. Er ist unrasiert, nervös und vergräbt sich in seinem Zimmer. Außerdem beginnt er zu müffeln. Tante Mina besprüht ihn zwar unablässig, wann und wo sie nur kann, mit Lavendelwasser, aber es nützt nichts. Unlängst hat sogar der in Öl verewigte Fiffi sein Vampirnäschen gerümpft, als Onkel Schurli, wirr vor sich hin brabbelnd, an ihm vorbeigewanktist. Dass da etwas Gröberes im Busch ist, hat Motte längst begriffen, aber was das genau sein soll, das Gröbere, das weiß er noch nicht.
    Er schwingt sich aus dem Bett. Er braucht unbedingt Vladis Hilfe, um herauszufinden, was Onkel Schurli weiß. Leise, um außer Vladi niemanden zu wecken, schleicht Motte ins Nebenzimmer. Vladi liegt schnarchend auf dem Rücken. Sein Mund ist weit geöffnet, die Nasenflügel blähen sich. Auf Vladis Decke erkennt Motte KHM. Der liegt in einem kleinen rosa Bettchen und nuckelt an einem seiner sechs Beinchen. Es fällt Motte schwer, dieses Idyll zu stören, aber er muss es tun. Wer weiß, was auf dem Spiel steht? Vorsichtig rüttelt Motte an Vladis Schulter. Vladi gibt schmatzende Geräusche von sich und schnappt sich Mottes linke Hand. „Vladi, wach auf!“, zischt Motte. Vladi beginnt Mottes Arm abzuküssen und seufzt: „Nicht jetzt, Zuckerschnütchen!“ Motte rüttelt mit seiner verbleibenden freien Hand weiter. Nun zischt er etwas lauter: „Vladi, wach auf! Ich bin es, Motte! Kein ‚Zuckerschnütchen’!“ Vladi kichert leise. „Ja, Baby! Ich liebe dich auch! Hihihihihi!“ Schön langsam beginnt Motte zu verzweifeln. „Vladi, der KHM legt gerade ein paar Eier!“, ruft er. Binnen weniger Nanosekunden sitzt Vladi kerzengerade im Bett. „Wo? Wo? Wo?“, ruft er. „Dort wo der Pfeffer wächst!“, grinst Motte. „GutenMorgen, ‚Baby’!“
    Vladi ist verwirrt. „Sag nicht Baby zu mir, Kusäng!“
    Motte verdreht die Augen. „Vladi, ich brauch deine Hilfe! Echt dringend! Da ist etwas mächtig faul. Dein Vater macht sich große Sorgen, und ich auch! In dieser komischen Schrebergartensiedlung, da hat es was! Aber gewaltig!“
    Vladi glotzt Motte verständnislos an. Offensichtlich ist er noch nicht ganz munter.
    „Vladi, irgendwas ist da im Busch, dein Vater verhält sich auch so seltsam! Ich glaube, der gute Mann braucht unsere Hilfe! Ich fürchte, es geht um Leben und Tod!“
    Vladis Glubschaugen verengen sich zu schmalen Schlitzen: „Nicht, dass mir nichts aufgefallen wäre!“, brummt er. „Und ich möchte dir ja gerne helfen. Aber ich kann den KHM zurzeit nicht alleine lassen. Er ist nämlich läufig und büchst so oft aus, wie er kann! Ich habe Angst, dass jemand auf ihn draufsteigt, oder dass er entführt wird, von einem rivalisierenden Züchter!“
    „Dann nimm ihn halt mit! In einem Gurkenglas! Wie einen kleinen Astronauten! Das taugt dem KHM, hundertpro!“
    Vladi ist unsicher: „Ich weiß nicht, Motte! Er ist halt sehr verwöhnt, der KHM. Ich fürchte, ich habe ihn zu sehr verhätschelt!“
    Motte macht eine abwehrende Handbewegung. „Aber woher denn!“
    „Meinst du?“, fragt Vladi treuherzig. Er taucht seinen Finger in ein kleines Honigglas, das griffbereit auf seinem Nachtkästchen steht, und hält ihn dann KHM hin, der sich gierig über den Honig hermacht. „Spartaner wird aus ihm keiner mehr!“, sinniert Vladi. „Aber wir werden dir helfen, der KHM und ich!“
    Nach dem Frühstück, nachdem der müffelnde Onkel Schurli wer weiß wohin abgerauscht ist und Tante Mina sich in den Keller begeben hat, um den Heizkessel zu polieren, huschen Motte und Vladi in Onkel Schurlis Zimmer. KHM
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