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Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Titel: Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies
Autoren: Christoph Mauz
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sein. Genau das Richtige für den Herrn Obmann.
    Er will sich den Zombiezauber zunutze machen, um den Schrebergartenverein vollends zu unterwerfen. Kein Thuje mehr von 157,3 Zentimeter Höhe. Keine gelbe Seerose mehr. Völlige Gleichschaltung und Harmonie!
    Was der Herr Obmann Korschinak außerdem benötigt, sind geheime Gesänge aus Rotorua. Die braucht er ebenfalls zur Zombieerzeugung. Denn die Kräuter ohne Musik, die erzeugen nur heftigen Durchfall und leichte Halluzinationen. Die Melodie zu diesen Gesängen besitzt der Herr Obmann bereits, in Form von Noten für die Heimorgel.
    Er will die Zeit nutzen und die geheime Melodie üben. Seufzend erhebt er sich und wuselt zu seinem Instrument, welches er seinerzeit von seiner Mutter geschenkt bekommen hat, zusammen mit seinem geliebten, rosa karierten Pullunder. Anlässlich seiner Ernennung zum Obmann auf Lebenszeit. Wenig später dringen düstere Töne aus dem Keller des Vereinshauses in die sonnendurchfluteten Wege der Schrebergartensiedlung.
    Was der Obmann Korschinak nicht ahnt: Seine dunklen Machenschaften bleiben nicht unbeobachtet …

Gang durchs Labyrinth
    Motte fühlt sich putzmunter und voller Tatendrang. „Heute werde ich die nähere Umgebung erforschen“, nimmt er sich vor. Die Schrebergartensiedlung zuerst und dann den Friedhof. Motte geht gerne auf Friedhöfe. Dort ist es ruhig, man kann Eichkätzchen füttern und sich die Grabsteine anschauen. Die erzählen oft interessante Dinge.
    Motte schnuppert. Von unten her ziehen verführerische Düfte in seine Nase. Spiegelei, Kakao und frisch aufgebackenes Brot. Fröhlich macht er sich auf die Socken, mit dem Gefühl, dass alles gut ist. Nicht einmal der grausige Vampir kann ihn heute erschrecken. „Morgen, Durchlaucht!“, grüßt Motte höflich, als er an dem Portrait vorbeiläuft.Irgendwie hat er das Gefühl, dass Graf Fiffi ihm freundlich zuzwinkert.
    Das Frühstück ist, genau wie das Abendessen, einfach köstlich, und alle sind guter Laune. Nur Onkel Schurli wirkt etwas zerknittert. Tante Mina versucht vergeblich, ihn aufzuheitern. Sie tätschelt seine Wange, sie bezeichnet ihn flötend als ihr „müdes Brummbärchen“ und kneift ihm in die Rippen. Aber Onkel Schurlis Miene hellt sich nicht auf. Motte beobachtet seinen Onkel aus den Augenwinkeln. Ob Schurlis Grant etwas mit seiner Entdeckung in dem Buch heute Morgen zu tun hat?
    Mit nervösem Blick verschlingt der Onkel noch ein Salzstangerl mit Heidelbeermarmelade, was bei Tante Mina Heiterkeit auslöst. „Heute sind wir ein Wirrköpfchen, gell?“, zwitschert sie. Schurli springt auf, schnappt sich sein Aufnahmegerät, das die ganze Zeit neben seinem Teller gelegen ist, und macht sich hurtig davon.
    „Wohin will denn mein Bärchen, wo mein Bärchen doch heute den Abwasch erledigen soll?“ Onkel Schurli brabbelt Unverständliches und verschwindet im Vorgarten. Motte vermeint die Worte „Welt“, „Zombie“ und „retten“ verstanden zu haben.
    „Naja!“, ruft er und klopft sich den Bauch. „Ich werde dann auch einmal …!“
    „Mit meinem Vladilein den Abwasch erledigen!“, unterbrichtTante Mina Mottes Auskunft. „Nein, was für tüchtige kleine Männer!“, zwitschert sie und entschwebt in den Garten, um die Rosen zu trimmen und die Tomaten zu polieren.
    Während des Abwaschs erzählt Motte Vladi von seiner Besorgnis. „Mir ist das heute in der Früh komisch vorgekommen. Dein Papa hat wie ein Wilder in Büchern geblättert und irgendwelche Leute als ‚Narren’ und ‚Wahnsinnige’ bezeichnet. Und diese Melodie, die höre ich, seit ich da bei euch wohne!“
    „Mach dir nicht ins Halstuch“, winkt Vladi ab. „Der Papa ist immer so. Das hängt mit seinem speziellen Forschungsgebiet zusammen, da sieht man irgendwann Gespenster. Wirst dich schon daran gewöhnen. Außerdem haben wir eine unruhige Nacht gehabt. Wir sollten uns entspannen, bei irgendetwas ganz Normalem. Ich hab’s! Wir könnten uns einen gemütlichen Tag machen und meine Mistkäferfarm beobachten! Das ist lehrreich und unterhaltsam. Außerdem ist jetzt Brunftzeit. Da zeigt sich der KHM von seiner allerschönsten Seite!“
    Motte verspricht höflich, dieser Einladung demnächst nachzukommen. Aber seine Neugierde, die seltsamen Vorgänge in dieser komischen Schrebergartenkolonie betreffend, ist einfach zu groß. Kaum ist der letzte Teller abgetrocknet, macht sich Motte auf den Weg.
    Das Eingangstor zur Schrebergartensiedlung ist offen. Motte setzt vorsichtig den ersten
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