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Mord zur Geisterstunde

Mord zur Geisterstunde

Titel: Mord zur Geisterstunde
Autoren: Aufbau
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eigenen Sicherheit willen hatte sie schon beschlossen, in ein anderes Hotel umzuziehen. Und sie suchte einen sicheren Aufbewahrungsort für die |316| Filmrollen. Klugerweise hat sie sie nicht auf den Gespensterspaziergang mitgenommen.«
    Stevenson hörte genau zu und schaute Honey unverwandt mit seinen ruhigen grauen Augen an. »Sie hat gesagt, sie würde die Rollen für mich besorgen. Sie meinte, es wäre nur recht und billig. Sie war froh, dass sie nach England gekommen war, um sie dem rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben. Wir haben uns getroffen, ehe sie auf diesen Gespensterspaziergang aufbrach. Damals hat sie sich gerade zu dieser Lösung entschlossen. Ihr Urgroßvater hatte den Untergang der
Titanic
überlebt, meine Familienangehörigen jedoch nicht. Sie meinte, auf diese Weise hätten wir eine gute Erinnerung an den Verstorbenen.«
    Honey runzelte die Stirn. »Ihr Urgroßvater ist irgendwann in den zwanziger Jahren nach England zurückgekommen und hat die Filme seinem Sohn vererbt. Der ist vor Kurzem gestorben, und deswegen ist sie angereist. Sie hat das ziemlich geheim gehalten. Warum?«
    »Sie wollte keine Aufmerksamkeit auf sich lenken. Hätte es Gerüchte über den Grund ihres Besuchs gegeben, dann wäre es vielleicht zu Problemen gekommen.«
    »Aber Sie haben sich auch nicht gemeldet, nachdem man sie umgebracht hatte.«
    »Ich hatte für den nächsten Tag einen Rückflug gebucht. Meine Großmutter lag im Sterben. Ich musste nach Hause. Bei meiner Rückkehr nach England habe ich erfahren, was geschehen war. Ich hielt es für das Beste, kein Aufsehen zu erregen.«
    Honey erinnerte sich auf einmal an die Liste der Habseligkeiten ihres verstorbenen Mannes, der bei einem Unfall auf See ums Leben gekommen war. Von einigen Dingen hatte sie nicht einmal gewusst, dass er sie besessen hatte.
    Lady Templeton-Jones musste sehr überrascht gewesen sein, als sie auf die Filmrollen stieß. Vielleicht aber hatte sie derlei schon geahnt.
    »Warum ist sie dann zu Simon Taylor gegangen?«
    »Es gab ein Link zwischen der Website von
Noble Present
und der Website für die Auktion«, sagte Honey. »Sie ist zufällig darauf |317| gestoßen und ist gleich hergekommen, um die Sache in Ordnung zu bringen. Die Filmrollen befanden sich unter den Erbstücken ihres Urgroßvaters in Northend … bei Bridgewater, diesem Schleimer!«
    Doherty konnte sie gerade noch daran hindern, loszupreschen, um dem Mann, den sie auf den ersten Blick nicht gemocht hatte, ernsthaft Schaden zuzufügen. Honey konnte an seiner Miene ablesen, dass er dies nicht für eine sonderlich gute Idee hielt. Genau in diesem Augenblick kam ein Anruf für Doherty dazwischen.
    »Also, unser Telefon-Marketing-Mann ist so platt wie eine Flunder.« Er berichtete ihr die weiteren Einzelheiten. »Er war auf der A4 unterwegs, kam gerade aus der Richtung Bradford-on-Avon.«
    Die Blicke, die sie wechselten, sagten alles. Sobald Doherty Verstärkung angefordert hatte, machten sie sich im Laufschritt auf den Weg.

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    Hamilton George öffnete die Tür. Er geriet völlig aus der Fassung, als er sie sah. Hinter ihm war ein Berg Gepäck aufgetürmt, der mit Namensschildern von Virgin Atlantic gekennzeichnet war.
    Doherty drängte sich ins Haus und zeigte seinen Durchsuchungsbefehl vor. »Zuerst das Gepäck«, ordnete er dem Team an, das hinter ihm hereingestürmt kam.
    Honey juckte es in den Fingern, sich persönlich an der Suche zu beteiligen, aber Doherty hatte sie noch einmal eindringlich daran erinnert, dass sie nur als Beobachterin hier war. Aber, he, sie konnte auch ihren eigenen kleinen Versuchsballon starten, oder nicht?
    »Wo ist eigentlich Pammy?«, erkundigte sie sich, als stehe sie mit der Dame auf vertrautem Fuße. Damit hatte sie allerdings kein Glück! Manchmal war Pammy nass und unscheinbar. Manchmal war Pammy sexy – wie beim letzten Besuch. Sie war eindeutig immer das, was gerade am besten passte.
    Hamilton George grinste selbstgefällig. Das war eindeutig kein Lächeln, sondern ein Grinsen.
    »Pammy ist nicht da.« Er wandte sich Doherty zu. »Also, Herr Kommissar, in meinem Gepäck werden Sie nichts finden, was Sie interessieren könnte.«
    »Darf ich fragen, wohin Sie reisen, Sir?«
    »Nach Hause! Wohin denn sonst, zum Teufel? Und ich komme, verdammt noch mal, niemals wieder in dieses Land zurück. Hier ist meine Frau gestorben, Herrgott noch mal!«
    Honey konnte es sich nicht verkneifen. »Reist Pammy mit Ihnen?«
    Zunächst schien ihn das
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