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Mord zur Geisterstunde

Mord zur Geisterstunde

Titel: Mord zur Geisterstunde
Autoren: Aufbau
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umgebracht!«, donnerte Wallace.
    Doherty schüttelte den Kopf. Er dachte an die junge Frau, die mit gebrochenem Genick da lag. Vielleicht war sie wirklich einfach gefallen. Aber vielleicht hatte jemand sie gestoßen. Das musste er Wallace sagen.
    |310| »Es ist bisher gar nichts klar und bestätigt. Ich warte noch auf die Berichte. Wenn es kein Unfall war, habe ich ein paar Fragen an Sie.«
    Wallace setzte eine trotzige Miene auf. »Ich hatte nichts damit zu tun. Ich habe es Ihnen doch schon gesagt. Sie ist hingegangen, um sich mit Stevenson zu treffen.«
    »Das habe ich schon beim ersten Mal verstanden. Wo kann ich diesen Stevenson finden?«
    Wallace zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht. Er hat immer
uns
kontaktiert.«

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    |311| 63
    Diesmal bestand Doherty darauf, dass sie in dem glasummantelten Aufzug an der Außenseite des Gebäudes nach unten fuhren. »Das hilft mir beim Nachdenken«, hatte er als Reaktion auf Honeys amüsierten Gesichtsausdruck gesagt. »Verschafft mir den großen Überblick.«
    »Ja, aber nur über die Stadt. Gib’s doch zu. Im Grunde deines Herzens bist du ein kleiner Junge, der gern Karussell fährt.«
    »Was war da übrigens hinter dem Glasbild so Interessantes zu sehen?«
    Honey war sich völlig im Klaren darüber, dass die Frage nur ein Ablenkungsmanöver war. Na gut, sie würde drauf eingehen.
    »Es war eine Art Schrein für die
Titanic
. Er sammelt solche Souvenirs. Ich kann mir nicht mal im Ansatz vorstellen, wie viel so was wert sein könnte. Da muss es Hunderte, wenn nicht Tausende von Sammlern geben, die …«
    Die Tür des Aufzugs ging auf. Honeys Mund auch. Sie schluckte.
    »Das ist es!« Sie schaffte es nur mit äußerster Beherrschung, nicht aufgeregt auf und ab zu springen. »Das ist es! Das ist es!« Nun ging die Begeisterung mit ihr durch und sie hüpfte munter aus dem Lift.
    Mit leisem Zischen schloss sich die Glastür wieder hinter ihnen. Die Sonne war hinter den Wolken hervorgekommen. Die Felgen an Dohertys Sportwagen schimmerten.
    Steve lehnte sich auf das schwarze Verdeck. »Erkläre dich!«
    Eigentlich hätte er erwartet, dass sie ihm gratulieren würde, weil er schon so früh am Tag derart vornehm daherreden konnte.
    Aber sie stand nur da, die Arme stocksteif an der Seite, die Augen weit aufgerissen, und ihr Gesicht leuchtete vor Aufregung.
    |312| »Ich hatte recht. Alles geht auf den Geisterspaziergang zurück. Mary Jane hat ja herausgefunden, dass der eigentliche Spaziergang abgesagt worden war. Die Organisatoren hatten nicht erwartet, dass bei diesem Wetter überhaupt jemand kommen würde, aber es sind eben doch Leute aufgetaucht.«
    Doherty konnte sich eine kecke Bemerkung nicht verkneifen. »Und wir wollen mal fürs Protokoll festhalten, dass alle, die dann kamen, entweder komplett verrückt waren oder andere Gründe hatten …« Endlich fiel auch bei ihm der Groschen.
    »Sie waren alle da, um ihr Gebot bei einer Versteigerung der großen Sache abzugeben.«
    Honey nickte, war beinahe zu aufgeregt, um zu atmen. »Bis auf Mary Jane und meine Wenigkeit.«
    »Die ihr als völlig verrückt aktenkundig seid …«
    »Herzlichen Dank. Und bis auf die beiden Australierinnen, die sich einfach nur einen lustigen Abend machen wollten.«
    Doherty schaltete auf Höchstgeschwindigkeit um. Er zog sein Mobiltelefon aus der Tasche und ordnete an, dass man alle, die bereits vernommen worden waren, noch einmal befragen und sich besonders nach einer Internet-Auktion erkundigen sollte. Honey rief Lindsey an und bat sie, in dieser Angelegenheit im Internet nachzuforschen. Die meldete sich schon nach kurzer Zeit zurück. Honey stellte auf Lautsprecher um, sodass Doherty mithören konnte.
    »Ja! Ich habe mit ein paar Freunden geredet, die mehr übers Internet wissen als ich. Es sieht so aus, als wäre eine verschlüsselte Botschaft an einzelne Sammler herausgegangen, die zu einer Auktion mit einem geschlossenen Bieterkreis eingeladen wurden. Gegen zwanzigtausend Dollar Anmeldegebühr vorab. Dann haben sie nach dem Zufallsprinzip nur sechs Leute ausgewählt.«
    Doherty fiel der Unterkiefer herunter. »Und wie viele Leute hatten sich angemeldet?«
    »Tausende, würde ich annehmen.«
    »Wer hat diese Auktion angeregt?«
    »Jemand, der sich Sir Prancelot of the Cake nannte.«
    |313| Doherty zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Etwa Hamilton George?«
    Honey schüttelte den Kopf. »Nein, jemand mit einem teigigen Kuchengesicht – und ein Computerfreak. Simon Taylor.«
    Doherty war
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