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Mord zur Geisterstunde

Mord zur Geisterstunde

Titel: Mord zur Geisterstunde
Autoren: Aufbau
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Champagner bestellten und serviert bekamen. Sie hörte, wie George Pamela aufforderte, einen kleinen Schluck zu trinken. Pamela riss ihm das Glas aus der Hand, das er ihr hingehalten hatte, und stürzte alles in einem Zug hinunter.
    George schenkte ihr erneut ein. »Klar«, nuschelte er, »warum nicht alles auf einmal runterschlucken? Uns liegt jetzt die Welt zu Füßen. Du und ich, wir werden uns ganz gemütlich einrichten, sobald das alte Mädchen unter der Erde ist und wir unser kleines Geschäft in New York abgewickelt haben. In dieser Hinsicht ist doch alles in Ordnung? Wir fahren nach Hause, du und ich und meine liebe verstorbene Gattin.«
    Zwei Tische weiter saß Cameron Wallace und starrte die beiden an. In seinen Augen lag etwas, das Honey nicht ganz verstand. Diese Augen glühten, sengten beinahe Löcher in den Hinterkopf des Amerikaners.
    Doherty trat ein, als Pamela Windsor gerade aufgesprungen war und dabei krachend den Tisch umgeworfen hatte. Champagner, Gläser und Sahnekuchen trafen die Gäste an den Nebentischen. Pamela heulte sich die Augen aus dem Kopf und sprintete auf den Ausgang zu.
    »Pammy!«
    Hamilton George hatte sich unsicher aufgerappelt und entschuldigte sich wortreich bei der Geschäftsführerin, während zwei Kellnerinnen emsig versuchten, das Durcheinander zu beseitigen.
    |323| Honey erreichte Pamela als Erste und tat ihr Möglichstes, um sie zu trösten.
    Dann kam Doherty, und völlig entsetzt folgte ihm Hamilton George auf den Fersen.
    »Was zum Teufel ist los, Pammy?«
    Honey hielt die junge Frau fest umarmt. »Na, na. Lassen Sie ruhig alles raus. So schlimm kann es doch nicht sein.«
    Aber es war so schlimm.
    Mit geröteten Wangen schien Pamela Windsor gleichzeitig zu heulen und zu lächeln. Mit flehendem Blick schaute sie den Mann an, der in ihrem Leben das Kommando übernommen hatte. »Es tut mir so leid, Hamilton. Ich kann wirklich nichts dafür. Das Bestattungsunternehmen hat einen Fehler gemacht. Sie haben den falschen Sarg eingeäschert.«
    Honey hielt die Luft an.
    An der Tür lauerte Cameron Wallace. Sein Gesicht verzog sich und war puterrot vor Wut. »Du Scheißkerl! Du dämlicher Scheißkerl!«
    Doherty rief Verstärkung herbei.
    Hamilton George versuchte wegzulaufen. Aus unerfindlichen Gründen rannte er in den Pump Room zurück. Wallace hielt ihn mit einem Rugby-Griff auf, von dem mancher Nationalverteidiger nur träumen konnte. Beide Männer gingen krachend zu Boden. Stühle und Tische flogen durch die Luft. Leute, die noch ihre Sahnetörtchen in der Hand hielten, versuchten sich in Sicherheit zu bringen.
    Wallace hatte Georges Hals mit den Händen umklammert und drückte zu.
    Eine Frau, die eine Teekanne in den verkrampften Händen hielt, schaute entsetzt auf die Streithähne. »Kann denn niemand versuchen, die beiden auseinanderzubringen?«
    Genau daran hinderte Doherty die Geschäftsführerin des Pump Room.
    »Die sollen sich müde toben. Die Verstärkung ist schon unterwegs.«
    Die Geschäftsführerin wirkte erleichtert.
    |324| Hamilton George hatte immer noch seine selbstgefällige Miene. »Konntest wohl das nötige Bargeld nicht aufbringen, Alter?«
    Cameron versuchte erneut, sich auf ihn zu stürzen, wurde aber von zwei Polizisten in Uniform daran gehindert, die soeben eingetroffen waren.
    »Ich habe dich überboten, du Scheißkerl! Von Rechts wegen haben die Filme mir gehört. Ich habe dafür alles riskiert. Alles!«
    Hamilton George lachte. »Nun, und jetzt hast du sie eben nicht, alter Junge! Asche. Mehr ist davon nicht übrig. Von den Filmen und von meiner teuren Verblichenen, nichts als Asche.«
    »Ich habe für diese Filme Menschen umgebracht!«
    Dieses Geständnis kam unerwartet. Es sei denn, man wusste, dass Cameron Wallace außer Geldverdienen noch eine andere Passion hatte: die
Titanic
.
    Honey schnalzte mit der Zunge. »Passt alles prächtig zusammen. Ihm gehören die Läden. Ihm gehören auch jede Menge andere Unternehmen, einschließlich einer Kopierfirma. Für manche Druckverfahren benötigt man Zyankali. Cameron Wallace kann alles kriegen, was er will.«
    »Dich eingeschlossen?«
    »Nee!« Sie schüttelte den Kopf. »Zu aalglatt für meinen Geschmack.«
    Doherty grinste. Er wirkte ziemlich abgerissen. Er hatte einen rauen Ton am Leib. Aber zum Teufel, er war ein ganzer Kerl. Und wer wollte schon mit einem Parfümflakon ins Bett gehen?
    »Na ja, manche Kerle sind so. Völlig versessen auf ihre äußere Erscheinung.« Er zuckte die Achseln in seinem
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