Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit
Autoren: Jean G. Goodhind
Vom Netzwerk:
an Arthur King herangetreten, hielt mit der einen Hand den Dolch fest umfangen, bereit, ihn seinem Opfer in den Hals zu stoßen.
    Plötzlich flog krachend die verspiegelte Tür auf. Gleichzeitig stürzte sich Doherty auf die beiden Männer. Glenwood wurde zur Seite geschleudert.
    Während Doherty und Glenwood miteinander rangen, kauerte Arthur King – der Mann, der sich als berühmter mittelalterlicher König produzierte – verstört in einer Ecke.
    Mit der Energie eines Wahnsinnigen hatte Glenwood die Oberhand über Doherty gewonnen und war drauf und dran, mit aller Kraft dem Polizisten den oberen Teil eines Fußblocks auf den Kopf zu schlagen.
    Auf der Suche nach einer Waffe probierte Honey, die Vitrinen zu öffnen, für den Fall, dass einer der hier ausgestellten Gegenstände – ein Morgenstern oder ein Dolch oder ein Schwert – nicht aus Plastik war. Sie hatte keinen Erfolg. Sie schaute sich nach etwas anderem um.
    Weit und breit kein Morgenstern, den sie herumwirbeln konnte – obwohl sie so sehr darauf gehofft hatte. Sie konnte sich das gut vorstellen: ein schwerer, harter Gegenstand, der an irgendwas hing, so dass man ihn um sich herumschwingen konnte.
    Da fiel ihr Blick auf das Kreditkartengerät. Sie stürzte sich drauf, riss es aus der Steckdose, wickelte sich das Kabel um die Faust und wirbelte die Maschine um ihren Kopf.
    Rums! Das Ding prallte mit einem beruhigenden, dumpfen Geräusch gegen Glenwoods Schädel.
    Rums! Noch einmal. Dann fiel klirrend der Dolch zu Boden.
    Doherty stürzte sich auf Glenwood, suchte in seinen Taschen nach Handschellen, fand aber keine.
    »Mist!«
    Honey deutete auf den Fußblock, die mittelalterliche Fußfessel. »Die ist zwar nur aus Plastik, aber …«
    Glenwood Halley wurde in die Fußfessel gesperrt. Doherty richtete sich auf und sah ziemlich zufrieden aus. »Das sollte reichen, bis die Polizei von Gwent kommt.«
    Mary Jane trat aus dem Dunkel auf der anderen Seite der offenen Spiegeltür.
    »He! Das war gutes Timing, was? Das Ding ist ein Spionspiegel, weißt du«, sagte sie und zeigte mit dem Daumen auf die weit offene Tür. »Ich wette, das hatten die im Mittelalter nicht.«
    »Das ist gegen Ladendiebe, wenn das Personal im Hinterzimmer ist«, erklärte Arthur King, dessen sonore Stimme ein wenig bebte, dessen Ego aber keinen Schaden genommen zu haben schien. »Die hatten sie damals auch nicht.«
    »Stimmt«, sagte Mary Jane. »Damals haben sie die Leute gebrandmarkt. Oder sie haben ihnen irgendwelche Körperteile abgeschnippelt, damit jedermann wusste, dass er es mit einem Schurken zu tun hatte. Das hätten sie allerdings mit diesem Kerl hier nicht gemacht. Den hätten sie gehängt, aufs Rad geflochten und gevierteilt. Was mich daran erinnert, dass ich wirklich Hunger habe. Hat jemand Lust, auf der Rückfahrt einen kleinen Halt für einen Big Mac einzulegen?«
    »Also habe ich mir meine Netzstrümpfe angezogen, die Füße in meine Killer-High-Heels gezwängt, und schon war ich zu allem bereit. Und was glaubst du, ich hab doch tatsächlich jetzt schon eine Laufmasche! Funkelnagelneu waren die!«, behauptete Doherty, der verzweifelt, aber vergeblich versuchte, Honeys Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Ich könnte mir nicht deine leihen und ein bisschen sexy Unterwäsche gleich dazu? Am liebsten wäre mir ja Schwarz, aber im Notfall nehme ich auch Scharlachrot.«
    Steve Doherty war ein prima Detektiv, der dafür bekanntwar, dass er Ergebnisse erzielte. Heute versuchte er, Honey mit einem guten Essen und hervorragendem Wein zu erfreuen. Und er wollte sich gern mit ihr unterhalten. Natürlich hatte er gemerkt, dass sie kein Wort von dem mitbekommen hatte, was er gerade gesagt hatte.
    »Honey, was ist los?«
    Honey starrte über den Rand ihres Weinglases hinweg, das sie wie auch die Meeresfrüchte Thermidor auf dem Teller kaum angerührt hatte.
    Doherty nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte es auf den Tisch.
    Heute Abend trug er, obwohl sie in einem sehr vornehmen Restaurant saßen, das schwarze Hemd offen und ohne Schlips, dazu eine schwarze Hose und schwarze Schuhe. Er kleidete sich beinahe immer in Schwarz. Als Honey ihn darauf hingewiesen hatte, war seine Antwort, dass er, wenn er nur eine Farbe zur Verfügung hatte, keine langen Entscheidungen vor dem Kleiderschrank fällen musste. Schwarz passte immer zu Schwarz. Wenn ihm nach Abenteuer zumute war, zog er allerdings gelegentlich auch Marineblau an.
    »Arabella Rolfe hat ihr gesamtes Vermögen ihrer Tochter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher