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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit
Autoren: Jean G. Goodhind
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diese Leute waren doch angeblich hyperempfindlich. Also mussten sie nicht nur Geister, sondern auch lebendige Menschen irgendwie wahrnehmen?
    Es waren nur noch wenige Leute im Burghof. Einige waren draußen im strömenden Regen zugange. Die Cutter schauten bereits die Aufzeichnung durch und bereiteten alles für den nächsten Tag vor, an dem sie mit dem Schneiden beginnen würden.
    Von Dunkelheit umgeben, sah Honey alle gut, aber niemand bemerkte sie. Sie hätte genauso gut selbst ein Schatten sein können. Plötzlich strich das helle Licht von Autoscheinwerfern schnell über die untere Hälfte der Turmruine. Man hörte das dumpfe Schlagen einer Autotür.
    Honey hatte keine Lust, noch länger zu warten, und machte sich auf den Weg hinunter in den Burghof. Sie fragte sich, wo zum Teufel Mary Jane abgeblieben war. Konnte die nicht einfach ein Nein akzeptieren und die Sache auf sich beruhen lassen?
    Auf einmal wurde es ungewöhnlich still auf dem Burghof. Alles war dunkel, nichts regte sich mehr. Bloß im Souvenirladen und im Kassenraum brannte noch Licht.
    Honey war nur noch etwa zehn Meter von der Ladentür entfernt, als sich von hinten ein Arm um ihre Taille legte und eine Hand ihr den Mund zuhielt.
    »Wir haben dein Auto gefunden.«
    Honey riss erstaunt die Augen auf. Obwohl völlige Dunkelheit herrschte und sie das Gesicht hinter sich nicht sehen konnte, war ihr klar, wer da stand. Diese Stimme erkannte sie sofort, und sie fühlte sich gleich geborgen.
    »Du hattest recht mit Adam Rolfe«, sagte Doherty leise. »Er hat seine Frau umgebracht. Und wir wissen auch, wer seinen Stiefsohn Sean Fox ermordet hat.«
    »Wenn also alles aufgeklärt ist, was machst du dann hier? Wer hat Sean Fox umgebracht?«
    »Adam Rolfe ist bei einem Autounfall mit Fahrerflucht ums Leben gekommen – haben wir jedenfalls gedacht, ehe die Polizei von Gwent einen Riesenbluterguss an seinem Nacken und ein goldenes Armband unter der Leiche gefunden hat.«
    Honey japste. »Nie wieder vertraue ich einem Immobilienmakler.«
    »Ich dachte, denen traut ohnehin niemand.« Doherty schien ernsthaft überrascht zu sein.
    Honey schaute zu dem hell erleuchteten Laden. »Ist er da drin? Das sind die einzigen Räume, wo noch Licht ist. Lass mich raten. Er ist auch hinter Arthur King her?«
    »Ich glaube schon.«
    »Also, ich irre mich nicht, wenn ich annehme …«
    »Sean Fox muss ihm gesagt haben, dass Arabella an dem besagten Abend einen Anruf erhalten hat, und er hat wohl angedeutet, dass ihr Mann am Telefon war.«
    »Und ich glaube, Sean hat ihm auch von einem Hellseher berichtet, auf den Arabella ganz scharf war … also hat Glenwood wahrscheinlich Sean umgebracht. Denn er wollte nicht, dass der verriet, dass er es auf Arthur King abgesehen hatte. Stimmt’s?«
    »Wir können das nur vermuten. Er war ja ziemlich verstört.«
    Honey machte eine Kopfbewegung zum Laden im Torhaus. »Er ist sicher da drin. Er muss da noch drin sein. Das Problem ist, Mary Jane ist auch da drin. Und der Regisseur.«
    »Aha.«
    »Eine kurze Zusammenfassung würde meine Vermutungen vielleicht ein wenig ordnen?«
    »Also: Gabriel Forbes hat Glenwood bedroht. Er sollte unverzüglich aufhören, seiner Frau, Sofia Camilleri, der Opernsängerin, nachzustellen. Wir haben Forbes befragt, der übrigens zufällig auch seltene Landkarten sammelt. Er hat zugegeben, sich Glenwood vorgeknöpft und ihn gewarnt zu haben. Wirmüssen allerdings davon ausgehen, dass unser Freund, der Makler, nicht annähernd so versessen auf die Diva Camilleri war wie auf Arabella.«
    »Also ist er jetzt da drin, und wir gehen da rein und schnappen ihn uns.«
    »Nein, ich gehe da rein und schnappe ihn mir. Du bleibst draußen.«
    »Nein.«
    Doherty war ein Mann, den sich die meisten Frauen gekrallt hätten, und viele Männer wären gern so wie er. Nur Honeys Mutter war immun gegen ihn. Aber, Junge, Junge, wenn sie ihn jetzt hätte sehen können! Er zögerte keine Sekunde und sah aus, als meinte er es ernst. Honey folgte ihm. Das wollte sie auf gar keinen Fall verpassen. Denn sonst hätte sie ja nicht mit seinen Großtaten angeben und eine lange Heldengeschichte erzählen können! Oder sein Vorgehen in jeder kleinsten Einzelheit mit ihm durchhecheln können, wenn sie einmal einen vertrauten Augenblick miteinander genossen.
    Glenwood Halley war so groß wie Arthur King. Hätte Arthur die gleiche Haarfarbe und den gleichen Teint wie Glenwood gehabt, sie hätten wie zwei Buchstützen ausgesehen.
    Arthur wirkte
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