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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit
Autoren: Jean G. Goodhind
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Römischen Bad.
    »Ist das wirklich dein Ernst, diese Idee mit dem Landhaushotel?«, fragte Doherty.
    »Ich glaube schon.«
    »Na, so sicher bist du wohl doch nicht.«
    »Ja und nein.«
    »Das klingt ziemlich unentschlossen.«
    »Ich habe einiges von Mary Jane gelernt. Ich warte auf ein Zeichen.«
    »Aha!« Er nickte weise, aber sein Mund verzog sich unmerklich zu einem schrägen Lächeln. »Tu, was du nicht lassen kannst«, sagte er und küsste sie auf die Stirn. »Wie wäre es aber in der Zwischenzeit mit ein wenig Aufmunterung für den Prop Forward?«
    Sein lüsterner Blick ließ sie beinahe wieder schwach werden. Sollte sie hier bei ihm bleiben? Sollte sie gehen? Sie wog die Alternativen ab. Das Green River Hotel gehörte ihr schon eine ganze Weile. Das Personal war loyal, sie stand auf freundschaftlichem Fuß mit ihren Leuten, und die nahmen sich nie etwas, das ihnen ihrer Meinung nach nicht zustand. Heute war Montag, da würde der Mann von der Reinigung kommen, die saubere Wäsche liefern und die schmutzige Bett- und Tischwäsche abholen. Außerdem würden die Müllmänner die Tonnen mit dem sorgfältig getrennten Müll leeren und mächtig Krach dabei machen, und Smudger, der Chefkoch, hatte seinen freien Tag. In den Gästezimmern und im Restaurant würde es ziemlich ruhig zugehen. Anna saß am Empfang, und Lindsey war Chefin vom Dienst. Was konnte da schon schieflaufen?
    »Ich nehme an, der Prop Forward hat jetzt lange genug auf der Ersatzbank gesessen und ist wieder bereit, sich ins Gewühl zu stürzen?«, fragte sie und legte den Kopf ein wenig schief.
    Lächelnd hakte Doherty seinen Finger unter das Laken. Es glitt in eleganten Falten zu Boden.
    »Korrekt.«

Zwei
    Cocktails beim Fackelschein, das hatte etwas wunderbar Dekadentes, umso mehr, wenn der Veranstaltungsort das Römische Bad war.
    Die lodernden Fackeln und der leicht schwefelige Geruch passten zum Anlass. Heute Abend fand hier eine Party statt, wo einst die obersten Zehntausend der Römer gebadet hatten, wo sie massiert und eingeölt wurden (und sonst noch einiges getan hatten, was ein braves Mädchen seiner Mutter niemals erzählen würde). Die besten Makler von Bath zahlten die Zeche. Keine gewöhnlichen Immobilienfritzen, sondern die Topmakler, allererste Sahne.
    Diese Herren, die Verkäufe von Gebäuden und Ländereien in der berühmten Stadt Bath vermittelten, die immerhin zum Weltkulturerbe gehörte, waren natürlich selbst auch aus der obersten Schublade. Nur selten ließen sie sich so weit herab, eine Liegenschaft anzubieten, die weniger als ein halbe Million Pfund wert war, und das auch nur, wenn der Verkäufer ein weit prächtigeres Anwesen erwerben wollte oder eins für einen Sohn oder eine Tochter gekauft hatte, die inzwischen die Universität verlassen und einen Job als Börsenmakler in London angetreten hatten.
    Top-Adressen, darum ging es hier. Ganz oben auf der Liste standen Herrenhäuser mit allem Komfort: mit Hubschrauberlandeplatz, Tennisplatz und Stallungen. Ebenso Anwesen, bei denen der Besitzer von Bord seiner Yacht im Mittelmeer mit einem einzigen Knopfdruck bequem die Klimaanlage und die Heizung steuern konnte.
    Für solche großartigen Objekte interessierte sich Honey nicht. Erstens konnte sie sich die nicht leisten, und zweitens hatte sie gerade mit Müh und Not gelernt, wie die Fernbedienungfür den Fernseher funktionierte, und machte lieber einen großen Bogen um jede Art von satellitengesteuerten Gerätschaften.
    Nein. Sie war auf der Suche nach einem leicht verfallenen Herrenhaus, das man zu einem Landhaushotel umbauen konnte. Wenn sie an ihre sehr bescheidenen Finanzen dachte, musste es ziemlich renovierungsbedürftig sein. Ein bereits vollständig hergerichtetes Hotel würde zu viel kosten.
    Im Grunde liebäugelte sie schon lange mit dem Gedanken an eine Veränderung. Mehr als ein bisschen Liebäugeln verband sie allerdings inzwischen mit Detective Chief Inspector Steve Doherty, dem unermüdlichen Liebhaber mit dem lässigen Kleidungsstil. Oh, und manchmal flirtete sie auch ein bisschen mit John Rees, der einmal in Los Angeles gelebt hatte und im Moment Besitzer eines Buchantiquariats in Bath war.
    Zu dieser Party war sie jedoch ohne männliche Begleitung gekommen. Doherty war ja beim Rugbytraining. Beim bloßen Gedanken daran musste sie lächeln, denn sie fragte sich, ob er nach den Stunden mit ihr überhaupt noch die Energie hatte, sich mit den Jungs auf dem Spielfeld zu prügeln.
    »Wer kommt denn alles zu
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