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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit
Autoren: Jean G. Goodhind
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wahr? Und was soll denn Lindsey auf dem Land tun? Die haben da nicht mal Starbucks. Und erst recht keine Clubs.«
    Honey verdrehte die Augen. »Mutter, es ist ja noch nichts entschieden. Ich rufe dich zurück.«
    »Ich finde, wir sollten jetzt miteinander reden. Wie wäre es, wenn ich vorbeikomme und mich selbst zu dieser kleinen Party einlade? Ich könnte doch sagen, dass ich mit dir zusammen eingeladen bin und du meine Karte hast?«
    Der Gedanke, dass ihre Mutter auftauchen und hier im Weg herumstehen würde, war Honey gar nicht recht.
    »Ich bin in Begleitung hier.«
    »Etwa mit dem Polizisten?«
    »Nein.«
    »Na, das ist ja ausnahmsweise eine gute Nachricht. Mit wem denn? Sag’s mir, und dann sehen wir mal, ob ich einverstanden bin. Ich könnte sogar noch mehr für dich tun. Mavis ist seit neuestem ganz begeistert von Tarot-Karten. Mary Jane hat ihr gezeigt, wie das geht. Sie kann dir die Karten legen und vorhersagen, was passieren könnte.«
    »Das weiß ich selbst.« Natürlich wusste sie das. Ein netter kleiner Flirt. Mehr nicht. Na ja, vielleicht nicht ganz klein. »Ich rufe dich zurück.«
    Sie beendete das Gespräch rasch, indem sie vorgab, dringend auf die Toilette gehen zu müssen, und noch dazu flunkerte, dass ihr Handy aufgeladen werden müsse.
    »Der Akku ist beinahe leer.«
    Auf hohen Absätzen über beinahe zweitausend Jahre alte Pflastersteine zu stöckeln, das war gar nicht so einfach. Zu Honeys großer Erleichterung waren wenigstens die Toiletten modern und hatten einen ebenen Boden. Dankbar verriegelte sie die Kabine und saß mit geschlossenen Augen da, den Kopf in die Hände gestützt.
    Beinahe wäre sie eingeschlafen, hätte da nicht plötzlich jemand die Eingangstür zum Toilettenbereich knallend zugeschlagen. Dann waren laute Frauenstimmen zu hören.
    »Arabella Rolfe, geborene Neville! Schätzchen, wie geht es denn unserer Zuckerfee? Versuchst du immer noch, deine Karriere wieder in Gang zu bringen. Jetzt musst du wohl feststellen, dass du einiges über dein Verfallsdatum raus bist?«
    Die Gehässigkeit in der Stimme war nicht zu überhören. Honey zwinkerte. Die Dame mit dem rosa Haarband musste wohl draußen vor der Kabine stehen.
    »Meine Liebe, Qualität und professionelle Arbeit setzen sich immer durch. Leute ohne jegliches Talent halten allerdings nie lange durch.«
    Die Antwort war mit mindestens genauso gehässiger Stimme gesprochen worden. Honey konnte sich gut vorstellen, dasssich hier Finger mit lackierten Nägeln wie Klauen verkrampften.
    »Nun, inzwischen sind ein paar frische Gesichter auf der Bühne erschienen, Baby. Ich hab dir gründlich die Schau gestohlen. Du bist weg vom Fenster, deine Karriere pfeift auf dem letzten Loch, genau wie du!«
    »Bilde dir bloß keine Schwachheiten ein!«
    »Und du mach dir nichts vor. Du bist erledigt, Arabella. Wie sagt man so schön: was vorbei ist, ist vorbei. Und du bist so was von vorbei. Ein Gespenst von gestern. Wenn du mich fragst, ich würde einen Exorzisten holen.«
    Die Frau, die Arabella hieß, reagierte rasch. »Wenn ich ein Gespenst bin, dann bist du ein lebender Alptraum, eine männergeile Schlampe.«
    »Und das aus deinem Mund, Schätzchen? Zahlst du eigentlich dem Mann von der Galerie immer noch Unsummen, damit er deine grauenhaften Gemälde ausstellt? Man munkelt, dass du ihm im Gegenzug sein Ego ein bisschen massierst – und nicht nur sein Ego, hört man. Weiß eigentlich Adam davon? Oder sollte ich mal bei ihm anrufen, Schätzchen? Ich könnte ihm eine Schulter bieten, an der er sich ausweinen kann – und mehr, wenn er will.«
    Ein Handy wurde eingeschaltet und meldete sich piepsend, dann hörte man ein Klappern.
    Honey vermutete, dass eine der Damen der anderen das Mobiltelefon aus der Hand gerissen und auf den gekachelten Boden geschleudert hatte, wo es klirrend über die Fliesen schlitterte. Honey war ganz Ohr. So ein Drama im wirklichen Leben war ja wesentlich spannender als jede Seifenoper.
    »Ich bring dich um, Arabella Rolfe!« Die Stimme war sehr schrill geworden.
    »Dazu hast du ja gar nicht den Mumm.« Die Antwort war eher ein Knurren.
    »Aber ich habe genug Geld und kann jemanden damit beauftragen. Ich kann zahlen. Das weißt du ganz genau!« DieStimme klang nun eine ganze Oktave tiefer, war bedrohlich geworden.
    Honey überlegte, dass jetzt der Augenblick gekommen war, sich einzuschalten. »Heute Abend wird hier niemand umgebracht«, erklärte sie laut aus ihrer Kabine heraus.
    Sobald sie die Spülung
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