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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall
Autoren: Granger Ann
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Die Worte waren heraus, bevor sie wusste, was sie da sagte. Alan beugte sich vor.
    »Was war das? Könntest du das wiederholen?« Meredith räusperte sich.
    »Sobald wir ein Haus für uns beide gefunden haben, werde ich dich heiraten.«
    »Einverstanden«, sagte Markby.
    »Ich nehme dich beim Wort.« Aus der Bamford Gazette, 1890

    KAPITEL 27
    DIE SZENERIE im Gerichtssaal und draußen auf der Straße nach William Price Oakleys Freispruch von der Anklage des Mordes an seiner Ehefrau glich einem Aufstand. Oakley und die Verteidiger, die seine Unschuld erklärt hatten, mussten durch einen Seiteneingang nach draußen geschmuggelt werden, um dem Mob zu entgehen. Die Menge hatte sich bereits früh eingefunden in Erwartung eines Schuldspruches. Als die Schaulustigen erfuhren, dass sie nicht bekommen würden, was sie wollten, schlug die Stimmung um. Als schließlich auch noch eine Droschke mit herabgelassenen Vorhängen vom Gelände des Gerichts wegfuhr, ging ein Aufschrei durch die Menge, dass William Oakley darin säße. Mehrere raue Burschen bewarfen die Kutsche mit aus der Straße gerissenen Pflastersteinen, und erst, nachdem sich herausstellte, dass der einzige Passagier an Bord die Hauptzeugin der Anklage war, Mrs. Martha Button, durfte das Gefährt unbehelligt weiterfahren. Dann machte sich eine große Anzahl von Constables daran, die Ordnung wiederherzustellen, und eine Reihe von Verhaftungen wurde vorgenommen. Endlich konnte der Mob überzeugt werden, dass William Oakley heimlich von Gerichtsbeamten weggeführt worden und weiteres Warten vergeblich war. Erst dann zerstreute sich die Menge wieder. Gegen eine Reihe der Verhafteten und an den Unruhen Beteiligten werden Verfahren wegen Landfriedensbruch und tätlichen Angriffs eröffnet.
    Der Urteilsspruch war am späten Vormittag erfolgt. Am frühen Nachmittag war Stanley Huxtable zurück in Bamford und lieferte seinen letzten Bericht über den Oakley-Prozess ab. Anschließend ging er mit der seltenen Aussicht auf einen freien Nachmittag nach Hause.
    Stanley war dem Tumult draußen vor dem Gerichtssaal nur knapp entronnen. Ein Wurfgeschoss hatte ihm den Bowler vom Kopf gerissen, und als er sich gebückt hatte, um den Hut aufzuheben, hatte er gesehen, dass das Wurfgeschoss ein halber Ziegelstein war. Hätte der Stein ein paar Zentimeter tiefer getroffen, hätte Stanley jetzt im Krankenhaus gelegen, wenn nicht schlimmer.
    Doch das waren die Gefahren, mit denen ein Reporter leben musste. Der Stein hätte ihn treffen können, doch er hatte ihn nicht getroffen. Stanley pfiff vor sich hin, während er die Straße entlangspazierte und überlegte, was er mit seinem unerwarteten freien Nachmittag anfangen sollte. Er hatte soeben beschlossen, dass er am Abend, ganz gleich, was sonst noch kommen mochte, ausgehen und eine anständige Mahlzeit zu sich nehmen würde, als er plötzlich wie angewurzelt stehen und ihm der Ton im Hals stecken blieb. Er schob den Hut in den Nacken, kratzte sich an der Stirn und murmelte:
    »Hoppla!«
    Eine Frau war aus dem Metzgerladen einige Meter vor ihm getreten und ging mit eiligen Schritten davon. Es gab in Bamford wahrscheinlich mehr als eine Frau, die Trauerkleidung trug, doch bestimmt hatten nicht viele davon so eine schlanke Figur oder bewegten sich mit so großer Eile. Stanley beschleunigte seine eigenen Schritte und folgte ihr.
    Manchmal spürt man, wenn man von jemandem verfolgt wird. Die junge Frau in Schwarz ging noch schneller. An einer Straßenecke hielt sie an und blickte sich um. Stanley sah nur den Schleier. Er wusste nicht, wie gut sie hindurchsehen konnte, doch er war ziemlich sicher, dass sie ihn bemerkt hatte. Sie rannte fast um die Ecke, und Stanley rannte hinter ihr her.
    Dort war sie, eilte die Straße hinunter, und der sperrige Weidenkorb im Arm behinderte ihr Fortkommen. In ihrer Eile wäre sie fast verunglückt. Ohne die nötige Vorsicht verließ sie den Bürgersteig, um die Straße zu überqueren, gerade als ein Fuhrmann die Zügel hob und seinen Tieren zuschnalzte.

    »Hey!«, brüllte Stanley. Die junge Frau blieb stehen, erkannte die Gefahr, in der sie schwebte, wollte zurückweichen und stolperte mit ihrem langen Rock über die Bordsteinkante. Sie musste ihren Korb fallen lassen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    Während Stanley zu ihr rannte, um ihr zu helfen, raffte sie sich auf und hielt zugleich mit einer Hand den Schleier vor ihrem Gesicht fest. Ihre Einkäufe lagen rings um sie herum
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