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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall
Autoren: Granger Ann
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erpressen? Vielleicht ist das der Grund, aus dem sie bei der ursprünglichen Gerichtsverhandlung geschwiegen hat? Nach ein paar Wochen schließlich ist sie zu William gegangen und hat ihm gesagt, dass sie die Beweise hätte, die zu seiner Verurteilung führen würden. William wusste, wenn er sie einmal bezahlte, wäre er für immer in ihrer Gewalt. Er musste sie loswerden. Doch er konnte sich keine weitere Tote in seinem Haus erlauben; das hätte das Misstrauen noch weiter geschürt. Doch er konnte sie diskreditieren. Er wusste, wenn er sie aus seinen Diensten entließ, würde alles, was sie später sagen würde, nach den Worten einer rachsüchtigen Bediensteten klingen. Es war ein gewagtes Spiel, doch wir wissen, dass William ein Spieler war.«
    Er nahm sein Magazin wieder zur Hand.
    »Andererseits war Cora Oakley vielleicht wirklich süchtig nach Laudanum. Vielleicht ist sie wirklich unter dem Einfluss der Droge aus dem Bett gestolpert, hat die Lampe heruntergerissen und ist durch die Flammen zu Tode gekommen. Immerhin kam die Jury damals zu genau diesem Schluss. William wurde freigesprochen. Du denkst vielleicht, man hätte ihn hängen sollen – es hätte auf lange Sicht viel Ärger erspart, wenn sie ihn gehängt hätten! Aber du willst bestimmt nicht, dass ein Unschuldiger an den Galgen geschickt wird, nur um eine Menge Ärger zu sparen, oder?«

    »Nein, vermutlich nicht.«
    »Nur vermutlich?«, fragte er grinsend.
    »Du weißt schon, was ich meine!« Sie tippte auf den Deckel der Schachtel.
    »Wenn schon nichts anderes, dann ist dieses Material allein wegen der Notizbücher des Reporters lesenswert. Ein junger Mann namens Stanley Huxtable.« Sie lächelte.
    »Die Notizbücher enthalten ihr eigenes Geheimnis.« Als sie seine fragend erhobenen Augenbrauen bemerkte, fügte sie erklärend hinzu:
    »Auf einer Seite hat er eine Skizze von einer Frau in voller Trauerkleidung angefertigt, und darunter hat er geschrieben: Wenn du in Bamford wohnst, werde ich dich finden. Was hältst du davon? Es scheint nichts mit der Gerichtsverhandlung zu tun zu haben.«

    »Vielleicht hat er sich verliebt?«, schlug Markby hinter seinem Magazin vor.
    »Die Menschen haben sich schon an seltsameren Orten als in einem Gerichtssaal ineinander verliebt. Während einer Verhandlung schäumen die Emotionen hoch. Vielleicht hat sich dieser Stanley Huxtable mitreißen lassen.«
    Sie schwieg eine ganze Weile. Schließlich fragte sie:
    »Alan …?«
    Er senkte das Magazin und blickte sie misstrauisch an. Sie saß dort mit der Schachtel voller Unterlagen auf den Knien und wirkte ganz untypisch nervös.

    »Ich habe nachgedacht«, sagte sie.
    »Ich habe überlegt, dass es am besten ist, wenn ich für eine Weile in mein eigenes Haus in der Station Road zurückkehre.«

    »Oh«, sagte er mit tonloser Stimme.
    »Ich verstehe.«
    »Nein!«, widersprach sie hastig.
    »Es hat nichts damit zu tun, dass ich die Vorstellung von einem gemeinsamen Heim abschreibe! Es geht nur nicht in diesem Haus, weil es deins ist, und es geht nicht in der Station Road, weil es meins ist! Ich fühle mich bei dir wie eine Besucherin, und du würdest dich bei mir genauso fühlen! Wir haben gesagt, wir suchen gemeinsam nach einem Haus, und das werden wir auch. Sobald wir es gefunden haben, ziehen wir ein, und es wird unser Haus sein, nicht deins und nicht meins. Wir fangen quasi ganz von vorne an. Ich werde mein Haus weiter zum Verkauf anbieten, für den Fall, dass sich jemand dafür interessiert. Und falls jemand es kaufen möchte, werde ich erneut darüber nachdenken – das heißt, falls wir bis dahin nichts anderes gefunden haben.«
    »Ich dachte, du wolltest nicht wieder in der Station Road wohnen, nachdem die rachsüchtige Bethan Talbot es verwüstet hat?«
    »Wollte ich auch nicht. Aber jetzt, nachdem Minchin und Hayes darin gewohnt haben, ist es nicht mehr so schlimm. Sie bilden eine Art Puffer zwischen mir und dieser Geschichte. Ich bitte dich nicht, mich zu verstehen, weil ich sehe, dass du es nicht tust. Aber ich … ich kann mich hier einfach nicht entspannen.«
    »Nicht hier oder nicht bei mir?« Sie spürte den Ärger in seiner Stimme.
    »Ich will mich nicht mit dir streiten. Wir müssen uns einfach ein wenig mehr mit der Suche nach einem Haus beeilen.«
    »Ich habe die Nase bald gestrichen voll davon!«, brach es plötzlich aus ihm hervor.
    »Warum können wir nicht endlich heiraten?«
    »Also schön, sobald wir ein Haus gefunden haben, werden wir heiraten.«
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