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Mord mit Gruener Soße

Mord mit Gruener Soße

Titel: Mord mit Gruener Soße
Autoren: Andrea Habeney
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Main. Oder springt rein und kommt in eine Schiffsschraube.“
    „ Die Körperteile waren in einer Tüte.“
    „ Okay, das ist ein Argument.“
    Sie fuhren über die Miquel allee stadtauswärts auf die A 66 und über Höchst Richtung Griesheim.
    Am Mainufer war die Hölle los. Boote der Feuerwehr und der Wasserschutzpolizei suchten die Ufer ab. Kollegen vom Griesheimer Revier hatten die Fundstelle weiträumig abgesperrt und befragten Zeugen. Ein Fotograf machte Aufnahmen und der Gerichtsmediziner Dr. Schwind, von allen Prof genannt, beugte sich über einen blauen Müllsack. Hinter der Absperrung standen an die zwanzig Passanten und reckten die Hälse.
    Sascha und Logo bahnten sich einen Weg durch die Menge und wiesen sich bei dem Beamten an der Absperrung aus. Er zeigte zum Mainufer, ein Stück entfernt von der Fundstelle.
    „ Kommissar Winkler spricht gerade mit dem Angler, der die Teile gefunden hat.“
    Logo sah in die angegebene Richtung. Winkler war schon älter und offensichtlich gutem Essen sehr zugetan. Ein beachtlicher Bauch wölbte seine Uniformjacke nach außen.
    Woslowski stand ihm , was den Bauch anbelangt, in nichts nach, schien jedoch deutlich jünger zu sein. Logo schätzte ihn auf Mitte fünfzig.
    Er winkte Sascha, ihm zu folgen, lief zu den beiden Männern und stellte sich vor.
    „ Tach Kollege “, sagte Winkler, „Herr Woslowski hier hat beim Angeln die Tüte entdeckt, sie herausgezogen und geöffnet. Als eine Hand zum Vorschein kam, hat er uns gleich angerufen. Mehr kann er uns nicht sagen.“
    Logo nickte. „ Wie muss ich mir das vorstellen? Kam die Tüte angeschwommen oder hing sie schon am Ufer?“
    Woslowski wirkte fahrig. Er befeuchtete mehrmals die Lippen, bevor er endlich anfing zu sprechen. „Die kam angeschwommen. Ein Lastschiff ist kurz vorher vorbeigekommen. Das macht riesige Wellen.“
    Logo betrachtete ihn einen Moment nachdenklich. Dann winkte er Winkler zur Seite. „Warum ist der so aufgeregt?“
    Winkler grinste. „Weil er hier nicht angeln darf. Viel zu gefährlich wegen der Staustufe. Ist nicht das erste Mal, dass er erwischt wird. Diesmal dürfte der Angelschein weg sein.“
    „ Verstehe. Kann man Fische aus dem Main überhaupt essen?“
    „ Klar, der ist wieder recht sauber. Ich angel selbst ganz gerne mal. Natürlich nur, wo´s erlaubt ist“, fügte er schnell hinzu.
    „ Klar“, meinte Logo mit einem Augenzwinkern. Er wandte sich an Sascha, der immer noch hinter ihm stand. „Lass uns zum Fundort gehen und mit dem Prof reden.“
    Sie gingen hinüber und sahen einen Moment zu, wie Dr. Schwind, der nicht gerade für sein ausgeglichenes Temperament bekannt war, mit einem zangenartigen Instrument in der Tüte herumstocherte. Wie immer war er wie aus dem Ei gepellt. Seine beige Hose wies bereits Grasflecke am unteren Rand auf und seine Wildlederschuhe waren schlammig.
    Logo räusperte sich vor sichtig.
    Der Prof sah nicht ein mal auf, sondern knurrte unwirsch: „Was?“
    „ Können S ie uns schon irgendwas sagen?“
    „ Kann hier ja nicht alles auspacken wie im Supermarkt an der Kasse. Auf jeden Fall eine Männerhand. Das andere fühlt sich an wie ein Ellbogen. Die Tüte war zugeknotet und ist wegen der entstandenen Gase geschwommen. Schwer zu sagen wie lange.“
    Logo war baff. So redselig war der Gerichtsmediziner sonst nie. Das mu sste er ausnutzen. „Wann können Sie uns mehr sagen?“
    Jetzt stand der Prof ächzend auf und sah ihn von oben bis unten an. „Nachdem das Zeugs im Institut ist und meine Sachen in der Reinigung. Wo ist Frau Becker?“
    Logo konnte dem Themawechsel nicht so schnell folgen , aber Sascha bemerkte hilfreich: „Los Angeles.“
    Der Prof schnaubte : „Blödsinn, was will sie denn da?“ Er drehte sich zu seinem Assistenten um. „Einpacken! Und nichts verlieren!“ Dann stapfte er grußlos davon Richtung Auto.
    Logo trat ans Wasser. Das kleine Boot der Feu erwehr legte gerade an. „Könnt ihr mich übersetzen? Ich würd gerne mit den Kollegen von der Wasserschutz-Polizei sprechen.“
    „ Klar , springt rein.“
    Sie kletterten an Bord und kurz darauf ging das Boot längsseits des Polizeibootes „Hessen 6“. Sascha guckte unglücklich.
    „ Wie das schaukelt. Da soll ich hochklettern?“
    „ Hochheben kann ich dich nicht “, grinste Logo. An Bord erwartete sie ein junger Kollege. „Moin, Frühauf mein Name. Wie kann ich helfen?“
    Logo kratzte sich am Kopf. „Mir ist nicht klar, wie diese Tüte hierher kommt. Wie weit schwimmt
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