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Mord mit Gruener Soße

Mord mit Gruener Soße

Titel: Mord mit Gruener Soße
Autoren: Andrea Habeney
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zukommen lassen können?
    Ihre Kollegen Logo Stein und Sascha Meister hatten sich der Aufgabe verschrieben, sie zu beschützen, doch konnten sie nicht Tag und Nacht um sie herum sein. Staatsanwalt Biederkopf, mit dem sie schon in mehreren Fällen zusammengearbeitet hatte, nahm ebenfalls regen Anteil. Er war es gewesen, der sie nach ihren körperlichen und seelischen Verletzungen überredet hatte, in den Polizeidienst zurückzukehren. Sie wusste oder vielmehr vermutete, dass er mehr in ihr sah als eine Arbeitskollegin. Doch beiden war klar, dass sie noch lange nicht für eine neue Beziehung bereit sein würde.
    Ihm ha tte sie den Urlaub zu verdanken, den sie heute antrat. Wenn sie nicht noch in letzter Minute einen Rückzieher machen würde. Der Gedanke, einfach wieder aus dem Flughafen hinaus zu spazieren, war verführerisch.
    Eigentlich sollte Biederkopf heute hier sitz en. Doch er war vor knapp zwei Wochen mit dem Fahrrad so unglücklich gestürzt, dass er sich den rechten Knöchel gebrochen hatte. Schon nach zwei Tagen war er mit einer Gehhilfe wieder im Polizeipräsidium erschienen. Doch eine Rundreise durch den Südwesten der USA, wie er sie geplant hatte, schien in diesem Zustand nicht empfehlenswert.
    Vor knapp zwei Wochen, es war morgens kurz nach neun und Jenny saß gerade mit ihren Kollegen in einer Besprechung, rief Biederkopf an und bestellte sie in sein Büro. Jenny ahnte nichts Gutes, als sie eintrat und vor seinem Schreibtisch Platz nahm.
    „ Frau Becker“, begann er gewichtig und lehnte sich vor. „Ich habe eine prächtige Idee.“ Jenny schluckte. Sie hatte gewisse Zweifel, dass sie die Idee genauso prächtig finden würde.
    „ Ich habe mir Ihre Personalunterlagen kommen lassen.“ Sie blickte ihn verwirrt an, doch Biederkopf sprach ungerührt weiter. „Wenn ich das richtig sehe, hatten Sie seit fast eineinhalb Jahren keinen Urlaub.“ Er hob abwehrend die Hand. „Nein, Ihre Krankenzeit zählt nicht. Ihnen stehen tatsächlich noch über dreißig Urlaubstage zu.“
    Jenny wusste, dass er recht hatte, aber Urlaub ? Allein zu Hause sitzen und grübeln. Nein, da ging sie lieber arbeiten und war beschäftigt.
    Biederkopf lehnte sich weiter vor. „Ich weiß genau, was Sie jetzt denken. Aber mir geht es nicht einfach nur darum, Ihnen freizugeben.“
    „ Nicht?“, warf Jenny verwirrt ein.
    „ Nein, ich will Sie auch noch wegschicken.“
    „ Wegschicken?“, echote sie und kam sich dabei vor wie ein Papagei.
    „ Sie wissen doch, dass ich eine Reise geplant hatte. Eine USA-Reise, um genau zu sein. Ich liebe den Südwesten. Waren Sie schon einmal da?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „ Nun, dann wird es Zeit. Ich kann ja nicht fahren und wenn ich die Reise so spät storniere, fallen horrende Gebühren an. Wie wäre es, wenn Sie statt meiner fahren? Und bitte“, fügte er hinzu, als sie zum Sprechen ansetzte, „überlegen Sie es sich erst einmal, bevor Sie ablehnen. Urlaub machen Sie, das ist eine Dienstanweisung. Und wäre es dann nicht schöner, ihn mit einer tollen Rundreise zu verbringen? Und außerdem wären Sie hier aus dem Schussfeld. Die Sache mit den Briefen geht mir nicht aus dem Kopf.“
    „ Aber …“, meinte Jenny hilflos.
    „ Nichts aber! Sie werden sehen, es wird Ihnen gefallen. Die Rundreise dauert nur zwei Wochen und findet in einer geführten Kleingruppe statt. Nichts mit Bussen und Massentouristik. Übernachtet wird nur in ausgesuchten Hotels. Ist extra gedacht für Singles. Sie müssen sich um rein gar nichts kümmern, alles durchorganisiert. Das Ganze ist zwar recht teuer, aber ich weiß, dass Sie es sich leisten können. Und es würde Ihnen bestimmt gut tun.“
    Jenny schüttelte den Kopf. Sie fühlte sich überrum pelt. „Darf ich erst mal drüber nachdenken? Wann soll die Reise denn losgehen?“
    „ In knapp zwei Wochen. Hier sind die Unterlagen. Schauen Sie in Ruhe rein. Aber bitte sagen Sie mir bis Ende der Woche Bescheid. Ich muss ja ansonsten stornieren. Und das wäre wirklich schade.“
    Jenny hatte die Unterlagen genommen und war kopfschüttelnd in ihr Büro zurückgegangen. Logo und Sascha, ihre Kollegen, bestürmten sie und wollten wissen, was der Staatsanwalt von ihr gewollt hatte. Natürlich fanden die beiden die Idee toll.
    „ D er Biederkopf ist immer für eine Überraschung gut!“, meinte Logo und der große schlanke Sascha nickte dazu wie ein Wackeldackel.
    „ T olle Idee. Es wird sowieso Zeit, dass du mal Urlaub machst. Und so ne Reise, Mensch, da
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