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Mord mit Gruener Soße

Mord mit Gruener Soße

Titel: Mord mit Gruener Soße
Autoren: Andrea Habeney
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ein, eher sogar auf ihr eigenes Alter, Mitte vierzig, enthielt sich aber einer Antwort. Stattdessen nickte sie nur unbestimmt und aß weiter.
    „ Schaun Sie, da ist der Junge. Wie heißt er?“
    Sie blickte sich um. „Wolfgang?“
    „ Genau. Ist bestimmt das erste Mal von zu Hause weg.“ Johann reckte den Kopf und stand sogar auf, um besser sehen zu können. „Steht am Militärstand. Scheint ihn ja sehr zu interessieren.“
    Jenny seufzte. Hoffentlich hatte sie ihn nicht den Rest der Reise an der Backe. In diesem Moment fiel ein Schatten über sie. „Darf ich?“
    „ Markus“, meinte sie erfreut. „Klar, setz dich!“
    Er hatte ein Tablett in der Hand, auf dem ein großes Stück Käsekuchen neben einem Pott Kaffee stand.
    Johann nickte ihm gnädig zu. „Ist aber nicht gesund das süße Zeugs.“
    Jenny blickte an Markus herunter, der mit etwa einem Meter achtzig Größe sicher nicht mehr als siebzig Kilo auf die Waage brachte.
    Markus lächelte freundlich. „Bei mir setzt nichts an.“ Er genehmigte sich einen großen Bissen. „Und? Wie ist euer erster Eindruck von den USA?“
    Bevor Jenny antworten konnte, legte Johann schon los. Ausführlich erklärte er Markus, was ihm in den paar Stunden seit seiner Ankunft alles negativ aufgefallen war, und schloss: „Und alle lächeln einen an. Weiß man ja, dass das nicht echt ist. Wollen nur Trinkgeld. Nicht, dass ich aufs Geld schauen müsste.“
    Jenny verdrehte die Augen, ohne dass es einer der beiden sah. Was für ein Kotzbrocken. Markus nahm das Ganze gelassen. Er hatte sicher schon die verschiedensten Gäste bei seinen Touren dabei gehabt und war abgehärtet. Freundlich hörte er Johann zu und nickte ab und zu verständnisvoll.
    Je nny schaute den vorüberlaufenden Leuten zu und ihre Gedanken drifteten ab. Sie saß tatsächlich mitten in Los Angeles. Wer hätte das vor ein paar Wochen gedacht? Was wohl die Kollegen in Deutschland gerade machten? Ob es interessante Fälle gab? Sie hatten ihr untersagt anzurufen, zumindest nicht dienstlich, aber sie konnte ja mal einfach so….
    Sie schaute auf die Uhr. Hoffentlich ging es bald weiter. Sie hätte sich zwar gerne auf dem Markt weiter umgeschaut, befürchtete aber, dass Johann ihr folgen würde. Jenny war erleichtert, als Markus vorschlug, gemeinsam zum Van zurückzulaufen. Den Nachmittag wollten sie am Venice Beach verbringen, von dem sie schon so viel gehört hatte.

Mittwoch, Frankfurt

    Während Jenny in Los Angeles in der Sonne saß, regnete es in Frankfurt Bindfäden. Logo und sein junger Kollege Sascha hatten sich hingesetzt, um anstehende Schreibarbeiten zu erledigen, starrten stattdessen jedoch missmutig aus dem Fenster.
    „ Da wird man ja trübsinnig“, murrte Logo.
    Sascha nickte, zog seine Schreibtischschublade auf und wühlte darin herum.
    „ Du hast doch nicht schon wieder Hunger?“, meinte Logo.
    Ertappt zog Sascha die Hand zurück. „Hab nur einen anderen Stift gesucht“, meinte er entrüstet.
    „ Wer´s glaubt“, konterte sein Kollege und seufzte tief. „Nicht auszuhalten, das Wetter. Sowas nennt sich Sommer. Ich glaub, ich lass das mit dem Bootskauf.“
    „ Bootskauf? Außerdem ist es Herbst.“
    „ Hab mir ein kleines M otorboot angeschaut. Wollte ich immer schon haben. Ist gar nicht so teuer. Bis zum Wochenende hab ich Bedenkzeit.“
    „ Kostet das nicht einen H aufen Unterhalt? Und Sprit?“
    „ Geht so. Billig ist es nicht bei den momentanen Spritpreisen. Der Liegeplatz ist das kleinere Problem. Liegt im Polizeisportverein am Niederräder Ufer und da könnte es auch bleiben.“
    „ Und was sagt deine Freundin dazu?“ Eine lange Pause entstand. „Ach die.“
    Sascha blickte überrascht auf. „Dicke Luft?“
    Logo wand sich etwas. „Momentan läuft’s nicht so gut. Naja, schon etwas länger, ehrlich gesagt.“
    Sascha war zwar neugierig, wollte aber nicht weiter nachbohren. „Kommt vor“, war sein einziger Kommentar und Logo ließ es dankbar auf sich beruhen.
    Das Telefon klingelte und beide griffen danach. Sascha war schneller.
    Ich werd alt, dachte Logo missmutig.
    Sas cha hörte aufmerksam zu und nickte dann, „Wir sind unterwegs.“
    Hoffnungsvoll blickte Logo auf.
    „ Ein Angler hat Leichenteile im Main gefunden. Ist noch unklar, ob es sich um Mord handelt, aber wir sollen uns das mal anschauen.“
    „ Na, dann nichts wie los“, meinte Logo, „besser als hier rumzuhocken, auch wenn´s regnet. Wieso denken die an Mord? Fällt doch alle Nase lang jemand in den
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