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Mord mit Gruener Soße

Mord mit Gruener Soße

Titel: Mord mit Gruener Soße
Autoren: Andrea Habeney
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Wecker klingelte.

Los Angeles , nächster Morgen

    Als Jenny um 7.20 Uhr die Hotel-Lobby betrat, standen ihre Mitreisenden bereits an der Frühstücks-Theke.
    Wie in den meisten amerikanischen Hotels gab es auch hier kein Frühstück im europäischen Sinn , sondern nur Kaffee und Muffins. Jenny war das recht. Sie frühstückte sowieso meistens nicht, ihre Mitreisenden schauten jedoch teils suchend, teils unglücklich. Jenny blieb an der Kaffeemaschine stehen und Kevin gesellte sich zu ihr.
    „ Normalerweise lebe ich ja gesund , aber morgens brauch ich erst mal kannenweise schwarzen Kaffee!“, gähnte er.
    „ Geht mir auch so“, lächelte Jenny. „Auf feste Nahrung kann ich bis mittags gut verzichten.“
    „ Ich auch. Während der Stadtrundfahrt sollten wir später was finden.“
    Jenny nickte. S ie schwiegen eine Zeit lang, während sie Kaffee tranken, und schauten dem Treiben in der Hotelhalle zu. Walli saß in einem Sessel und kontrollierte ihr Make-up. Wolfgang rührte unglücklich in seiner Tasse und sah recht verloren aus.
    Mandy und Irmtraud unterhielten sich angeregt. Worüber wohl, überlegte Jenny. Zwischen den beiden schien es so gar keine Gemeinsamkeiten zu geben. Kurz vor acht tauchte Markus in der Halle auf und trieb seine Schäfchen zusammen. Der knallrote Van wartete direkt vor der Tür, das Gepäck war schon im Hänger verstaut. Kurz gab es Gerangel um die Plätze. Da niemand vorne bei Markus sitzen wollte, stieg Jenny ein. Von dort hatte man den besten Blick.
    Sie fuhren zur Olvera Street, einem der ältesten Teile von L.A.. Mexikanische Geschäfte und Lokale reihten sich aneinander und sie bummelten an den Schaufenstern entlang. Danach besichtigen sie die Hollywood Bowl, den Rodeo Drive und Hollywood selbst. Markus erzählte ausführlich über Geschichte und Sehenswürdigkeiten.
    Die Unterhaltung zwischen den übrigen Mitreisenden kam schleppend in Gang. Walli kommentierte alles freizügig, Mandy beschränkte sich auf Kaugummi kauen und Irmtraud auf zustimmendes Nicken zu allem und jedem. Die drei Männer beäugten sich misstrauisch. Johann war ausgesprochen charmant zu Jenny, ignorierte Kevin und konnte mit Wolfgang ganz offensichtlich nichts anfangen.
    Als g eschickter Tourguide verstrickte Markus die Teilnehmer immer wieder in Gespräche, sodass sogar der schüchterne Wolfgang ab und zu seine Meinung äußerte.
    Um die Mittagszeit machten sie an einem großen Markt halt, wo neben allen möglichen Waren auch Imbissstände aller Art aufgebaut waren. Sie verabredeten, sich in zwei Stunden wieder am Parkplatz zu treffen, und zogen ohne ihren Guide los. Beim Schlendern teilte die Gruppe sich nach und nach auf und Jenny fand sich auf einmal allein mit Johann. Wie schon abends zuvor war er lässig und angeberisch gekleidet. Am Handgelenk trug er eine Rolex, die, wenn sie echt war, ein Monatsgehalt von Jenny kostete.
    „ M exikanisch?“, fragte er und wandte sich ihr zu.
    Jenny hatte gar nicht vor mit ihm zu essen. Von allen Teilnehmern fand sie ihn am unsympathischsten. Aber sie konnte kaum ablehnen, ohne unhöflich zu sein. Und sie musste noch fast zwei Wochen mit dem Mann verbringen. Also nickte sie ergeben. „Mexikanisch wär prima.“
    Er griff sie am Ellbogen und schob sie durch das Gedränge in Richtung eines Standes, dessen grün-weiß gestreifte Markise für mexikanisches Essen warb.
    Ganz Kavalier bestellte er für sie und zahlte auch trotz ihres Protestes. Mit Enchiladas und Cola setzten sie sich an einen der Tische.
    „ Und?“, e r lehnte sich vor, „was hältst du von unserer kleinen Gruppe?“
    Jenny hob die Achseln. „Ist noch zu früh, um etwas zu sagen. Wir kennen uns ja kaum. Ganz nett auf den ersten Blick.“ Sie strich sich die kurzen blonden Haare aus dem Gesicht und biss in ihre Enchilada.
    Er folgte ihrem Beispiel. „Diese Mandy is ja ein heißer Feger. Warum wohl macht die so ne Reise?“
    Jenny antwortete nicht und aß weiter. Allerdings hatte sie sich die Frage auch schon gestellt.
    Johann schwadronierte weiter. „Dass die das bezahlen kann. Und diese Irmtraud. Das Mauerblümchen. Hat wahrscheinlich ewig gespart. Vielleicht sucht sie nen Mann. Hat sie wohl Pech. Die Auswahl is ja klein.“
    „ Wieso? Sind doch drei Männer dabei? Plus dem Guide.“
    „ Kommt ja wohl kaum jemand infrage. Alle zu jung. Die Irmtraud ist doch mindestens, na mindestens vierzig. Wir sind ja alle viel jünger.“
    Jenny schätzte ihn trotz seines gestylten Äußeren auch nicht jünger
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