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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels
Autoren: Robin Cook
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die Anwälte, die sich auf ärztliche Kunstfehler spezialisiert haben, im selben Bett wieder, weil beide Interessengruppen jegliche Reformen zur Gesetzgebung über ärztliche Kunstfehler abwenden wollten. Ich meine, die Ziele unterschieden sich zwar leicht – die Gesundheitsfürsorgebetriebe wollten keine Änderungen, damit sie nicht belangt werden konnten, und die Anwälte wollten keine Änderungen, weil unter anderem ihre Einnahmen in Schmerzensgeldprozessen beschnitten oder ihr Erfolgshonorar gänzlich unter den Tisch fallen würde. Beide Gruppen haben Lobbyisten beschäftigt, die dafür sorgen sollten, dass sich die Gesetzgebung nicht ändert, und das hat sie zusammengebracht. Dass die beiden also unverhofft im gleichen Bett aufgewacht sind, hat zu einer paradoxen Symbiose zwischen den beiden Interessengruppen geführt. Wie das passiert ist, bleibt noch offen, aber bei AmeriCare muss jemand gemerkt haben, dass man die zwielichtigen Dienste dieses Robert Hawthorne in Anspruch nehmen könnte, da zumindest einige seiner Kontaktpersonen – wie könnte man sagen? – Psychopathen oder Soziopathen waren, die einen Mord begehen konnten, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen.«
    »Der neuste Begriff ist ›antisoziale Verhaltensstörung‹«, korrigierte Laurie ihn.
    »Ja gut, von mir aus«, meinte Lou. »Jedenfalls war einer – oder mehrere – der AmeriCare-Bürokraten daran interessiert, die unrühmliche Truppe an medizinischem Fachpersonal anzuzapfen, die die Kanzlei für ihre eigene Geschäftstätigkeit aufgebaut hatte. Dadurch war AmeriCare in der Lage, einen Eliminierungsplan für Mitglieder umzusetzen, bei denen das hohe Risiko bestand, dass sie Millionen Dollar für Spezialbehandlungen und Therapien kosten würden, Kosten, die die Versicherungsbeiträge in die Höhe treiben würden. Ich meine, so krank sich das auch anhört, irgendwie ergibt das Sinn.«
    »Mein Gott!«, wiederholte Jack. »Das ist ja fast so, wie ich befürchtet habe, nur ein paar Nummern größer.«
    »Soll ich weitererzählen?«, fragte Lou, nachdem er sich vergewissert hatte, dass niemand sonst zuhörte. »Ob es eine weitere Zusammenarbeit in der Art gab, dass die auf Kunstfehler spezialisierten Anwälte die Todesfälle zu ihrem Vorteil nutzten, indem sie die nächsten Verwandten überredeten, die beteiligten Ärzte zu verklagen, wissen wir nicht. Bisher ist uns nur ein Fall mit einem Arzt aus dem St. Francis Hospital bekannt.«
    »Aber jetzt, da man weiß, dass es um Mord geht, wird diese Klage bestimmt fallen gelassen«, gab Jack zu bedenken.
    »Kann sein«, meinte Lou. »Aber darauf würde ich nicht wetten, weil der Täter vom Krankenhaus angestellt war.«
    »Also, auf welchem Stand sind die Ermittlungen derzeit?«, erkundigte sich Laurie.
    »Im Moment wird in denjenigen Krankenhäusern Jagd auf die vielen Jasmine Rakoczis gemacht, in denen ähnliche Todesfälle aufgetreten sind. Es besteht die Hoffnung, dass der eine oder die andere von ihnen geschnappt wird, um dann als Kronzeuge aufzutreten. Vielleicht fällt damit das ganze Kartenhaus in sich zusammen.«
    »Wurde aufgrund der Zeugenaussage von David Rosenkrantz schon jemand angeklagt?«, fragte Laurie.
    »Nur Robert Hawthorne, der nicht redet und sogar gegen eine ansehnliche Kaution freigelassen wurde«, erklärte Lou. »Leider war Rosenkrantz über die ganze Operation nicht sonderlich weit auf dem Laufenden. Er wusste nur, dass sein Chef Robert oft in die Kanzlei ging, aber nicht, wen er dort getroffen hatte oder worüber geredet wurde.«
    »Von AmeriCare wurde niemand angeklagt?«, erkundigte sich Jack wehmütig.
    »Noch nicht«, gab Lou zu. »Aber wir hoffen, dass es bald so weit ist.«
    »Was für ein Albtraum«, sagte Laurie und erschauderte, als sie sich an ihr Martyrium im Krankenhaus erinnerte.
    »Hey!«, rief Lou mit Blick auf das hohe Glas, als würde er es zum ersten Mal sehen. »Das ist ja Sekt.« Er hob die Flasche aus dem Eiskübel. »Ich weiß nicht, warum ich mir das Etikett überhaupt anschaue, ich kann eine Marke ja nicht von der anderen unterscheiden.« Er drückte die Flasche zurück in den Kübel. »Was ist das hier eigentlich? So was wie eine Feier?«
    »So ähnlich«, antwortete Laurie und lächelte Jack an, der die Augenbrauen hob, als handle es sich um ein Geheimnis.
    »Also los, raus mit der Sprache!«, forderte Lou und blickte zwischen den beiden hin und her.
    »Na ja, das ist keine große Sache«, räumte Laurie ein. »Ich habe mich heute untersuchen
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