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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels
Autoren: Robin Cook
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Untersuchung gebracht wurde.
    Auf dem Weg zum Fahrstuhl räusperte sich Lou. »Ich weiß, dass du erschöpft bist, und das aus gutem Grund, aber ich fürchte, ich muss wissen, was von dem Moment an passiert ist, als du ins Parkhaus gekommen bist.«
    »Ich habe die Krankenschwester gerade noch erwischt, als sie in ihren Wagen steigen wollte«, erklärte Jack. »Sie hatte die Tür schon geöffnet, deswegen habe ich ihr hinterher gerufen und bin zu ihr hingerannt. Sie war aber in keiner Weise kooperationsbereit, was noch, gelinde gesagt, die Untertreibung des Tages ist. Als ich sie am Arm gepackt habe, um sie am Einsteigen zu hindern, hat sie mir ihr Knie in die Eier gerammt.«
    »Autsch!«, machte Lou.
    »Dann hat sie die Waffe gezogen und mir befohlen einzusteigen.«
    »Lass dir das eine Lehre sein: Steig nie in das Auto eines bewaffneten Verbrechers.«
    »Ich hatte wohl kaum eine andere Wahl«, stellte Jack klar.
    Sie erreichten die Fahrstühle, wo einige Leute warteten, weswegen sie leiser sprachen.
    »In dem Moment bin ich aufgekreuzt«, sagte Lou. »Ich habe gesehen, dass du in den Wagen gestiegen bist. Und dass die Frau eine Waffe hatte. Leider musste ich erst ein paar Autos durchlassen. Was ist im Wagen der Krankenschwester passiert?«
    »Es ging alles so schnell. Der Typ saß offensichtlich schon drin und hat auf die Rakoczi gewartet. Gerade als sie mich erschießen wollte, hat er sie erschossen. Gott …« Jacks Stimme verebbte, als ihm bewusst wurde, wie nahe er daran gewesen war, seine letzte Fahrt ins Gerichtsmedizinische Institut im Liegen anzutreten.
    »Du bist echt wahnsinnig«, beschwerte sich Lou, versetzte Jacks Schulter einen leichten Klaps und schüttelte den Kopf. »Du hast das Talent, dich in die allerblödesten Situationen hineinzumanövrieren. Du bist mitten in eine Exekution geraten. Ist dir das überhaupt klar geworden?«
    »Erst jetzt«, gab Jack zu.
    Als der Fahlstuhl ankam, stiegen sie ein und zogen sich nach hinten zurück.
    »Okay«, fuhr Lou fort. »Die Frage ist, warum? Hast du eine Ahnung?«
    »Ja, habe ich«, antwortete Jack. »Aber ich will andersherum anfangen. Zunächst einmal wurde Laurie mit einer extrem hohen Dosis Kalium fast umgebracht, was eine ziemlich raffinierte Art ist, jemanden umzubringen. Es gibt keine Möglichkeit, einen solchen Mord nachzuweisen. Das liegt an der Art, wie Kalium in unserem Körper chemisch reagiert, aber damit musst du dich nicht aufhalten. Ich glaube jedenfalls, dass alle Patienten in Lauries Serie auf diese schlaue Weise umgebracht wurden, aber sie waren keine zufällig ausgewählten Opfer. Bei allen, einschließlich Laurie, wurden in Tests die Marker für Gendefekte nachgewiesen, in deren Folge schwere Krankheiten auftreten.«
    Der Fahrstuhl erreichte das Erdgeschoss, wo Lou und Jack ausstiegen. Hier wimmelte es nur so von Menschen, sodass die beiden weiterhin nur leise miteinander sprachen.
    »Und wie passt das alles dazu, dass die Krankenschwester in Gangstermanier erschossen wurde?«, wollte Lou wissen.
    »Ich halte es für erwiesen, dass es hier um ein Komplott im größeren Stil geht«, fuhr Jack fort. »Ich glaube, mit ein bisschen Glück wirst du herausbekommen, dass die Krankenschwester für jemanden in einem verzweigten Netzwerk gearbeitet hat, an dessen Spitze du schließlich auf einen Versicherungsmathematiker in der AmeriCare-Verwaltung stoßen wirst.«
    »Moment mal!« Lou blieb stehen und hielt Jack an der Jacke fest. »Willst du damit sagen, dass AmeriCare als eine der großen Einrichtungen der Gesundheitsfürsorge ihre eigenen Patienten umbringt? Das ist Wahnsinn!«
    »Findest du?«, fragte Jack. »In jeder Region, in der die Gesundheitsfürsorgeriesen miteinander konkurrieren, wollen sie die Konkurrenz vom Markt fegen oder aufkaufen, wenn sie groß genug sind, und ihr Wettbewerbsvorteil sind die Versicherungsbeiträge. Wie werden die Beiträge festgelegt? Nun, der altmodische, versicherungsmathematische Weg war die Risikoverteilung, also einfach abzuschätzen, wie viel es kosten wird, eine gewisse Zahl von Menschen zu versorgen, dann einen Gewinnaufschlag hinzurechnen, durch die Anzahl der Menschen zu teilen, und – schwupp! – schon hast du die Prämie. Aber plötzlich haben sich unter aller Augen die Regeln geändert. Mit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms ist das alte Konzept der Krankenversicherungen nur noch Schrott. Mit einfachen, leicht durchzuführenden Tests lässt sich nämlich für den einzelnen Menschen
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