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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels
Autoren: Robin Cook
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er auch ein paar Feuerwehrmänner, mit denen er regelmäßig Karten spielte. Aber Jack und Laurie waren anders als die anderen Ärzte, die Lou kennen gelernt hatte. Sie blickten nicht wegen seiner Ausbildung oder seines Berufs von oben auf ihn herab. Eher im Gegenteil.
    »Also gut«, begann Lou. »Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Schauen wir mal. Wo soll ich anfangen? Aber zuerst muss ich sagen, dass sich das, was Jack mir an dem Morgen erzählt hat, als Jasmine Rakoczi erschossen wurde, als prophetisch erwiesen hat. Jack, mein Junge, du hast echt ins Schwarze getroffen.«
    Jack lächelte und hielt den Daumen nach oben.
    »Allerdings geht der Löwenanteil des Verdiensts an Laurie, weil sie der allgemeinen Ignoranz ihrer Kollegen im Institut und Krankenhaus, einschließlich der von Jack, die Stirn geboten hat, und weil sie unter Stephen Lewis’ Fingernägeln Gewebespuren von der Rakoczi gefunden hat.«
    Laurie erhob ihr Glas. »Darauf müssen wir anstoßen.«
    »So«, fuhr Lou fort, als er sein Glas wieder abgestellt hatte. »Die ballistische Untersuchung ist abgeschlossen, und sie hat ergeben, dass mit Rakoczis Waffe sowohl die Schwägerin meines Captains als auch Roger Rousseau erschossen wurden.« Lou griff über den Tisch zu Lauries Arm. »Entschuldige, dass ich dieses schmerzliche Thema anspreche.«
    Laurie lächelte und nickte Lou als Dank für seine Sensibilität zu.
    »Die Ballistik hat auch ergeben, dass Rakoczi mit David Rosenkrantz’ Waffe getötet wurde. Damit ist Jack aus dem Schneider.«
    »Sehr lustig«, blaffte Jack.
    »Nachdem ihr die Geschichte mit Rousseaus Kopf und Händen schon kennt, die in Rakoczis Gefriertruhe gefunden und zu euch ins Institut gebracht wurden, brauche ich darauf nicht weiter einzugehen.«
    »Bitte nicht«, flehte Laurie.
    »Da David Rosenkrantz aus einem anderen Bundesstaat stammt, hat sich das FBI vom ersten Tag an eingeschaltet, und siehe da, es gab in anderen AmeriCare-Krankenhäusern im ganzen Land ähnliche Todesfälle. Und jetzt wird an jedem einzelnen Ort ermittelt.«
    »Mein Gott!«, unterbrach ihn Jack. »Als ich von einer Verschwörung geredet habe, dachte ich an ein oder zwei höhere Tiere und an Rakoczi – aber bestimmt nicht an eine bundesweite Geschichte.«
    »Nun, dann will ich zum pikanten Teil kommen«, meinte Lou, zog seinen Stuhl näher an den Tisch und beugte sich vor. »Dass dieser Rosenkrantz, dieser Drecksack, gerettet wurde, war der entscheidende Punkt. Er hat seine Schuld eingestanden und insofern kooperiert, als er seinen unmittelbaren Chef, Robert Hawthorne, belastet hat. Hawthorne scheint ein interessanter Kerl und der Drahtzieher in der ganzen Operation zu sein. Er war Mitglied der Special Forces und unterhält über ein Netz von Kollegen nach wie vor Kontakte zum Militär. Er war ständig an unzufriedenen Mitarbeitern des militärischen medizinischen Dienstes interessiert. Ob er selbst angeheuert wurde oder einfach nur geschickt eine Nische für sich geschaffen hat, wissen wir nicht. Aber wir wissen, dass er als unabhängiger Vertragsnehmer für eine große Rechtsanwaltskanzlei in St. Louis gearbeitet hat, die sich auf Klagen wegen ärztlicher Kunstfehler spezialisiert hat. Diese Kanzlei ist äußerst aktiv und hat gleichzeitig mehrere Fälle im ganzen Land am Laufen. So weit bisher gesagt werden kann, hat Hawthorne eine Gruppe verärgerter Pflegekräfte rekrutiert, von denen einige beim Militär waren und dafür bezahlt wurden, dass sie Informationen über schief gelaufene Behandlungen in ihren jeweiligen Krankenhäusern gesammelt haben. Wenn ein Fall vor Gericht kam, haben sie zusätzlich einen Bonus kassiert.«
    »Davon habe ich gehört«, sagte Jack.
    »Ich auch«, stimmte Laurie zu. »Es sind meistens Fälle aus der Entbindungsstation und der Anästhesie. Es ist die moderne Entsprechung der früheren Version, als Anwälte versucht haben, Unfallopfer als Mandanten zu gewinnen.«
    »Hm, darüber weiß ich nicht Bescheid«, räumte Lou ein. »Aber jetzt kommt der interessanteste Teil. In den letzten Jahren gab es Anstrengungen, die Pflegemanagementbetriebe für Kunstfehler haftbar zu machen, was ganz sinnvoll zu sein scheint.«
    »Was sinnvoll und nicht sinnvoll ist, hat wenig zu tun mit den Entscheidungen, die in diesem Land zur Gesundheitsfürsorge getroffen werden«, widersprach Jack. »Bei Entscheidungen zählt allein der Kapitaleinsatz.«
    »Durch eine seltsame Fügung des Schicksals fanden sich die Gesundheitsfürsorgebetriebe und
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